Vom Hirtenspiel zum Tatort-Kommissar
Die European Film Promotion der Berlinale hat Maximilian Brückner zum Shootingstar 2007 ernannt. Er gilt als ein herausragender junger deutscher Schauspieler. Seit vergangenem Herbst ist er der jüngste Tatort-Kommissar. Am Anfang seiner Karriere stand jedoch bayerisches Volkstheater.
"Meine Kindheit erinnert an die Kinder vom Immenhof, das war traumhaft, meine Eltern haben uns da viel ermöglicht, klar, wir sind acht Kinder und ich bin der Älteste, das heißt es gibt viel Verantwortung, und man musste viel übernehmen; dafür wurden meine Geburtstage wahnsinnig groß gefeiert, weil ich natürlich das erste Kind war..."
Seine Herkunft, die ist ihm sehr wichtig! Riedering am Simssee,
die 5600-Seelen-Gemeinde in Oberbayern, das ist sein Zuhause - nach wie vor, sagt Maximilian Brückner lächelnd. Dort wohnt er zusammen mit zwei seiner jüngeren Brüder in einem umgebauten Bauernhof.
Der Kellner im Café "Volksgarten", direkt neben dem Münchner Volkstheater begrüßt ihn mit: Hallo Maxi. Hier sind alle per du, erklärt er und bestellt sich einen Ingwer-Zitronen-Tee mit Kandiszucker. Dass er zuhause im Schuhplattlerverein ist und mit seinen Brüdern in der Blaskapelle "Junge Riederinger" mitspielt? Alltag!
"Ich bin wahnsinnig stolz auf unsere Kultur, ich sehe das aber gar nicht als Kultur, sondern als mein ganz normales Leben, ich brauch da gar nicht darüber nachdenken, ich muss das bloß oft wiederholen, weil das irgendwie was "Abnormes" ist.
Der beste Vergleich ist: die Leute fahren nach Mexiko, hören sich Mariachi-Musik an, finden das toll, machen tausend Fotos, hier in Deutschland wird man irgendwie belächelt."
Eigentlich wollte Brückner Medizin studieren. Aber seine Mutter kam auf die Idee, das er doch mal an der Schauspielschule in München vorsprechen könnte. Einen Text auswendig lernen, dazu hatte Brückner schlicht keine Lust. Also hat er ein "Hirtenlied" aus einem Krippenspiel vorgetragen.
"Guten Abend beinand ihr lieben Leut... (zitiert aus dem Hirtenlied), das ist wahrscheinlich für jeden Berliner, der das jetzt hört, denkt sich: O mein Gott, aber das haben die sich wahrscheinlich auch gedacht und trotzdem haben sie mich genommen oder vielleicht gerade deswegen."
Außergewöhnliche Rollen, schräge Figuren, das ist sein Ding, sagt der 28-Jährige mit den kurzen, blonden Haaren und den strahlend blauen Augen. Wie zum Beispiel der Tod in dem Stück "der Brandner Kasper und das ewige Leben", den er schon seit zwei Jahren im Münchner Volkstheater spielt.
"Beim Tod zum Beispiel., ich hab den Tod wie ein Kind angelegt, das launisch ist und deswegen gefährlich, wenn ihm was gefällt, toll, wenn nicht...also schlagartige Wechsel, das macht irre Spaß, auch diese Macht zu haben."
Auch seine erste Filmrolle war alles andere als der "nette Junge von nebenan". In dem Film "Männer wie wir" - von 2003 -, der amerikanischen Regisseurin Sherry Hormann, spielt er den schwulen Torwart Ecki, der sein Coming-Out erlebt und eine schwule Fußballmannschaft aufstellt. Mit diesem Film wurde Brückner bekannt.
Männer wie wir (Filmausschnitt): "Nach dem knapp verpassten Aufstieg fordert der homosexuelle Torwart Eckhardt D. den FC Boltrop heraus. Zum Spiel werden Neugierige aus der ganzen Region erwartet. Die Gemeinde Boltrop rechnet mit einem neuen Zuschauerrekord – (Vater) Sag ab Ecki – (Ecki) Ich hab eine Mannschaft, was soll ich denen sagen? Mein Vater hat mit verboten zu spielen? – (Vater) Du machst dich lächerlich!"
"Sherry Hormann war für mich ein wahnsinniger Glücksfall, weil sie hat mir sehr viel mitgegeben auf meinem Weg, so eine Stärke beim Drehen. Ich glaub, dass man jemanden mit seinem ersten Film auch sehr versauen kann, einen Schauspieler, und Sherry Hormann hält einen am Boden, wie eine gute Mutter, die einem was mitgibt, ohne, dass man es merkt."
Nach Film-Rollen in "Sophie Scholl", "Wer früher stirbt ist länger tot", und "Rabenbrüder" hat Maximilian Brückner im Herbst 2006 das TV-"Zuckerhäubchen" angeboten bekommen, wie er es nennt: die Rolle des Saarländischen Tatort-Kommissars Franz Kappl. Ein junger Besserwisser aus Bayern, der ein Jahr seiner Ausbildung in den USA gemacht hat.
"Für mich ging nur der Saarländische, weil der ein bis zwei im Jahr macht, das heißt, ich hab genügend Zeit was anderes zu machen aber auch die Chance endlich mal eine Figur länger zu begleiten als nur einen Film lang. Ich sag ja, ich hab mehr Glück als Verstand...also der Herrgott meint es wahnsinnig gut mit mir, glaube ich."
Tatort (Filmausschnitt): "Horst, bis wann habt ihr raus, welche Waffe benutzt wurde? – Übermorgen früh! – Nein – Morgen Abend? – Bis zur Besprechung, und die ist morgen Mittag um zwölf - Wissen Sie...weißt du eigentlich wie viele Überstunden ich abzufeiern hab? – Wenn ihr mit dem Beschuss bei Dienstbeginn anfangt, schafft ihrs!"
"Ich lass mich immer reinfallen, dann guck ich was passiert, wenn nix passiert, dann bin ich auch nicht traurig. Wenn da ein halbes Jahr oder ein Jahr - es lief ja jetzt alles so toll, mal nichts kommt, dann werde ich was anderes machen. Bloß nicht anfangen jetzt die Gier zu bekommen, lieber gewählt aussuchen, aber das ist ein Luxus und dessen bin ich mir auch bewusst!"
Maximilian Brückners neustes Projekt: eine Rolle in Marcus Rosenmüllers Geschichte "Schwere Jungs". Ein Kino-Film über die Olympischen Spiele 1952, bei denen acht bayerische Jungs in der Kategorie "Viererbob" antreten.
"Für mich war die Rolle toll, weil es auf Hochdeutsch ist und weil der Typ, den ich da spiele, so ein kleiner Arsch ist, und das macht immer Spaß, ein kleiner, arroganter Reporter, das sind kleine und feine Rollen, aber genau die sind sehr wichtig."
Filmausschnitt: "1 zwanzig 79 für Bob Gamser, und ob Sie es glauben oder nicht, damit ist Ganser sogar schneller als Dorfler!"
Seine Herkunft, die ist ihm sehr wichtig! Riedering am Simssee,
die 5600-Seelen-Gemeinde in Oberbayern, das ist sein Zuhause - nach wie vor, sagt Maximilian Brückner lächelnd. Dort wohnt er zusammen mit zwei seiner jüngeren Brüder in einem umgebauten Bauernhof.
Der Kellner im Café "Volksgarten", direkt neben dem Münchner Volkstheater begrüßt ihn mit: Hallo Maxi. Hier sind alle per du, erklärt er und bestellt sich einen Ingwer-Zitronen-Tee mit Kandiszucker. Dass er zuhause im Schuhplattlerverein ist und mit seinen Brüdern in der Blaskapelle "Junge Riederinger" mitspielt? Alltag!
"Ich bin wahnsinnig stolz auf unsere Kultur, ich sehe das aber gar nicht als Kultur, sondern als mein ganz normales Leben, ich brauch da gar nicht darüber nachdenken, ich muss das bloß oft wiederholen, weil das irgendwie was "Abnormes" ist.
Der beste Vergleich ist: die Leute fahren nach Mexiko, hören sich Mariachi-Musik an, finden das toll, machen tausend Fotos, hier in Deutschland wird man irgendwie belächelt."
Eigentlich wollte Brückner Medizin studieren. Aber seine Mutter kam auf die Idee, das er doch mal an der Schauspielschule in München vorsprechen könnte. Einen Text auswendig lernen, dazu hatte Brückner schlicht keine Lust. Also hat er ein "Hirtenlied" aus einem Krippenspiel vorgetragen.
"Guten Abend beinand ihr lieben Leut... (zitiert aus dem Hirtenlied), das ist wahrscheinlich für jeden Berliner, der das jetzt hört, denkt sich: O mein Gott, aber das haben die sich wahrscheinlich auch gedacht und trotzdem haben sie mich genommen oder vielleicht gerade deswegen."
Außergewöhnliche Rollen, schräge Figuren, das ist sein Ding, sagt der 28-Jährige mit den kurzen, blonden Haaren und den strahlend blauen Augen. Wie zum Beispiel der Tod in dem Stück "der Brandner Kasper und das ewige Leben", den er schon seit zwei Jahren im Münchner Volkstheater spielt.
"Beim Tod zum Beispiel., ich hab den Tod wie ein Kind angelegt, das launisch ist und deswegen gefährlich, wenn ihm was gefällt, toll, wenn nicht...also schlagartige Wechsel, das macht irre Spaß, auch diese Macht zu haben."
Auch seine erste Filmrolle war alles andere als der "nette Junge von nebenan". In dem Film "Männer wie wir" - von 2003 -, der amerikanischen Regisseurin Sherry Hormann, spielt er den schwulen Torwart Ecki, der sein Coming-Out erlebt und eine schwule Fußballmannschaft aufstellt. Mit diesem Film wurde Brückner bekannt.
Männer wie wir (Filmausschnitt): "Nach dem knapp verpassten Aufstieg fordert der homosexuelle Torwart Eckhardt D. den FC Boltrop heraus. Zum Spiel werden Neugierige aus der ganzen Region erwartet. Die Gemeinde Boltrop rechnet mit einem neuen Zuschauerrekord – (Vater) Sag ab Ecki – (Ecki) Ich hab eine Mannschaft, was soll ich denen sagen? Mein Vater hat mit verboten zu spielen? – (Vater) Du machst dich lächerlich!"
"Sherry Hormann war für mich ein wahnsinniger Glücksfall, weil sie hat mir sehr viel mitgegeben auf meinem Weg, so eine Stärke beim Drehen. Ich glaub, dass man jemanden mit seinem ersten Film auch sehr versauen kann, einen Schauspieler, und Sherry Hormann hält einen am Boden, wie eine gute Mutter, die einem was mitgibt, ohne, dass man es merkt."
Nach Film-Rollen in "Sophie Scholl", "Wer früher stirbt ist länger tot", und "Rabenbrüder" hat Maximilian Brückner im Herbst 2006 das TV-"Zuckerhäubchen" angeboten bekommen, wie er es nennt: die Rolle des Saarländischen Tatort-Kommissars Franz Kappl. Ein junger Besserwisser aus Bayern, der ein Jahr seiner Ausbildung in den USA gemacht hat.
"Für mich ging nur der Saarländische, weil der ein bis zwei im Jahr macht, das heißt, ich hab genügend Zeit was anderes zu machen aber auch die Chance endlich mal eine Figur länger zu begleiten als nur einen Film lang. Ich sag ja, ich hab mehr Glück als Verstand...also der Herrgott meint es wahnsinnig gut mit mir, glaube ich."
Tatort (Filmausschnitt): "Horst, bis wann habt ihr raus, welche Waffe benutzt wurde? – Übermorgen früh! – Nein – Morgen Abend? – Bis zur Besprechung, und die ist morgen Mittag um zwölf - Wissen Sie...weißt du eigentlich wie viele Überstunden ich abzufeiern hab? – Wenn ihr mit dem Beschuss bei Dienstbeginn anfangt, schafft ihrs!"
"Ich lass mich immer reinfallen, dann guck ich was passiert, wenn nix passiert, dann bin ich auch nicht traurig. Wenn da ein halbes Jahr oder ein Jahr - es lief ja jetzt alles so toll, mal nichts kommt, dann werde ich was anderes machen. Bloß nicht anfangen jetzt die Gier zu bekommen, lieber gewählt aussuchen, aber das ist ein Luxus und dessen bin ich mir auch bewusst!"
Maximilian Brückners neustes Projekt: eine Rolle in Marcus Rosenmüllers Geschichte "Schwere Jungs". Ein Kino-Film über die Olympischen Spiele 1952, bei denen acht bayerische Jungs in der Kategorie "Viererbob" antreten.
"Für mich war die Rolle toll, weil es auf Hochdeutsch ist und weil der Typ, den ich da spiele, so ein kleiner Arsch ist, und das macht immer Spaß, ein kleiner, arroganter Reporter, das sind kleine und feine Rollen, aber genau die sind sehr wichtig."
Filmausschnitt: "1 zwanzig 79 für Bob Gamser, und ob Sie es glauben oder nicht, damit ist Ganser sogar schneller als Dorfler!"

Schauspieler Maximilian Brückner spielt im Tatort des saarländischen Rundfunks den Hauptkommissar Franz Kappl.© AP Archiv