Vom Gangster zum Kinderbuchautor
Der ehemalige Anführer einer Straßengang Stanley "Tookie" Williams wurde 1981 zum Tod wegen vierfachen Mordes verurteilt. Unschuldig, wie er seitdem beteuert. In der Todeszelle wandelte sich Williams zum Kinderbuchautor, der Jugendliche vor den Folgen von Drogen und Gewalt warnt. In der kommenden Woche soll Williams hingerichtet werden.
Williams: "Ich sitze im Todestrakt von San Quentin, in einer Zelle, die etwa zwei Meter 70 lang und einen Meter 20 breit ist. Der Tod ist hier stets mit dir. Dies ist ein Ort, an dem Menschen schließlich hingerichtet werden."
Stanley Tookie Williams wurde 1981 für die Morde an Albert Owens, 26, Tsai-Shen Yang, 63, ihren Ehemann Yen-Yi Yang, 63, und deren Tochter Ye-Chen Lin, 43, zum Tode verurteilt. Williams, oder Tookie, wie ihn alle nennen, beteuert nach wie vor seine Unschuld. Barbara Becnel, Tookies Vertraute erklärt:
Becnel: "In seiner Autobiographie schreibt er wörtlich "Ich kann mich nicht für etwas entschuldigen, was ich nicht getan habe, auch wenn es mich das Leben kosten wird"."
Williams war kein unbeschriebenes Blatt, als er verhaftet wurde. 1971 gründete er in Los Angeles die notorische Straßengang "Crips" und überzog die kalifornische Metropole mit einem brutalen Bandenkrieg. Und auch nach seiner Ankunft in San Quentin war er weiterhin im Gangsterleben verwurzelt. Mitte der 80er Jahre wurde Tookie für sechseinhalb Jahre in Einzelhaft gesteckt. Die Gefängnisleitung war davon überzeugt, dass er weiterhin der Kopf der Crips war:
Im Isolationstrakt von San Quentin begann Stanley Tookie Williams Umdenkprozess, den er selbst "Redemption" - Wiedergutmachung oder Erlösung - nennt, wie seine Vertraute Barbara Becnel erklärt:
Becnel: "Er nutzte diese Zeit, um auf sein Leben zu blicken. Und ihm gefiel gar nicht, was er da sah. Er wollte sich ändern. Was er aber immer wieder betont, dass es keine Eingebung war, da war nicht dieser Moment der absoluten Klarheit, in dem er vom Führer einer berüchtigten Straßengang zum Chorknaben wurde. Das war nicht so. "
Williams fing nach dieser Zeit mit dem Schreiben von Kinderbüchern an. Neun an der Zahl wurden es, in denen er Kinder und Jugendliche vor seinem Weg warnt. Drogen, Kriminalität und Gangsterleben seien der falsche Schritt im Leben. Sein Beispiel zeige, wohin es führt.
Stanley Tookie Williams Bücher fanden Zuspruch und wurden beachtet. Er erreichte die Jugendlichen auf den Straßen, er galt als glaubhaft, als einer von ihnen. Für seine Arbeit wurde er für den Friedens- und den Literaturnobelpreis vorgeschlagen. Ein Spielfilm über sein Leben wurde mit dem Oscar-Preisträger Jamie Foxx und der Emmy-Gewinnerin Lynn Whitfield in den Hauptrollen gedreht.
Der Fall Stanley Tookie Williams hat mittlerweile weltweites Aufsehen erlangt, denn am kommenden Dienstagmorgen soll der 51-Jährige hingerichtet werden. Tookies Unterstützer versuchen die Öffentlichkeit von dessen wertvoller Gewaltpräventionsarbeit zu überzeugen und davon, dass der einstige Crips-Gründer ein gewandelter Mann ist.
Das Leben von Stanley Tookie Williams liegt nun in der Hand von Gouverneur Arnold Schwarzenegger, der heute in einer Anhörung entscheiden will, ob er Williams geplante Hinrichtung in eine lebenslange Haftstrafe ohne Aussicht auf Begnadigung umwandelt.
Für Williams und dessen Vertraute Barbara Becnel beginnt nun das Warten auf den Anruf aus Sacramento. Mit dem Schlimmsten wollen sie dennoch einfach nicht rechnen:
Becnel: "Daran denke ich nicht….oder ich lasse es nur den Bruchteil einer Sekunde zu. In allen Gesprächen, die wir hatten, sprachen wir nicht einmal davon, was wir machen, wenn er hingerichtet werden sollte. Und der Grund dafür ist, dass wir beide davon überzeugt sind und es im Herzen tragen, dass es nicht passieren wird. Also, wir haben uns darauf nicht vorbereitet... nicht vorbereitet auf die Hinrichtung. "
Stanley Tookie Williams wurde 1981 für die Morde an Albert Owens, 26, Tsai-Shen Yang, 63, ihren Ehemann Yen-Yi Yang, 63, und deren Tochter Ye-Chen Lin, 43, zum Tode verurteilt. Williams, oder Tookie, wie ihn alle nennen, beteuert nach wie vor seine Unschuld. Barbara Becnel, Tookies Vertraute erklärt:
Becnel: "In seiner Autobiographie schreibt er wörtlich "Ich kann mich nicht für etwas entschuldigen, was ich nicht getan habe, auch wenn es mich das Leben kosten wird"."
Williams war kein unbeschriebenes Blatt, als er verhaftet wurde. 1971 gründete er in Los Angeles die notorische Straßengang "Crips" und überzog die kalifornische Metropole mit einem brutalen Bandenkrieg. Und auch nach seiner Ankunft in San Quentin war er weiterhin im Gangsterleben verwurzelt. Mitte der 80er Jahre wurde Tookie für sechseinhalb Jahre in Einzelhaft gesteckt. Die Gefängnisleitung war davon überzeugt, dass er weiterhin der Kopf der Crips war:
Im Isolationstrakt von San Quentin begann Stanley Tookie Williams Umdenkprozess, den er selbst "Redemption" - Wiedergutmachung oder Erlösung - nennt, wie seine Vertraute Barbara Becnel erklärt:
Becnel: "Er nutzte diese Zeit, um auf sein Leben zu blicken. Und ihm gefiel gar nicht, was er da sah. Er wollte sich ändern. Was er aber immer wieder betont, dass es keine Eingebung war, da war nicht dieser Moment der absoluten Klarheit, in dem er vom Führer einer berüchtigten Straßengang zum Chorknaben wurde. Das war nicht so. "
Williams fing nach dieser Zeit mit dem Schreiben von Kinderbüchern an. Neun an der Zahl wurden es, in denen er Kinder und Jugendliche vor seinem Weg warnt. Drogen, Kriminalität und Gangsterleben seien der falsche Schritt im Leben. Sein Beispiel zeige, wohin es führt.
Stanley Tookie Williams Bücher fanden Zuspruch und wurden beachtet. Er erreichte die Jugendlichen auf den Straßen, er galt als glaubhaft, als einer von ihnen. Für seine Arbeit wurde er für den Friedens- und den Literaturnobelpreis vorgeschlagen. Ein Spielfilm über sein Leben wurde mit dem Oscar-Preisträger Jamie Foxx und der Emmy-Gewinnerin Lynn Whitfield in den Hauptrollen gedreht.
Der Fall Stanley Tookie Williams hat mittlerweile weltweites Aufsehen erlangt, denn am kommenden Dienstagmorgen soll der 51-Jährige hingerichtet werden. Tookies Unterstützer versuchen die Öffentlichkeit von dessen wertvoller Gewaltpräventionsarbeit zu überzeugen und davon, dass der einstige Crips-Gründer ein gewandelter Mann ist.
Das Leben von Stanley Tookie Williams liegt nun in der Hand von Gouverneur Arnold Schwarzenegger, der heute in einer Anhörung entscheiden will, ob er Williams geplante Hinrichtung in eine lebenslange Haftstrafe ohne Aussicht auf Begnadigung umwandelt.
Für Williams und dessen Vertraute Barbara Becnel beginnt nun das Warten auf den Anruf aus Sacramento. Mit dem Schlimmsten wollen sie dennoch einfach nicht rechnen:
Becnel: "Daran denke ich nicht….oder ich lasse es nur den Bruchteil einer Sekunde zu. In allen Gesprächen, die wir hatten, sprachen wir nicht einmal davon, was wir machen, wenn er hingerichtet werden sollte. Und der Grund dafür ist, dass wir beide davon überzeugt sind und es im Herzen tragen, dass es nicht passieren wird. Also, wir haben uns darauf nicht vorbereitet... nicht vorbereitet auf die Hinrichtung. "