Rosenumrankte Schönheit im Konzertsaal-Ballett
Uraufgeführt wurde Tschaikowskys Ballett im Januar 1890 - Tschaikowsky hat die Musik immer für seine beste Tanzmusik gehalten. Auch hier fällt Dornröschen in einen tiefen Schlaf - die Rosen können ranken. Das Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin spielt.
Es sind knapp drei Stunden Musik, die der Komponist Peter Tschaikowsky ersonnen hat. Selten werden sie komplett gespielt - als Ballett eigentlich immer gekürzt, im Konzertsaal gibt es Suiten mit den Hauptnummern. Vladimir Jurowski wird die "schlafende Schönheit" Dornröschen am Pult des RSB derart zum Leben erwecken, dass wir staunen, dass es nicht lang und schon gar nicht langweilig wird. Die musikalische Erfindungskraft des Komponisten Tschaikowsky ist erstaunlich, sie steckt in den Details - in der Verarbeitung und Orchestrierung.
Ursprünglicher Märchenstoff
Tschaikowskys Ballett bezieht sich vor allen Dingen auf das Märchen "La Belle au bois dormant" von Charles Perrault aus dem Jahr 1696 - die Unterschiede zur Version der Gebrüder Grimm sind erheblich.
Der sehnlichste Wunsch des Königspaares erfüllt sich - sie bekommen eine Tochter, zur Taufe kommen die Patinnen des Mädchens, die guten Feen. Unter den Besucherinnen befindet sich auch Carabosse, die Böse, die Verschmähte. Sie belegt Aurora mit einem schrecklichen Fluch: an ihrem 16. Geburtstag wird sie sich an einer Spindel stechen und sterben. Die Fliederfess erreicht den Kompromiß - nicht sterben wird sie, nein, sie wird in einen hundertjährigen Schlaf fallen…
Aufzeichnung vom 23. Dezember 2019 in der Philharmonie Berlin
Peter Tschaikowsky
Dornröschen
Ballett in einem Prolog und drei Akten nach dem Märchen "La Belle ou bois dormant" von Charles Perrault op. 66
Dornröschen
Ballett in einem Prolog und drei Akten nach dem Märchen "La Belle ou bois dormant" von Charles Perrault op. 66