"This is Sam Spade ... hallo Tom, listen, I got something for you. Here ist is. Jackabie was killed by a kid named Wilmer Cook ... working for a man named Caspar Guttman."
Mit der Verfilmung seines Romans "Der Malteser Falke" durch John Huston, mit Humphrey Bogart als Detektiv Sam Spade, war Dashiell Hammett 1941 auf dem Höhepunkt seiner Karriere angelangt.
Geboren 1894 in St. Mary's County, Maryland, als Sohn eines erfolglosen Tabakfarmers, Schulabbrecher mit 13, Handlanger, Tellerwäscher, wurde er schließlich Botenjunge bei der Detektiv-Agentur Pinkerton. Nach seiner Rückkehr aus dem Ersten Weltkrieg, wo er sich die Tuberkulose holte, nahm er die Arbeit für Pinkerton wieder auf. Er beschattete untreue Ehemänner und mutmaßliche Versicherungsbetrüger, ermittelte in einem Sexskandal. Die Agentur war auch politisch aktiv. Einmal wurden Hammett 5000 Dollar für die Beseitigung eines Arbeiterführers angeboten. Er lehnte ab; andere hatten weniger Skrupel. Erfahrungen dieser Art waren es, die es ihm ermöglichten, einen vollkommen neuen, realistischen Ton einzuführen in ein Genre, das bis dahin von genial kombinierenden Hobby-Detektiven und gepflegtem Landsitz-Milieu beherrscht wurde. Oder, wie es Hammetts Kollege und Verehrer Raymond Chandler ausdrückte:
"Er gab den Mord den Leuten zurück, die Grund haben zu morden und nicht nur da sind, um dem Autor eine Leiche zu liefern."
1922 kündigte Hammett bei der Agentur und begann mit dem Schreiben. In Wim Wenders' filmischer Biographie "Hammett" versucht ein ehemaliger Pinkerton-Kollege, ihn noch einmal für einen realen Fall zu interessieren - vergeblich:
"- Ich bin ausgestiegen.
- Ein Privatdetektiv kann nicht aussteigen. Wetten, dass dich das Schnüffeln immer noch reizt? Ich habs dir doch beigebracht. Du liest bestimmt noch fremde Post, besuchst Zuhälterkneipen.
- Weißt du, was mich interessiert, wenn ich auf der Straße bin? Ohrläppchen, Nasen, Augenbrauen, ja - und Narben, falls sie welche haben.
- Hab ich doch recht.
- Ja, aber du versuchst die Leute hinter Gitter zu bringen. Und ich bloß in nen Kriminalschmöker."
Seine literarische Laufbahn begann Hammett als Groschenheft-Autor, unter anderem bei dem legendären Magazin "The Black Mask". Hier erfand er den Continental Op, einen fetten kleinen Detektiv ohne Namen, der im Kampf gegen organisiertes Verbrechen und brutale Gewalt ganz San Francisco durchstreift - die schicken Villenviertel, die maroden Vorstädte und die Rotlichtspelunken, wo der harte Jargon der Unterwelt dominiert. Der Op ist auch der Held von Hammetts erstem illusionslosen Roman, "Rote Ernte", in dem alle, von den Spitzen der Gesellschaft über die Politik bis zur Polizei, korrupt und verroht sind. Mit diesem Buch, der ersten "hard boiled novel", begründete Hammett seinen literarischen Ruf weit über das Krimigenre hinaus.
Zur Kultfigur aber wurde mit dem "Malteser Falken" der Detektiv Sam Spade, der mit Trenchcoat und Borsalino, aber ohne moralische Skrupel, in einem Sumpf aus Habgier und Lüge ermittelt. Hier haben alle Dreck am Stecken, unschuldig ist niemand. Und Spades attraktive Auftraggeberin, deren Reizen er nicht ungern erliegt, erweist sich als Mörderin seines Partners.
"- Sie versprachen mir 500 Pfund, wenn ich ihnen helfe, und ich hab's getan. Und dann fanden wir heraus, dass Joel Cairo uns reinlegen wollte - da sind wir ihm zuvor gekommen und haben dasselbe mit ihm gemacht. Und deshalb bin ich zu Ihnen, damit Sie mir helfen herauszubekommen, wo der Falke ist.
- Sie lügen - wunderbar."
So erfolgreich und anerkannt Hammett als Autor war - nach seinem sechsten Roman, "Der dünne Mann" hörte er 1934 praktisch auf zu publizieren; die letzten 27 Jahre seines Lebens trank er, maßlos - und er engagierte sich politisch. Als Mitglied der Kommunistischen Partei meldete er sich im Zweiten Weltkrieg freiwillig zu dem, was er seinen "allgemeinen privaten" Feldzug gegen den Faschismus nannte. 1951 wurde er zu fünf Monaten Gefängnis verurteilt, weil er sich weigerte preiszugeben, wer die Kaution für vier flüchtige Kommunisten gestellt hatte. Die Einkommensteuerbehörde griff auf sein Vermögen zu, als Autor geriet er auf die Schwarze Liste und wurde boykottiert.
Am 10. Januar 1961 starb Samuel Dashiell Hammett, bettelarm, an Lungenkrebs.
Mit der Verfilmung seines Romans "Der Malteser Falke" durch John Huston, mit Humphrey Bogart als Detektiv Sam Spade, war Dashiell Hammett 1941 auf dem Höhepunkt seiner Karriere angelangt.
Geboren 1894 in St. Mary's County, Maryland, als Sohn eines erfolglosen Tabakfarmers, Schulabbrecher mit 13, Handlanger, Tellerwäscher, wurde er schließlich Botenjunge bei der Detektiv-Agentur Pinkerton. Nach seiner Rückkehr aus dem Ersten Weltkrieg, wo er sich die Tuberkulose holte, nahm er die Arbeit für Pinkerton wieder auf. Er beschattete untreue Ehemänner und mutmaßliche Versicherungsbetrüger, ermittelte in einem Sexskandal. Die Agentur war auch politisch aktiv. Einmal wurden Hammett 5000 Dollar für die Beseitigung eines Arbeiterführers angeboten. Er lehnte ab; andere hatten weniger Skrupel. Erfahrungen dieser Art waren es, die es ihm ermöglichten, einen vollkommen neuen, realistischen Ton einzuführen in ein Genre, das bis dahin von genial kombinierenden Hobby-Detektiven und gepflegtem Landsitz-Milieu beherrscht wurde. Oder, wie es Hammetts Kollege und Verehrer Raymond Chandler ausdrückte:
"Er gab den Mord den Leuten zurück, die Grund haben zu morden und nicht nur da sind, um dem Autor eine Leiche zu liefern."
1922 kündigte Hammett bei der Agentur und begann mit dem Schreiben. In Wim Wenders' filmischer Biographie "Hammett" versucht ein ehemaliger Pinkerton-Kollege, ihn noch einmal für einen realen Fall zu interessieren - vergeblich:
"- Ich bin ausgestiegen.
- Ein Privatdetektiv kann nicht aussteigen. Wetten, dass dich das Schnüffeln immer noch reizt? Ich habs dir doch beigebracht. Du liest bestimmt noch fremde Post, besuchst Zuhälterkneipen.
- Weißt du, was mich interessiert, wenn ich auf der Straße bin? Ohrläppchen, Nasen, Augenbrauen, ja - und Narben, falls sie welche haben.
- Hab ich doch recht.
- Ja, aber du versuchst die Leute hinter Gitter zu bringen. Und ich bloß in nen Kriminalschmöker."
Seine literarische Laufbahn begann Hammett als Groschenheft-Autor, unter anderem bei dem legendären Magazin "The Black Mask". Hier erfand er den Continental Op, einen fetten kleinen Detektiv ohne Namen, der im Kampf gegen organisiertes Verbrechen und brutale Gewalt ganz San Francisco durchstreift - die schicken Villenviertel, die maroden Vorstädte und die Rotlichtspelunken, wo der harte Jargon der Unterwelt dominiert. Der Op ist auch der Held von Hammetts erstem illusionslosen Roman, "Rote Ernte", in dem alle, von den Spitzen der Gesellschaft über die Politik bis zur Polizei, korrupt und verroht sind. Mit diesem Buch, der ersten "hard boiled novel", begründete Hammett seinen literarischen Ruf weit über das Krimigenre hinaus.
Zur Kultfigur aber wurde mit dem "Malteser Falken" der Detektiv Sam Spade, der mit Trenchcoat und Borsalino, aber ohne moralische Skrupel, in einem Sumpf aus Habgier und Lüge ermittelt. Hier haben alle Dreck am Stecken, unschuldig ist niemand. Und Spades attraktive Auftraggeberin, deren Reizen er nicht ungern erliegt, erweist sich als Mörderin seines Partners.
"- Sie versprachen mir 500 Pfund, wenn ich ihnen helfe, und ich hab's getan. Und dann fanden wir heraus, dass Joel Cairo uns reinlegen wollte - da sind wir ihm zuvor gekommen und haben dasselbe mit ihm gemacht. Und deshalb bin ich zu Ihnen, damit Sie mir helfen herauszubekommen, wo der Falke ist.
- Sie lügen - wunderbar."
So erfolgreich und anerkannt Hammett als Autor war - nach seinem sechsten Roman, "Der dünne Mann" hörte er 1934 praktisch auf zu publizieren; die letzten 27 Jahre seines Lebens trank er, maßlos - und er engagierte sich politisch. Als Mitglied der Kommunistischen Partei meldete er sich im Zweiten Weltkrieg freiwillig zu dem, was er seinen "allgemeinen privaten" Feldzug gegen den Faschismus nannte. 1951 wurde er zu fünf Monaten Gefängnis verurteilt, weil er sich weigerte preiszugeben, wer die Kaution für vier flüchtige Kommunisten gestellt hatte. Die Einkommensteuerbehörde griff auf sein Vermögen zu, als Autor geriet er auf die Schwarze Liste und wurde boykottiert.
Am 10. Januar 1961 starb Samuel Dashiell Hammett, bettelarm, an Lungenkrebs.