Tempelhofer Feld wird nicht bebaut
Das Tempelhofer Feld in Berlin darf nicht bebaut werden. Eine Mehrheit der Wähler sprach sich für den Erhalt des ehemaligen Flughafengeländes aus und erteilte den Plänen des Senats eine Absage.
Die Bürgerinitiative hat gesiegt – das Tempelhofer Feld wird nicht bebaut. Das ist das Ergebnis des Volksentscheids in Berlin.
Zwei Gesetzentwürfe standen zur Abstimmung: Nach vorläufigen Angaben am späten Sonntagabend haben 64 Prozent der Wahlberechtigten für den Gesetzentwurf der Initiative "100 Prozent Tempelhofer Feld" gestimmt. Auch das notwendige Quorum von einem Viertel der Wahlberechtigten scheint erfüllt.
Die Freude bei der Bürgerinitiative ist groß. Eine Sprecherin sagte dem RBB: "Das hätte eine Bürgerinitiative nicht alleine schaffen können. Der Stadt ist das Tempelhofer Feld wichtig. Und das man ein großes Misstrauen hat gegenüber Plänen, die im Hinterzimmer entwickelt werden."
Für den zweiten Gesetzentwurf, den des Abgeordnetenhauses, haben nach vorläufigen Angaben 40 Prozent der Wahlberechtigten gestimmt. Dieser zweite Gesetzentwurf wurde vom rot-schwarzen Senat und einem Bündnis aus Wirtschafts- und Sozialverbänden unterstützt.
Die Oppositionsfraktionen im Abgeordnetenhaus – Linke, Grüne und Piraten - hatten dazu aufgerufen, die Initiative "100 Prozent Tempelhofer Feld" zu unterstützen.
Keine Randbebauung, keine Bibliothek
Mit dem erfolgreichen Volksentscheid sind die Pläne des Senats vom Tisch. Dieser wollte an den Rändern bis zu 4700 Wohnungen, Gewerbeflächen und eine neue Zentral- und Landesbibliothek errichten lassen. Die wachsende Hauptstadt brauche mehr bezahlbaren Wohnraum, damit hatte der rot-schwarze Senat geworben. Doch die meisten Wahlberechtigten haben dies anders gesehen. Sie wollen die gigantische Freifläche in der Stadt – ein Drittel größer als das Fürstentum Monaco – so belassen wie sie ist – als kostenloses Freizeitparadies für die Hauptstadtbewohner und ihre Gäste.
Denkzettel für Wowereit
Eine Mehrheit für die Bürgerinitiative und gegen den Senat – diese Entscheidung kann auch als Denkzettel für den rot-schwarzen Senat, hier speziell für den Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit verstanden werden.