Volksbühne Berlin

Warum Kérés Satellitentheater vorerst Utopie bleibt

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Volksbühnen-Intendant Chris Dercon und Architekt Francis Kéré bei der Vorstellung des Satellitentheaters auf dem Tempelhofer Feld. © picture alliance / Paul Zinken/dpa
Susanne Burkhardt im Gespräch mit Sigrid Brinkmann |
Große Pläne hatten Chris Dercon und der Architekt Francis Kéré für ihr "Satellitentheater" auf dem Tempelhofer Feld. "Tolle Grundidee", meint Susanne Burkhardt, aber bisher ist nur ein Modul fertiggestellt. Und das erinnere sie an "Baumarkt".
Am Sonntag beginnt mit einem zehnstündigen Tanzfest auf dem Tempelhofer Feld die Volksbühne Berlin unter der Leitung Chris Dercons die neue Spielzeit. In diesem Zusammenhang können die Zuschauer auch einen Teil des "Satellitentheaters" sehen, das der Architekt Francis Kéré für die Volksbühne entworfen hat.
Bisher existiert davon allerdings nur ein Modul "Prolog", das in Hangar 5 steht und am Montag der Presse vorgestellt wurde: eine temporäre Tribüne, die ungefähr 400 Zuschauern Platz bietet und "aussieht wie ein Teil einer Fankurve im Stadion", so unsere Theaterredakteurin Susanne Burkhardt, die bei der Präsentation dabei war. "Und das Ganze wird jetzt noch – das konnte man nur teilweise sehen – mit so groben Spanplatten verkleidet und am Ende mit blauem Stoff dekoriert."

Architekt Kéré: "Auszusteigen war keine Alternative"

Derzeit sehe das noch "eher nach Baumarkt" aus, meint Burkhardt. Und ob jemals mehr fertiggestellt werden wird als das jetzige "Tortenstück", ist offenbar auch völlig unklar. Es sei einfach nicht das notwendige Geld da. Angesichts dieser "geschrumpften Utopie" habe auch Architekt Francis Kéré "etwas betrübt" gewirkt, wie er im Gespräch mit Susanne Burkhardt deutlich machte: "Ich hätte lieber was anderes gemacht, und das habe ich auch überall bewiesen, dass es geht. Aber wir haben innerhalb dieser Situation versucht zu helfen, dass wir was schaffen können, was die Menschen benutzen können, und das habe ich versucht bis zum Schluss zu realisieren, dass wenigstens Sitzkomfort und dass das Ding funktioniert und so einfach wie möglich bleibt. Das habe ich versucht. Auszusteigen war keine Alternative."
(uko)
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