Von Jens Brüning
Die "Berliner Zeitung" begrüßt die Vergabe des Deutschen Architekturpreises 2007 an das Münchner Büro Dietrich Fink und Thomas Jocher für ein Studentenwohnheim. Die "FAZ" berichtet von einem ökologischen Bauvorhaben von Hollywood-Star Brad Pitt in New Orleans. Die "TAZ" war mit Tim Mälzers Kochshow im Berliner Tempodrom weniger zufrieden.
"Mit kaum einem Thema kann man sich in Deutschland so schnell profilieren wie mit dem Schimpfen über neue Bauten", lesen wir in der BERLINER ZEITUNG. Nikolaus Bernau wundert sich anlässlich der Vergabe des Deutschen Architekturpreises über die Klage des zuständigen Ministers für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, Wolfgang Tiefensee, es werde in Deutschland öffentlich zu wenig über Architektur debattiert. Vermutlich, meint Bernau, höre der Minister weder Radio noch blättere er beim Friseur in Zeitungen oder Magazinen. Wir denken angesichts der allenthalben veröffentlichten Minister-Fotos, dass Herr Tiefensee eher selten zum Friseur geht. Dennoch stimmen wir Bernaus Feststellung in der BERLINER ZEITUNG zu:
"Stimmen, die für das Neue, Aufregende, Ungewohnte kämpfen, fehlen zunehmend im Schlossfassadenland."
Den Deutschen Architekturpreis bekam in diesem Jahr das Münchner Büro Dietrich Fink und Thomas Jocher für ein Studentenwohnheim in München-Garching. Nikolaus Bernau bezeichnet den Bau als "ökologisch bewegt" und "ästhetisch aus dem Rahmen" fallend. Dass gerade dieses Büro auf der 7. Internationalen Architekturbiennale in Sao Paulo nicht vertreten ist, bedauert Wolfgang Pehnt in der FRANKFURTER ALLGEMEINEN ZEITUNG ausdrücklich.
Fink und Jocher hätten "aus dem Stand den Klimmzug riskiert" und planen parallel zu "gediegenem Wohnungsbau in Garching oder Sulzbach-Rosenberg eine neue Millionenstadt in Ostchina". Pehnt bewundert den "fast hundertjährigen Exponenten einer geglätteten Moderne", Oscar Niemeyer, für seinen unverminderten kreativen Ausstoß phantastisch-softer Gebilde, die seit 1951 Jahr um Jahr in Sao Paulo das Stadtbild verschönern.
Außerdem freut sich Wolfgang Pehnt in der FRANKFURTER ALLGEMEINEN ZEITUNG über die Präsentation der deutschen Teilnehmer auf der Biennale:
"Wir sind wieder wer und geben uns Mühe, es den anderen zu zeigen."
Ein weiterer Artikel in der FAZ über Architektur im weiteren Sinne behandelt das Bauvorhaben eines Hollywoodstars im Überschwemmungsgebiet von New Orleans. Brad Pitt hat fünf Millionen Dollar gespendet. Damit sollen 150 Ökohäuser gebaut werden. Jordan Mejias schreibt in der FRANKFURTER ALLGEMEINEN ZEITUNG:
"Der vielleicht einfallsreichste Entwurf stammt von Thom Mayne, dem Avantgardisten aus Los Angeles, der ein Haus mit amphibischen Eigenschaften entworfen hat. Im Notfall könnte es als Rettungsboot dienen."
Hilfreich findet das der FAZ-Autor in zweierlei Hinsicht:
"Damit wären auch die Argumente der Skeptiker entkräftet, die es nicht für sinnvoll halten, eine künftig weiterhin gefährdete Gegend wie den Lower Ninth Ward überhaupt wiederzubesiedeln."
Diesen innovativen Entwurf hebt auch Petra Steinberger in der SÜDDEUTSCHEN ZEITUNG hervor. Ihr geht es allerdings auch um die sozio-politische Dimension des Wiederaufbaus von New Orleans.
"Die Stadt", " schreibt sie, " "ist geschrumpft, ist weißer geworden und reicher. In den Lokalwahlen vor knapp zwei Wochen gewannen die Weißen die Mehrheit im Stadtrat – zum ersten Mal seit zwanzig Jahren."
Der Hollywoodstar Brad Pitt hat nicht nur Geld gespendet. Er will auch weitere Spender animieren. Das versucht er mit 150 pink-farbenen Zelten, die nachts – Dank Solarstrom – an den Standorten leuchten, an denen später einmal die Neubauten stehen sollen.
Wenig erleuchtet scheint die im Berliner Tempodrom zelebrierte Kochshow des mit einer Goldenen Kamera ausgezeichneten Elmshorner Kochs Tim Mälzer gewesen zu sein. Christiane Rösinger wenigstens kommt in ihrer Betrachtung der öffentlichen Kocherei des "echten Kerls" in der TAGESZEITUNG, kurz TAZ, zu dem Ergebnis:
"Gut ausgesehen hat das alles nicht."
"Stimmen, die für das Neue, Aufregende, Ungewohnte kämpfen, fehlen zunehmend im Schlossfassadenland."
Den Deutschen Architekturpreis bekam in diesem Jahr das Münchner Büro Dietrich Fink und Thomas Jocher für ein Studentenwohnheim in München-Garching. Nikolaus Bernau bezeichnet den Bau als "ökologisch bewegt" und "ästhetisch aus dem Rahmen" fallend. Dass gerade dieses Büro auf der 7. Internationalen Architekturbiennale in Sao Paulo nicht vertreten ist, bedauert Wolfgang Pehnt in der FRANKFURTER ALLGEMEINEN ZEITUNG ausdrücklich.
Fink und Jocher hätten "aus dem Stand den Klimmzug riskiert" und planen parallel zu "gediegenem Wohnungsbau in Garching oder Sulzbach-Rosenberg eine neue Millionenstadt in Ostchina". Pehnt bewundert den "fast hundertjährigen Exponenten einer geglätteten Moderne", Oscar Niemeyer, für seinen unverminderten kreativen Ausstoß phantastisch-softer Gebilde, die seit 1951 Jahr um Jahr in Sao Paulo das Stadtbild verschönern.
Außerdem freut sich Wolfgang Pehnt in der FRANKFURTER ALLGEMEINEN ZEITUNG über die Präsentation der deutschen Teilnehmer auf der Biennale:
"Wir sind wieder wer und geben uns Mühe, es den anderen zu zeigen."
Ein weiterer Artikel in der FAZ über Architektur im weiteren Sinne behandelt das Bauvorhaben eines Hollywoodstars im Überschwemmungsgebiet von New Orleans. Brad Pitt hat fünf Millionen Dollar gespendet. Damit sollen 150 Ökohäuser gebaut werden. Jordan Mejias schreibt in der FRANKFURTER ALLGEMEINEN ZEITUNG:
"Der vielleicht einfallsreichste Entwurf stammt von Thom Mayne, dem Avantgardisten aus Los Angeles, der ein Haus mit amphibischen Eigenschaften entworfen hat. Im Notfall könnte es als Rettungsboot dienen."
Hilfreich findet das der FAZ-Autor in zweierlei Hinsicht:
"Damit wären auch die Argumente der Skeptiker entkräftet, die es nicht für sinnvoll halten, eine künftig weiterhin gefährdete Gegend wie den Lower Ninth Ward überhaupt wiederzubesiedeln."
Diesen innovativen Entwurf hebt auch Petra Steinberger in der SÜDDEUTSCHEN ZEITUNG hervor. Ihr geht es allerdings auch um die sozio-politische Dimension des Wiederaufbaus von New Orleans.
"Die Stadt", " schreibt sie, " "ist geschrumpft, ist weißer geworden und reicher. In den Lokalwahlen vor knapp zwei Wochen gewannen die Weißen die Mehrheit im Stadtrat – zum ersten Mal seit zwanzig Jahren."
Der Hollywoodstar Brad Pitt hat nicht nur Geld gespendet. Er will auch weitere Spender animieren. Das versucht er mit 150 pink-farbenen Zelten, die nachts – Dank Solarstrom – an den Standorten leuchten, an denen später einmal die Neubauten stehen sollen.
Wenig erleuchtet scheint die im Berliner Tempodrom zelebrierte Kochshow des mit einer Goldenen Kamera ausgezeichneten Elmshorner Kochs Tim Mälzer gewesen zu sein. Christiane Rösinger wenigstens kommt in ihrer Betrachtung der öffentlichen Kocherei des "echten Kerls" in der TAGESZEITUNG, kurz TAZ, zu dem Ergebnis:
"Gut ausgesehen hat das alles nicht."