Naturnah gärtnern – Tipps vom Pflanzenarzt
René Wadas ist zu Gast bei André Hatting – live von 9 Uhr 05 bis 11 Uhr.
Hörerinnen und Hörer können sich beteiligen und Fragen stellen unter der Telefonnummer 0800 2254 2254, per E-Mail unter gespraech@deutschlandfunkkultur.de " target="_blank" href="https://www.deutschlandfunkkultur.de/im-gespraech.969.de.html">gespraech@deutschlandfunkkultur.de – sowie auf Facebook.
Tipps zum naturnahen Gärtnern
87:03 Minuten
Frühlingszeit ist Gärtnerzeit! Ob auf dem Balkon, im Vorgarten oder in der Datsche: es wird gegraben, gesät und gepflanzt. Wie können wir möglichst naturnah gärtnern? Was muss man tun gegen Blattläuse, Mehltau & Co? Der Pflanzenarzt René Wadas gibt Tipps.
Gärtnern ist eines der liebsten Hobbys der Deutschen: Das kleinste Fleckchen Grün wird bepflanzt, gehegt und gepflegt. Gartenbücher boomen, für jeden Geschmack ist etwas dabei. Doch auf dem Balkon, im Schrebergarten oder im Gemüsebeet gedeiht längst nicht alles so, wie wir es uns erhoffen. Da lässt der Mehltau die geliebte Rose mickern, Spinnmilben rücken den Fleißigen Lieschen zu Leibe, Blutläuse befallen den Apfelbaum. Was tun?
Hilfe aus der mobilen Pflanzen-Apotheke
"Nur ein Garten, in dem alle Pflanzen gut miteinander auskommen, ist gewappnet vor den Angriffen diverser Übeltäter", sagt René Wadas. Der Gärtnermeister aus dem niedersächsischen Börßum ist als Pflanzenarzt im Einsatz, um kränkelnde Blumen zu retten und besorgten Gartenbesitzern Tipps zu geben.
Bei seinen "Hausbesuchen" darf die grüne Arzttasche mit der mobilen Pflanzen-Apotheke nicht fehlen. In seinem "Pflanzenkrankenhaus" nimmt er kränkelnde Stauden und Topfpflanzen auch "stationär" auf, um sie wieder aufzupäppeln.
Dabei schwört der Pflanzenexperte auf biologische Bekämpfungsmittel: Tinkturen aus Brennnessel, Rainfarn und Ackerschachtelhalm reichten meist aus, um Blatt- und Wollläuse fernzuhalten und die Pflanzen nachhaltig zu stärken. Man müsse nicht gleich zur chemischen Keule greifen. Dieses Wissen vermittelt er auch in Schulungen an Mitarbeitende von Gartencentern und Baumärkten. In seinen Büchern und auf seiner Homepage gibt er Ratsuchenden Tipps.
Tipps für den bienenfreundlichen Garten
Seine Erfahrung: Viele Gartenbesitzer haben zu wenig Ahnung. "Eine Pflanze kann mit Schädlingen umgehen, mit Pilzkrankheiten. Aber eine Pflanze kommt nicht mit zu wenig Licht zurecht, mit zu kleinen Töpfen, kommt nicht ohne Dünger aus, verträgt nicht zu viel Wasser – und erst recht keinen falschen Standort."
Das gilt auch für die Frage, welche Pflanzen insektenfreundlich sind. "Geranie hört sich schön und gut an; aber sie bietet Bienen wenig Nahrung. Rosen sind eine tolle Sache – aber nur, wenn sie ungefüllt sind. Die Bienen müssen rankommen! Besser ist, Kräuter anzubauen: Kräuter sind wahre Bienenweiden!" Das schönste Insektenhotel nutzt letztlich nichts, wenn die Verpflegung fehlt.
René Wadas möchte aber vor allem Lust aufs Gärtnern machen: "Ein Garten, der Freude macht, ist einer, bei dem man auch mal alle Fünfe gerade sein lassen kann, in dem man sich mit Nachbarn austauscht, Tipps bekommt, herumexperimentiert und sich von dem inspirieren lässt, was man selbst in der Natur beobachtet."
Literaturhinweise:
René Wadas: "Hausbesuch vom Pflanzenarzt – Tipps und Tricks für Garten und Balkon"
Rowohlt Taschenbuch Verlag, 2018
256 Seiten, 10 Euro
Rowohlt Taschenbuch Verlag, 2018
256 Seiten, 10 Euro
René Wadas: "Der Pflanzenarzt – Mein großes Praxisbuch für Garten und Balkon"
Rowohlt Taschenbuch Verlag, 2019
288 Seiten, 12 Euro