Von Jens Brüning
"Die Welt" erinnert daran, dass am Montag weltweit der "Linkshändertag" begangen wird. Die "Süddeutsche Zeitung" wundert sich darüber, dass ein Berliner Soziologe dieser Tage in Untersuchungshaft genommen wurde. Und der "Tagesspiegel" fordert "mehr Mut zur Brücke".
"Selbst Rechtshänder", lesen wir in der Tageszeitung DIE WELT, "müssen, wenn sie weiterwollen, immer auf Links gehen." Alexander Kluy erinnert daran, dass am Montag weltweit der "Linkshändertag" begangen wird. Wenn wir Rechtshänder auf den entsprechenden Internet-Link gehen, lernen wir, dass es diesen nur entfernt mit dem "Welt-Handtuchtag" oder dem "Welt-Milchtag" verwandten Gedenktag bereits seit 31 Jahren gibt. Sein Erfinder, der Linkshänder Dean R. Campbell, erkor 1976 den 13. August, weil er ein Freitag war. So konnte Campbell gleichzeitig auch den Aberglauben auf die Schippe nehmen, dass am Freitag, dem 13. nichts als Unheil geschehe. Alexander Kluy weist in seinem Beitrag für die Tageszeitung DIE WELT auf diese Besonderheit hin:
"Das Recht, manuell und zerebral links zu sein, gründet schon allein darin, dass Linkshänder unter Wasser erwiesenermaßen besser sehen können."
Das wollen wir gern glauben, obwohl wir über verschiedene Links keine hinreichend wissenschaftliche Erklärung für dieses Phänomen fanden. Wir erinnern aber auch daran, dass der 13. August jener Tag ist, an dem Berliner Bauarbeiter unter Aufsicht von Volkspolizisten, Angehörigen der Betriebskampfgruppen und Soldaten der Nationalen Volksarmee der Deutschen Demokratischen Republik die Worte Walter Ulbrichts Lügen straften, niemand habe die Absicht, eine Mauer zu errichten. Die zu diesem historischen Datum geschriebenen Artikel sind auf den vorderen Seiten der Tageszeitungen zu finden.
Im Feuilleton der SÜDDEUTSCHEN ZEITUNG wundert sich Alex Rühle über die Umstände, unter denen ein Berliner Soziologe dieser Tage in Untersuchungshaft geriet. Der Haftgrund ist der 1974 in das Strafgesetzbuch eingefügte Paragraf 129a, der die Gründung terroristischer Vereinigungen unter Strafe stellt. Der Berliner Wissenschaftler fiel insbesondere dadurch auf, dass er regelmäßig Bibliotheken aufsuchte, in einer wissenschaftlichen Arbeit einen bestimmten Fachausdruck wiederholt verwandte und sich mit einem Mann getroffen haben solle, der im Zusammenhang mit in Brand gesetzten Bundeswehr-Lastwagen als dringend verdächtigter Beteiligter inhaftiert wurde. Das hält Alex Rühle für ziemlich an den Haaren herbeigezogene Argumente, und er zitiert einen Wissenschaftlerkollegen, der der SÜDDEUTSCHEN ZEITUNG sagte, er habe Angst, "dass kritische Intellektuelle durch die Aktion gezielt eingeschüchtert werden sollen."
Im Berliner TAGESSPIEGEL fordert Falk Jaeger den "Mut zur Brücke". Natürlich steht dieser Aufsatz im Zusammenhang mit dem Baustopp im Dresdner Elbtal. Er ist aber gleichzeitig ein Grundkurs in der Disziplin des Brückenschlagens, denn wir lernen zum Beispiel:
"Die Disziplin des Brückenbaus begann dort, wo die Spannweite eines umgelegten Baumes nicht ausreichte, um das Problem zu lösen."
"Das Problem" meint in diesem Zusammenhang die Überquerung einer wie immer gearteten Lücke auf dem Weg des urzeitlichen Jägers und Sammlers zu seiner Nahrung. Inzwischen hat sich die Problemlösung fortentwickelt, oft nicht zum Guten, wie Falk Jaeger im TAGESSPIEGEL mit einem Seitenhieb auf die Bauabteilung der Deutschen Bahn feststellt. Ihre für die ICE-Trassen entworfenen Bauwerke meint er nicht, wenn er schreibt:
"Schöne Brücken gelten kaum je als Störung, sondern meist als ästhetische Überhöhung einer reizvollen Landschaft."
Insofern lässt der TAGESSPIEGEL-Autor in der causa Dresden noch Hoffnungsgefühle zu.
Der russische Oligarch Pjotr Awen hat Sonja Zekri von der SÜDDEUTSCHEN ZEITUNG Auskunft über seine Kunstsammlung gegeben. Er gehöre zu den bescheideneren Herren seines Standes, heißt es, und seine Sammlung ausschließlich russischer Kunst sei Legende. Sein Erfolgsgeheimnis:
"Ich genieße den Ruf, schnell zuzugreifen."
"Das Recht, manuell und zerebral links zu sein, gründet schon allein darin, dass Linkshänder unter Wasser erwiesenermaßen besser sehen können."
Das wollen wir gern glauben, obwohl wir über verschiedene Links keine hinreichend wissenschaftliche Erklärung für dieses Phänomen fanden. Wir erinnern aber auch daran, dass der 13. August jener Tag ist, an dem Berliner Bauarbeiter unter Aufsicht von Volkspolizisten, Angehörigen der Betriebskampfgruppen und Soldaten der Nationalen Volksarmee der Deutschen Demokratischen Republik die Worte Walter Ulbrichts Lügen straften, niemand habe die Absicht, eine Mauer zu errichten. Die zu diesem historischen Datum geschriebenen Artikel sind auf den vorderen Seiten der Tageszeitungen zu finden.
Im Feuilleton der SÜDDEUTSCHEN ZEITUNG wundert sich Alex Rühle über die Umstände, unter denen ein Berliner Soziologe dieser Tage in Untersuchungshaft geriet. Der Haftgrund ist der 1974 in das Strafgesetzbuch eingefügte Paragraf 129a, der die Gründung terroristischer Vereinigungen unter Strafe stellt. Der Berliner Wissenschaftler fiel insbesondere dadurch auf, dass er regelmäßig Bibliotheken aufsuchte, in einer wissenschaftlichen Arbeit einen bestimmten Fachausdruck wiederholt verwandte und sich mit einem Mann getroffen haben solle, der im Zusammenhang mit in Brand gesetzten Bundeswehr-Lastwagen als dringend verdächtigter Beteiligter inhaftiert wurde. Das hält Alex Rühle für ziemlich an den Haaren herbeigezogene Argumente, und er zitiert einen Wissenschaftlerkollegen, der der SÜDDEUTSCHEN ZEITUNG sagte, er habe Angst, "dass kritische Intellektuelle durch die Aktion gezielt eingeschüchtert werden sollen."
Im Berliner TAGESSPIEGEL fordert Falk Jaeger den "Mut zur Brücke". Natürlich steht dieser Aufsatz im Zusammenhang mit dem Baustopp im Dresdner Elbtal. Er ist aber gleichzeitig ein Grundkurs in der Disziplin des Brückenschlagens, denn wir lernen zum Beispiel:
"Die Disziplin des Brückenbaus begann dort, wo die Spannweite eines umgelegten Baumes nicht ausreichte, um das Problem zu lösen."
"Das Problem" meint in diesem Zusammenhang die Überquerung einer wie immer gearteten Lücke auf dem Weg des urzeitlichen Jägers und Sammlers zu seiner Nahrung. Inzwischen hat sich die Problemlösung fortentwickelt, oft nicht zum Guten, wie Falk Jaeger im TAGESSPIEGEL mit einem Seitenhieb auf die Bauabteilung der Deutschen Bahn feststellt. Ihre für die ICE-Trassen entworfenen Bauwerke meint er nicht, wenn er schreibt:
"Schöne Brücken gelten kaum je als Störung, sondern meist als ästhetische Überhöhung einer reizvollen Landschaft."
Insofern lässt der TAGESSPIEGEL-Autor in der causa Dresden noch Hoffnungsgefühle zu.
Der russische Oligarch Pjotr Awen hat Sonja Zekri von der SÜDDEUTSCHEN ZEITUNG Auskunft über seine Kunstsammlung gegeben. Er gehöre zu den bescheideneren Herren seines Standes, heißt es, und seine Sammlung ausschließlich russischer Kunst sei Legende. Sein Erfolgsgeheimnis:
"Ich genieße den Ruf, schnell zuzugreifen."