Volker Lechtenbrink wird 75

Geweint, gelacht, gejubelt

05:27 Minuten
Volker Lechtenbrink bei einem Soloabend im Hamburger St. Pauli Theater im Februar 2019
Volker Lechtenbrink bei einem Soloabend im Hamburger St. Pauli Theater im Februar 2019. © picture alliance/Eventpress
Volker Lechtenbrink im Gespräch mit Susanne Burkhardt |
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Schauspieler wollte er schon immer werden – und er will es bleiben. Mit 75 Jahren gibt Volker Lechtenbrink in Hamburg den Narr in Shakespeares "Was ihr wollt". Auch mit seinen alten Liedern aus den 1970ern tritt er noch auf.
"Ich finde, Schauspieler kannst du nicht mit halbem Herzen sein – Schauspieler bist du mit ganzem Herzen oder gar nicht."
So spricht Volker Lechtenbrink, der heute noch mit seiner Berufswahl glücklich ist. Der Schauspieler, Sänger und Regisseur wird am 18. August 75 Jahre alt. Wir haben ihm telefonisch gratuliert.

Shakespeares Narr, die aktuelle Rolle

In diesen Tagen steht Lechtenbrink am Hamburger Ernst-Deutsch-Theater auf der Bühne – als Narr in Shakespeares "Was ihr wollt". Regie führt seine Tochter Saskia Ehlers, mit der er sich "blind" verstehe.
Probe zum Stück "Was ihr wollt" von William Shakespeare auf der Bühne des Ernst-Deutsch-Theaters in Hamburg. Die Premiere unter der Regie von Saskia Ehlers und Volker Lechtenbrink findet am 22. August 2019 statt.
Probe zum Stück "Was ihr wollt" von William Shakespeare auf der Bühne des Ernst-Deutsch-Theaters in Hamburg. Die Premiere unter der Regie von Saskia Ehlers und Volker Lechtenbrink findet am 22. August 2019 statt.© Oliver Fantitsch
"Das Stück hat mich mein Leben lang begleitet. Ich habe zu dem Stück eine große Beziehung", sagt er, "denn es ist ja der Idealfall einer Komödie". Es sei "eine Komödie, die aber auch melancholisch ist, die auch Figuren hat, die gar nicht so komisch sind, sondern manchmal traurig".

"Und ich haß die Selbstgerechten..."

Lechtenbrink, der Mitte der 1970er-Jahre auch als Sänger populär wurde, trat jüngst wieder mit seinen Liedern im Hamburger St. Pauli Theater auf. "Das war ein wahnsinniges Erlebnis, wie die Leute mitgegangen sind, wie sie geweint haben, gelacht haben, gejubelt haben", erzählt er – und zitiert noch ein paar Verse aus dem Song "Leben so wie ich es mag", der nichts an Aussage verloren habe:
"Und ich haß die Selbstgerechten,
Diese echten Schlechten,
Die ihre Kinder heut noch haun.
Dafür liebe ich die Raren,
Die sich ihren Stolz bewahren,
Denen kann man noch vertraun."
(huc)
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