Vogelstimmen statt Feierabendbier
Nicht nur auf dem Land, auch mitten in der Großstadt kann man Vögel beobachten und belauschen. In Berlin trifft sich einmal pro Woche eine Gruppe Vogelfreunde zum sogenannten Birding im Tiergarten.
Am Treffpunkt wenige Meter hinter dem Potsdamer Platz ist von Vogelstimmen erst mal nichts zu hören. Etwa 40 Vogelfreunde aller Altersgruppen drängen sich in der Dämmerung um die ehrenamtlichen NABU-Mitarbeiter, erkennbar an kleinen Namensschildchen mit dem bekannten fliegenden Storch. Brigitte Schulz, eine der Exkursionsleiterinnen, schart die Gruppe um sich.
"Ich begrüße Sie im Namen des Naturschutzbunds Berlin. Wir sind die Bezirksgruppe Mitte. Seit vorigem Jahr sind wir hier im Tiergarten tätig. Im Winter reinigen wir die Nistkästen und im Frühjahr bis Sommer diese Vogelstimmenführungen. Wir freuen uns, dass wieder so viele gekommen sind, wir werden wieder in zwei Gruppen gehen. Und dann gehen wir hier über die Ampel und da links vom Tunnel in den Park rein."
Zum "After Work Birding" im Tiergarten: schattiger Wald statt sonniger Spree-Strand, Vogelstimmen statt Loungemusik. Die Exkursion richtet sich an Anfänger im sogenannten Birding, wie das hobbymäßige Beobachten von Vögeln in englischsprachigen Ländern genannt wird. Schon nach wenigen Metern dämpfen die Bäume den Stadtlärm und wir begegnen dem ersten Vogel:
"Da singt schon die erste Nachtigall, also fängt grade so an. Ist noch ein bisschen zaghaft. Da. Was wir jetzt eben gehört haben, war noch ein bisschen … die üben noch so ’n bisschen, sind noch nicht so in Fahrt."
Außer der omnipräsenten Amsel sind um 18 Uhr die Vögel noch nicht in Träller-Stimmung. An sich eignen sich die Abendstunden aber besonders für Anfänger gut zum Birding, erklärt Brigitte Schulz:
"Dass man eben doch die Vögel getrennt hört, dass nicht alles auf einmal durcheinander ist. Also früh fangen sie eben nach Sonnenaufgang … geht das unisono los. Das war eben die Idee, dass es speziell sich an Anfänger auch richtet."
Und tatsächlich: Einige Meter weiter pickt auf einer großen Wiese rechts vom Weg schon der nächste Vogel nach Futter. Auch der hat aber scheinbar noch keine Lust, zu singen:
"Hier haben wir was auf der Wiese, singt zwar nicht, läuft da rum. Schwarz-weißer Vogel, ganz klein. Kennt den jemand?"
Teilnehmerin: "Bachstelze nicht, ne?"
"Ja, doch! Bachstelze! Die haben wir letztens auch hier gesehen, also ist ein Pärchen. Das ist übrigens eine Vogelart, die hier relativ neu ist im Tiergarten als Brutvogel. Man denkt immer, alle Vögel nehmen überall ab und sind gefährdet, aber die Park- und Waldvögel sind eigentlich sehr gut aufgestellt."
Auch wenn die Bachstelze gerade nicht singt, beobachten lässt sie sich auf der großen Wiese gut. Und für alle Teilnehmer ohne eigenes Fernglas haben die Mitarbeiter vom NABU Fotos der Tiere dabei. Beim "After Work Birding" soll es aber auch ums Hören gehen. Brigitte Schulz lotst die Gruppe tiefer in den Tiergarten hinein. Die NABU-Frau beschäftigt sich schon seit mehr als zehn Jahren mit unterschiedlichen Vogelstimmen. Und hat offenbar ein gutes Ohr für die richtigen Plätze. Der nächste Halt an einem kleinen Bachlauf ist ein regelrechter Volltreffer.
Dominant im Hintergrund bleibt dabei die Amsel mit ihrem melodiösen, lauten Gesang.
"Ist eine sehr, sehr laute Stimme. Die hat man ja auch früher manchmal in Käfigen gehalten, und wenn die dann im Raum singen, dann klirren die Scheiben so laut ist das dann."
Da können wenige Vögel mithalten, zum Beispiel das kleine Rotkelchen. Auf einem Ast direkt am Weg hält es für die Birding-Gruppe auf dem Rückweg ein minutenlanges Trällerkonzert. Nach diesem Highlight sind knapp zwei Stunden Birding-Exkursion dann auch schon rum. Und die Teilnehmer begeistert.
Einige haben sich vorgenommen, jetzt öfter das Feierabendbier gegen das Feierabend-Birding zu tauschen. Brigitte Schulz weist aber zum Ende daraufhin, dass Birding in der Gruppe nicht reicht, um zum Vogelstimmen-Experten zu werden.
"Wenn man das wirklich lernen will, muss man auch mal alleine das machen und sich Zeit nehmen und rum stehen und Muße einfach haben und die Ohren aufsperren. Aber dies ist ja auch ein Anliegen unserer Veranstaltung, dass man den Leuten das nahebringt, dass sie dann einfach im Alltag eher hinhören. Das kann man ja überall machen, man muss nur drauf achten, ja. Das ist ja immer da … die Vögel."
"Ich begrüße Sie im Namen des Naturschutzbunds Berlin. Wir sind die Bezirksgruppe Mitte. Seit vorigem Jahr sind wir hier im Tiergarten tätig. Im Winter reinigen wir die Nistkästen und im Frühjahr bis Sommer diese Vogelstimmenführungen. Wir freuen uns, dass wieder so viele gekommen sind, wir werden wieder in zwei Gruppen gehen. Und dann gehen wir hier über die Ampel und da links vom Tunnel in den Park rein."
Zum "After Work Birding" im Tiergarten: schattiger Wald statt sonniger Spree-Strand, Vogelstimmen statt Loungemusik. Die Exkursion richtet sich an Anfänger im sogenannten Birding, wie das hobbymäßige Beobachten von Vögeln in englischsprachigen Ländern genannt wird. Schon nach wenigen Metern dämpfen die Bäume den Stadtlärm und wir begegnen dem ersten Vogel:
"Da singt schon die erste Nachtigall, also fängt grade so an. Ist noch ein bisschen zaghaft. Da. Was wir jetzt eben gehört haben, war noch ein bisschen … die üben noch so ’n bisschen, sind noch nicht so in Fahrt."
Außer der omnipräsenten Amsel sind um 18 Uhr die Vögel noch nicht in Träller-Stimmung. An sich eignen sich die Abendstunden aber besonders für Anfänger gut zum Birding, erklärt Brigitte Schulz:
"Dass man eben doch die Vögel getrennt hört, dass nicht alles auf einmal durcheinander ist. Also früh fangen sie eben nach Sonnenaufgang … geht das unisono los. Das war eben die Idee, dass es speziell sich an Anfänger auch richtet."
Und tatsächlich: Einige Meter weiter pickt auf einer großen Wiese rechts vom Weg schon der nächste Vogel nach Futter. Auch der hat aber scheinbar noch keine Lust, zu singen:
"Hier haben wir was auf der Wiese, singt zwar nicht, läuft da rum. Schwarz-weißer Vogel, ganz klein. Kennt den jemand?"
Teilnehmerin: "Bachstelze nicht, ne?"
"Ja, doch! Bachstelze! Die haben wir letztens auch hier gesehen, also ist ein Pärchen. Das ist übrigens eine Vogelart, die hier relativ neu ist im Tiergarten als Brutvogel. Man denkt immer, alle Vögel nehmen überall ab und sind gefährdet, aber die Park- und Waldvögel sind eigentlich sehr gut aufgestellt."
Auch wenn die Bachstelze gerade nicht singt, beobachten lässt sie sich auf der großen Wiese gut. Und für alle Teilnehmer ohne eigenes Fernglas haben die Mitarbeiter vom NABU Fotos der Tiere dabei. Beim "After Work Birding" soll es aber auch ums Hören gehen. Brigitte Schulz lotst die Gruppe tiefer in den Tiergarten hinein. Die NABU-Frau beschäftigt sich schon seit mehr als zehn Jahren mit unterschiedlichen Vogelstimmen. Und hat offenbar ein gutes Ohr für die richtigen Plätze. Der nächste Halt an einem kleinen Bachlauf ist ein regelrechter Volltreffer.
Dominant im Hintergrund bleibt dabei die Amsel mit ihrem melodiösen, lauten Gesang.
"Ist eine sehr, sehr laute Stimme. Die hat man ja auch früher manchmal in Käfigen gehalten, und wenn die dann im Raum singen, dann klirren die Scheiben so laut ist das dann."
Da können wenige Vögel mithalten, zum Beispiel das kleine Rotkelchen. Auf einem Ast direkt am Weg hält es für die Birding-Gruppe auf dem Rückweg ein minutenlanges Trällerkonzert. Nach diesem Highlight sind knapp zwei Stunden Birding-Exkursion dann auch schon rum. Und die Teilnehmer begeistert.
Einige haben sich vorgenommen, jetzt öfter das Feierabendbier gegen das Feierabend-Birding zu tauschen. Brigitte Schulz weist aber zum Ende daraufhin, dass Birding in der Gruppe nicht reicht, um zum Vogelstimmen-Experten zu werden.
"Wenn man das wirklich lernen will, muss man auch mal alleine das machen und sich Zeit nehmen und rum stehen und Muße einfach haben und die Ohren aufsperren. Aber dies ist ja auch ein Anliegen unserer Veranstaltung, dass man den Leuten das nahebringt, dass sie dann einfach im Alltag eher hinhören. Das kann man ja überall machen, man muss nur drauf achten, ja. Das ist ja immer da … die Vögel."