Erinnern oder doch lieber vergessen
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Ein Thema - vier Facetten. Ein afrikanisches Ritual, das alte Wunden heilen soll, ein Vater, der sich angeblich nicht mehr an sein bisheriges Leben erinnert, Bilder, die ein Facebook-Content-Moderator nicht vergessen kann - und Namen, die wir besser behalten sollten.
Wir erzählen, was wir speichern und erinnern, wie wir mit Erinnerung umgehen, sie neu besetzen, und umschreiben. Und wir erzählen von dem, was wir nicht behalten können, was wir lieber hinter uns lassen würden und uns nicht mehr loslässt.
Der nigerianische Künstler Jelili Atiku versucht, mitten in Berlin mit Gin, Efeublättern und positiver Energie einen historisch belasteten Ort und die damit verbundenen Erinnerungen zu heilen und neu zu besetzen. Mit Hilfe von 50 Teilnehmern, einer Prozession und 34 Holzfiguren.
Nach einem scheinbar harmlosen Autounfall behauptet ein Vater, er könne sich nicht mehr an sein altes Leben erinnern, auch nicht an seine Kinder. Er sei jetzt ein neuer Mensch. Sein Sohn will das nicht glauben und hat doch das Gefühl, seinen Vater verloren zu haben.
Wie man lernt, sich Namen besser zu merken
Sich nicht an den Namen des Gegenübers zu erinnern, kann peinlich werden. Unserer Autorin Katharina Kühn passiert das manchmal. Bei einer Person stellte sie sich gleich drei Mal vor. Das soll sich jetzt ändern, durch ein Seminar und Tipps von einem Gedächtnisweltmeister.
Chris Gray arbeitete als sogenannter Content Moderator für einen Vertragspartner von Facebook in Irland. Erst nach einer Weile merkte er, dass der Job ihn krank macht und ihn die Bilder, die er sichten, einschätzen und teilweise löschen muss, nicht mehr loslassen. Jetzt klagt er gegen Facebook und den Vertragspartner. Chris Gray ist einer der wenigen Content Moderatoren, die mit ihrem Namen an die Öffentlichkeit gehen.