Von Adelheid Wedel
Die Feuilletons drucken Nachrufe auf den Entertainer Peter Alexander. Und die "Welt" bringt ein Interview mit dem Historiker Jan Assmann über das kulturelle Gedächtnis der Ägypter.
"Für die heute Erwachsenen zwischen vierzig und sechzig wallen bei der Nachricht von Peter Alexanders Tod Kindheitserinnerungen auf. Ein unbestimmtes wohliges Gefühl schlägt einem da in den Reaktionen entgegen", schreibt Andrian Kreye in seinem Nachruf auf den großen Entertainer in der SÜDDEUTSCHEN ZEITUNG.
Es ist ein persönlicher Nachruf, denn Kreye schreibt auch von seiner eigenen Begegnung mit dem Showmaster, als er vier Jahre alt war und seine Mutter ihn zu einem Interview mit dem Mann mitnahm:
"Was bleibt, war das Echo einer wunderschönen Sprache. Ein wunderbar federnder Rhythmus, eine Wärme in den sonst so harten Konsonanten, und so ein Grundlächeln im Ton wirkten da auf den naiven Kleinen wie die Begegnung mit einer Märchenfigur."
"Dieser Künstler hat meine Kindheit geprägt", erklärt auch Ilja Richter in seiner "Liebeserklärung" an Peter Alexander in der Tageszeitung DIE WELT.
Und Manuel Brug nennt den Schauspieler und Sänger sogar "den letzten Kaiser, einer, der die Nation vor dem Fernsehen versammelte". Es hagelt noch mehr Lob: "In den Siebzigern wurde er schließlich zu Peter dem Großen." Oder: "An dem Mann war kein Arg und kein falsches Wort, auch in seinen Parodien hat er nie bloßgestellt." Ein Blick auf Zahlen macht das Supertalent deutlich: "Peter Alexander hat in 38 Filmen gespielt, 156 Singles und 120 Langspielplatten allein in Deutschland 45 Millionen Mal verkauft."
Uneingeschränktes Lob auch in der FRANKFURTER ALLGEMEINEN ZEITUNG. "Peter Alexander ist eine feste Größe im Gedächtnis der Republik; er steht für ihr Werden und ihren Wandel. Als Sänger beherr-schte er die Bandbreite von leichteren Operettenarien über Schlager und Pop bis zum Fiaker-Lied; er war Parodist, gewandter Conferencier, im Bedarfsfall sogar Kabarettist." Und wenn es sein musste, tanzte er auch. Über sechs Jahrzehnte hinweg konnte er ungebrochenen Erfolg verzeichnen. – Eine Ausnahmeerscheinung.
Der TAGESSPIEGEL berichtet von einem internationalen Workshop in Berlin zum Thema "Die Rolle der neuen Medien und des Internet in der arabischen Welt". Im "Zentrum Moderner Orient" waren sich die Wissenschaftler einig, "dass sich das Internet mit seiner Durchschlagkraft als stärker erweist als die vom Westen unterstützten Nichtregierungsorganisationen". Einig war man sich auch darin: "Das Internet setzt eine bereits sensibilisierte Öffentlichkeit voraus, es schafft sie nicht." Die Ägypter haben es uns allen vorgemacht, wie man mit diesem neuen Medium sinnvoll umgeht.
Die WELT druckt ein Interview mit dem renommierten Ägyptologen und Begründer der Theorie des kulturellen Gedächtnisses Jan Assmann. Ein Leben lang hat er sich mit solchen Fragen beschäftigt: "Wie sehr wird das neue Ägypten durch die Bilder der Antike verstellt; wie viel bedeutet den Ägyptern selbst ihre Vergangenheit?"
Er sagt: "Das moderne Ägypten will mit dem alten Ägypten eigentlich nichts zu tun haben." Als Ursache dafür sieht er: "Das alte Ägypten ist im Grunde eine europäische Erfindung, die dem modernen Ägypten aufgepfropft wurde. Die Ägypter selbst konnten damit nie viel anfangen."
Insofern muss man wissen: "An den Stolz auf die große Vergangenheit des eigenen Landes zu appellieren, das funktioniert dort nicht." Im Abendland hingegen wurde Ägypten immer als Teil der eigenen Geschichte gesehen, es hat die Rolle einer ersten, ursprünglichen Stufe der eigenen Vergangenheit gespielt. Allerdings ändere sich in den letzten Jahren das öffentliche Bewusstsein der Araber.
Jan Assmann beobachtet: "Man sieht immer mehr Ägypter, auch ganze Schulklassen, in den Museen und Tempeln. Vielleicht beginnen sie jetzt, in Zeiten des Umbruchs, eine neue Beziehung zu ihrer eigenen Vergangenheit aufzubauen."
Es ist ein persönlicher Nachruf, denn Kreye schreibt auch von seiner eigenen Begegnung mit dem Showmaster, als er vier Jahre alt war und seine Mutter ihn zu einem Interview mit dem Mann mitnahm:
"Was bleibt, war das Echo einer wunderschönen Sprache. Ein wunderbar federnder Rhythmus, eine Wärme in den sonst so harten Konsonanten, und so ein Grundlächeln im Ton wirkten da auf den naiven Kleinen wie die Begegnung mit einer Märchenfigur."
"Dieser Künstler hat meine Kindheit geprägt", erklärt auch Ilja Richter in seiner "Liebeserklärung" an Peter Alexander in der Tageszeitung DIE WELT.
Und Manuel Brug nennt den Schauspieler und Sänger sogar "den letzten Kaiser, einer, der die Nation vor dem Fernsehen versammelte". Es hagelt noch mehr Lob: "In den Siebzigern wurde er schließlich zu Peter dem Großen." Oder: "An dem Mann war kein Arg und kein falsches Wort, auch in seinen Parodien hat er nie bloßgestellt." Ein Blick auf Zahlen macht das Supertalent deutlich: "Peter Alexander hat in 38 Filmen gespielt, 156 Singles und 120 Langspielplatten allein in Deutschland 45 Millionen Mal verkauft."
Uneingeschränktes Lob auch in der FRANKFURTER ALLGEMEINEN ZEITUNG. "Peter Alexander ist eine feste Größe im Gedächtnis der Republik; er steht für ihr Werden und ihren Wandel. Als Sänger beherr-schte er die Bandbreite von leichteren Operettenarien über Schlager und Pop bis zum Fiaker-Lied; er war Parodist, gewandter Conferencier, im Bedarfsfall sogar Kabarettist." Und wenn es sein musste, tanzte er auch. Über sechs Jahrzehnte hinweg konnte er ungebrochenen Erfolg verzeichnen. – Eine Ausnahmeerscheinung.
Der TAGESSPIEGEL berichtet von einem internationalen Workshop in Berlin zum Thema "Die Rolle der neuen Medien und des Internet in der arabischen Welt". Im "Zentrum Moderner Orient" waren sich die Wissenschaftler einig, "dass sich das Internet mit seiner Durchschlagkraft als stärker erweist als die vom Westen unterstützten Nichtregierungsorganisationen". Einig war man sich auch darin: "Das Internet setzt eine bereits sensibilisierte Öffentlichkeit voraus, es schafft sie nicht." Die Ägypter haben es uns allen vorgemacht, wie man mit diesem neuen Medium sinnvoll umgeht.
Die WELT druckt ein Interview mit dem renommierten Ägyptologen und Begründer der Theorie des kulturellen Gedächtnisses Jan Assmann. Ein Leben lang hat er sich mit solchen Fragen beschäftigt: "Wie sehr wird das neue Ägypten durch die Bilder der Antike verstellt; wie viel bedeutet den Ägyptern selbst ihre Vergangenheit?"
Er sagt: "Das moderne Ägypten will mit dem alten Ägypten eigentlich nichts zu tun haben." Als Ursache dafür sieht er: "Das alte Ägypten ist im Grunde eine europäische Erfindung, die dem modernen Ägypten aufgepfropft wurde. Die Ägypter selbst konnten damit nie viel anfangen."
Insofern muss man wissen: "An den Stolz auf die große Vergangenheit des eigenen Landes zu appellieren, das funktioniert dort nicht." Im Abendland hingegen wurde Ägypten immer als Teil der eigenen Geschichte gesehen, es hat die Rolle einer ersten, ursprünglichen Stufe der eigenen Vergangenheit gespielt. Allerdings ändere sich in den letzten Jahren das öffentliche Bewusstsein der Araber.
Jan Assmann beobachtet: "Man sieht immer mehr Ägypter, auch ganze Schulklassen, in den Museen und Tempeln. Vielleicht beginnen sie jetzt, in Zeiten des Umbruchs, eine neue Beziehung zu ihrer eigenen Vergangenheit aufzubauen."