Von Karl-Marx-Stadt nach Deutschland

Von Andreas Ulrich |
Katarina Witt ist die erfolgreichste Eiskunstläuferin aller Zeiten. Zwischen 1983 und 88 brachte es die DDR-Sportlerin auf zwei Olympiasiege, vier WM-Titel und sechs EM-Goldmedaillen. Witt, die nach ihrer Amateurlaufbahn 15 Jahre lang mit Eisshows durch Nordamerika tourte, gilt in den USA als eine der populärsten Deutschen und eine Art Freiheitssymbol, als das "Schöne Mädchen, das hinter dem eisernen Vorhang hervorkam".
Manche in Deutschland taten sich lange schwer mit ihrer Person. Obwohl die Einskunstläuferin von der Stasi jahrelang bespitzelt worden war, störte sich ein Teil der Öffentlichkeit an Witts Bekenntnis zum DDR-System. Ein Bekenntnis, von dem die einstige Eisprinzessin auch in späteren Jahren nicht grundsätzlich abrückte, auch wenn ihr die DDR heute vorkommt, wie ein "ferner Planet". Als sich die inzwischen 42-Jährige in diesem Jahr mit einer großen Abschiedstournee vom Eiskunstlaufen verabschiedete, waren die früheren Kritiker fast durchweg verstummt.

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