Von Adelheid Wedel
Die "Taz" meint, dass die lit.cologne auch im siebten Jahr auf Masse setzt. Die "Neue Zürcher Zeitung" berichtet darüber, wie das Musikprojekt "Sistema" gegen Armut in Venezuela vorgeht. Und die "Welt" macht mit einem Kommentar auf Veränderungen beim Thema Beutekunst aufmerksam.
"Die lit.cologne setzt auch in ihrem siebten Jahr auf Masse", schreibt die TAZ in ihrem Bericht vom Kölner Literaturtreffen, das am Wochenende eröffnet wurde. 138 Veranstaltungen zielen darauf, die Zuschauer- beziehungswiese Zuhörerzahlen vom letzten Jahr zu übertreffen. Und, wie die Taz meldet, die Lesungen der internationalen Literaturstars wie Donna Leon, Henning Mankell oder Jonathan Franzen sind erwartungsgemäß ausverkauft.
Die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG berichtet von einer lit.cologne-Veranstaltung, die an die ermordete russische Journalistin Anna Politkowskaja erinnerte. Iris Berben las aus dem "Russischen Tagebuch" der Politkowskaja vor, das gerade auf Deutsch erschienen ist. Monitor-Chefin Sonia Mikich sprach über "die Dramatik, in der Russland die Demokratie beerdigt und dabei vom Westen nur beiläufig und weitgehend kritiklos wahrgenommen wird". Und der Schriftsteller Günter Wallraff wiederholte seine Kritik an Gerhard Schröder, er habe eine zwielichtige Rolle gespielt. "Den Job bei Gazprom hätte er nie bekommen, wenn er Putin vorher auch nur einmal kritisiert hätte."
Die TAZ berichtet über eine Veranstaltung in der American Academy in Berlin mit der Pulitzerpreisträgerin Katherine Boo. Ihr Thema ist die Armut.
"Seit mehr als 15 Jahren schreibt Boo über Menschen in sozialen Randlagen, die ihren Alltag zwischen staatlicher Fürsorge und den Gesetzen der Straße einrichten. Leider wurden ihre Texte bislang noch nicht übersetzt", bedauert Antje Korsmeier in der TAZ. Boo kritisiert die Medien und deren Fixierung auf sensationsheischende Fälle.
Die Armut ist auch Thema in der NEUEN ZÜRCHER ZEITUNG. Eine ganze Seite widmet sie einem groß angelegten musikalisch-sozialen Unternehmen: das "Sistema" von Jugendorchestern und Musikschulen in Venezuela geht offensiv und erfolgreich gegen die Armut vor, in der 75 Prozent der 22 Millionen Einwohner Venezuelas leben. Die Autorin beschreibt die Montalban Musikschule in Caracas, in die jeden Nachmittag Hunderte von Kindern strömen. "Dort erhalten sie kostenlos Musikinstrumente, Unterricht und für Stunden eine sichere Umgebung. Und das musikalische Ergebnis ist absolut erstaunlich", schwärmt die Autorin. Die Montalban-Musikschule ist eine von 90 im Land. Andere beeindruckende Zahlen: 125 Jugendorchester, 57 Kinderorchester und 30 professionelle Sinfonieorchester bestimmen die Musikszene, die staatlich gefördert wird und deren Ausbau geplant ist.
Die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG beschäftigt sich – ebenfalls auf einer ganzen Seite – mit den Vereinten Nationen und fragt: Ist die UNO dem Untergang geweiht oder rettet sie uns in Zeiten der Klimakatastrophe. Tony Judt von der New York University meint: "Beim Thema Vereinte Nationen scheiden sich die Geister." Er beschreibt, dass und welche Befürworter wie auch Gegner die UNO hat und geht dabei besonders auf ein Buch von Eric Shawn ein, der die UNO "eine Bastion von Arroganz" nennt und ihr "Tatenlosigkeit und erbärmliche Inkompetenz vorwirft". Nach seiner Darstellung ist die gesamte UN-Organisation "darauf ausgerichtet, amerikanisches Geld einzustreichen und dabei Amerikas Feinde zu unterstützen und Amerikas Interessen zu verletzen." Tony Judt aber kommt zu dem Schluss, dass die Vereinten Nationen einzigartig und unersetzbar sind. "Sie sind alles, was wir mit unserer kollektiven Belastbarkeit erreicht haben, um in einer derartigen Krise (gemeint ist der Klimawandel) zu reagieren."
Die Zeitung DIE WELT macht mit einem Kommentar auf Veränderungen in Sachen Beutekunst zwischen Russland und Deutschland aufmerksam. Am Montag wird in Moskau eine große Ausstellung über die "Merowinger" eröffnet. Von den rund 1100 Stücken stammen 700 aus dem Museum für Ur- und Frühgeschichte in Berlin. Sie wurden 1945 als Beutekunst nach Russland verbracht. Und genau das wird erstmals dokumentiert mit der Beschriftung: "kriegsbedingt verbracht, bis 1945 im Museum für Ur- und Frühgeschichte in Berlin". Neuer Stil in Moskau" kommentiert DIE WELT.
Die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG berichtet von einer lit.cologne-Veranstaltung, die an die ermordete russische Journalistin Anna Politkowskaja erinnerte. Iris Berben las aus dem "Russischen Tagebuch" der Politkowskaja vor, das gerade auf Deutsch erschienen ist. Monitor-Chefin Sonia Mikich sprach über "die Dramatik, in der Russland die Demokratie beerdigt und dabei vom Westen nur beiläufig und weitgehend kritiklos wahrgenommen wird". Und der Schriftsteller Günter Wallraff wiederholte seine Kritik an Gerhard Schröder, er habe eine zwielichtige Rolle gespielt. "Den Job bei Gazprom hätte er nie bekommen, wenn er Putin vorher auch nur einmal kritisiert hätte."
Die TAZ berichtet über eine Veranstaltung in der American Academy in Berlin mit der Pulitzerpreisträgerin Katherine Boo. Ihr Thema ist die Armut.
"Seit mehr als 15 Jahren schreibt Boo über Menschen in sozialen Randlagen, die ihren Alltag zwischen staatlicher Fürsorge und den Gesetzen der Straße einrichten. Leider wurden ihre Texte bislang noch nicht übersetzt", bedauert Antje Korsmeier in der TAZ. Boo kritisiert die Medien und deren Fixierung auf sensationsheischende Fälle.
Die Armut ist auch Thema in der NEUEN ZÜRCHER ZEITUNG. Eine ganze Seite widmet sie einem groß angelegten musikalisch-sozialen Unternehmen: das "Sistema" von Jugendorchestern und Musikschulen in Venezuela geht offensiv und erfolgreich gegen die Armut vor, in der 75 Prozent der 22 Millionen Einwohner Venezuelas leben. Die Autorin beschreibt die Montalban Musikschule in Caracas, in die jeden Nachmittag Hunderte von Kindern strömen. "Dort erhalten sie kostenlos Musikinstrumente, Unterricht und für Stunden eine sichere Umgebung. Und das musikalische Ergebnis ist absolut erstaunlich", schwärmt die Autorin. Die Montalban-Musikschule ist eine von 90 im Land. Andere beeindruckende Zahlen: 125 Jugendorchester, 57 Kinderorchester und 30 professionelle Sinfonieorchester bestimmen die Musikszene, die staatlich gefördert wird und deren Ausbau geplant ist.
Die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG beschäftigt sich – ebenfalls auf einer ganzen Seite – mit den Vereinten Nationen und fragt: Ist die UNO dem Untergang geweiht oder rettet sie uns in Zeiten der Klimakatastrophe. Tony Judt von der New York University meint: "Beim Thema Vereinte Nationen scheiden sich die Geister." Er beschreibt, dass und welche Befürworter wie auch Gegner die UNO hat und geht dabei besonders auf ein Buch von Eric Shawn ein, der die UNO "eine Bastion von Arroganz" nennt und ihr "Tatenlosigkeit und erbärmliche Inkompetenz vorwirft". Nach seiner Darstellung ist die gesamte UN-Organisation "darauf ausgerichtet, amerikanisches Geld einzustreichen und dabei Amerikas Feinde zu unterstützen und Amerikas Interessen zu verletzen." Tony Judt aber kommt zu dem Schluss, dass die Vereinten Nationen einzigartig und unersetzbar sind. "Sie sind alles, was wir mit unserer kollektiven Belastbarkeit erreicht haben, um in einer derartigen Krise (gemeint ist der Klimawandel) zu reagieren."
Die Zeitung DIE WELT macht mit einem Kommentar auf Veränderungen in Sachen Beutekunst zwischen Russland und Deutschland aufmerksam. Am Montag wird in Moskau eine große Ausstellung über die "Merowinger" eröffnet. Von den rund 1100 Stücken stammen 700 aus dem Museum für Ur- und Frühgeschichte in Berlin. Sie wurden 1945 als Beutekunst nach Russland verbracht. Und genau das wird erstmals dokumentiert mit der Beschriftung: "kriegsbedingt verbracht, bis 1945 im Museum für Ur- und Frühgeschichte in Berlin". Neuer Stil in Moskau" kommentiert DIE WELT.