Von Klaus Pokatzky
Die FAZ berichtet vom Streit zwischen MTV und der katholischen Kirche wegen "Popetown" und von einigen gehässigen Mohammed-Karikaturen in einer katholischen Zeitung. "Welt" und "Süddeutsche" widmen sich den Demonstrationen unabhängiger Journalisten in Moskau. Ein weiteres Thema in den Feuilletons: die Folgen des Urteils im Ehrenmord-Prozess.
Erst einmal zwei Meldungen aus der katholischen Welt.
"Der Musiksender MTV will seine umstrittene Zeichentrickserie "Popetown" trotz eines drohenden Rechtsstreits zeigen."
Das lesen wir in der FRANKFURTER ALLGEMEINEN ZEITUNG zu rechtlichen Schritten des Erzbistums München und Freising gegen MTV, der bis zum Dienstag nach Ostern eine Unterlassungsverpflichtung abgeben soll:
"Das Erzbischöfliche Ordinariat begründet sein Vorgehen damit, dass 'eine Verächtlichmachung des katholischen Glaubens nicht zulässig' sei."
Die zweite Meldung aus der katholischen Welt kommt aus Italien und steht ebenfalls in der FRANKFURTER ALLGEMEINEN ZEITUNG:
"Die italienische Zeitschrift "Studi Cattolici" hat eine Karikatur des in der Hölle brennenden Propheten Mohammed abgedruckt. Mitglieder der muslimischen Gemeinde bezeichneten die Veröffentlichung als geschmacklos und gefährlich."
Die Zeitschrift "Studi Cattolici" steht übrigens dem ultra-konservativen katholischen Laienorden Opus Dei nahe.
"Fünf Jahre nach der Übernahme des regierungskritischen russischen Fernsehsenders NTW durch den Kreml haben prominente Journalisten in Moskau gegen die zunehmende Zensur protestiert."
Das berichtet die Tageszeitung DIE WELT über eine Demonstration, an der mehr als eintausend Menschen teilgenommen haben - auch gegen den NTW-Eigentümer, den "halbstaatlichen Energiekonzern Gazprom, der zunehmend zu einem medienpolitischen Instrument des Kreml geworden ist", wie es in der SÜDDEUTSCHEN ZEITUNG über die lupenreinen Kapitalisten heißt, zu deren Imperium heute nicht nur NTW gehört, sondern auch russische Zeitungen.
"Ein Redakteur der Tageszeitung Iswestija sagte der Süddeutschen Zeitung, dass regierungskritische Berichte kaum noch eine Chance hätten, von den Kontrolleuren Gazproms abgenommen zu werden."
Ach ja: zum Gazprom-Imperium gehört seit einiger Zeit auch ein ehemaliger deutscher Bundeskanzler. Alles lupenrein.
"Nun aber gibt das Land sich wieder imperial."
Wir bleiben im Lande Putins und machen mit Kerstin Holm in der FRANKFURTER ALLGEMEINEN ZEITUNG "Eine Reise durch Russland", die unter dem Motto steht "Rührt nicht an unsere Beutekunst" - denn von Moskau über Nischni Nowgorod bis St. Petersburg geht die Reise durch russische Museen, die "immer mehr" geraubte Kunstwerke öffentlich zeigen.
"Seit zehn Jahren gelten die Kunstkonfiskationen der staatlichen Beutebrigaden russischem Gesetz nach als legal. Neuerdings ist sogar der Begriff "Beutekunst" verpönt", berichtet Kerstin Holm - aber immerhin:
"Glücklicherweise sind wichtige Kunsttrophäen heute Teil der Museumspräsentationen. In der Eremitage etwa nehmen die Gemälde französischer Impressionisten und Postimpressionisten aus deutschen Privatsammlungen drei eigene viel besuchte Säle ein, deren Besucher in russischer und englischer Sprache über die früheren Besitzer in Kenntnis gesetzt werden."
Eines der vorösterlichen deutschen Themen findet noch einen Nachschlag in den Feuilletons: das Urteil des Berliner Landgerichts zum so genannten Ehrenmord an der Deutsch-Türkin Hatun Sürücü. "In den Augen der deutschen Öffentlichkeit erscheint die muslimische, türkische, kurdische Familie inzwischen wie eine kriminelle Vereinigung", bemängelt in der WELT der Schriftsteller Zafer Senocak - während in der FRANKFURTER ALLGEMEINEN ZEITUNG Patrick Bahners sich über jene Medien mokiert, die genüsslich Stimmen aus der "türkischen Community" zitierten, die die Jugendstrafe von neun Jahren und drei Monaten gegen einen der Brüder von Hatun Sürücü für zu milde halten.
"Man meint wohl, die Integration zu fördern, wenn man denjenigen Sprechern der 'Community' besonderes Gewicht gibt, die sagen, was 'die' Deutschen hören wollen", meint Patrick Bahners:
"So gut wie nie wird erwähnt, dass sie in der Regel auf dem Standpunkt eines radikalen Säkularismus stehen und ihre Einschätzungen der religionskulturellen Verhältnisse in der Türkei daher so unparteiisch sind wie Oskar Lafontaines Bewertung der deutschen Managergehälter."
"Der Musiksender MTV will seine umstrittene Zeichentrickserie "Popetown" trotz eines drohenden Rechtsstreits zeigen."
Das lesen wir in der FRANKFURTER ALLGEMEINEN ZEITUNG zu rechtlichen Schritten des Erzbistums München und Freising gegen MTV, der bis zum Dienstag nach Ostern eine Unterlassungsverpflichtung abgeben soll:
"Das Erzbischöfliche Ordinariat begründet sein Vorgehen damit, dass 'eine Verächtlichmachung des katholischen Glaubens nicht zulässig' sei."
Die zweite Meldung aus der katholischen Welt kommt aus Italien und steht ebenfalls in der FRANKFURTER ALLGEMEINEN ZEITUNG:
"Die italienische Zeitschrift "Studi Cattolici" hat eine Karikatur des in der Hölle brennenden Propheten Mohammed abgedruckt. Mitglieder der muslimischen Gemeinde bezeichneten die Veröffentlichung als geschmacklos und gefährlich."
Die Zeitschrift "Studi Cattolici" steht übrigens dem ultra-konservativen katholischen Laienorden Opus Dei nahe.
"Fünf Jahre nach der Übernahme des regierungskritischen russischen Fernsehsenders NTW durch den Kreml haben prominente Journalisten in Moskau gegen die zunehmende Zensur protestiert."
Das berichtet die Tageszeitung DIE WELT über eine Demonstration, an der mehr als eintausend Menschen teilgenommen haben - auch gegen den NTW-Eigentümer, den "halbstaatlichen Energiekonzern Gazprom, der zunehmend zu einem medienpolitischen Instrument des Kreml geworden ist", wie es in der SÜDDEUTSCHEN ZEITUNG über die lupenreinen Kapitalisten heißt, zu deren Imperium heute nicht nur NTW gehört, sondern auch russische Zeitungen.
"Ein Redakteur der Tageszeitung Iswestija sagte der Süddeutschen Zeitung, dass regierungskritische Berichte kaum noch eine Chance hätten, von den Kontrolleuren Gazproms abgenommen zu werden."
Ach ja: zum Gazprom-Imperium gehört seit einiger Zeit auch ein ehemaliger deutscher Bundeskanzler. Alles lupenrein.
"Nun aber gibt das Land sich wieder imperial."
Wir bleiben im Lande Putins und machen mit Kerstin Holm in der FRANKFURTER ALLGEMEINEN ZEITUNG "Eine Reise durch Russland", die unter dem Motto steht "Rührt nicht an unsere Beutekunst" - denn von Moskau über Nischni Nowgorod bis St. Petersburg geht die Reise durch russische Museen, die "immer mehr" geraubte Kunstwerke öffentlich zeigen.
"Seit zehn Jahren gelten die Kunstkonfiskationen der staatlichen Beutebrigaden russischem Gesetz nach als legal. Neuerdings ist sogar der Begriff "Beutekunst" verpönt", berichtet Kerstin Holm - aber immerhin:
"Glücklicherweise sind wichtige Kunsttrophäen heute Teil der Museumspräsentationen. In der Eremitage etwa nehmen die Gemälde französischer Impressionisten und Postimpressionisten aus deutschen Privatsammlungen drei eigene viel besuchte Säle ein, deren Besucher in russischer und englischer Sprache über die früheren Besitzer in Kenntnis gesetzt werden."
Eines der vorösterlichen deutschen Themen findet noch einen Nachschlag in den Feuilletons: das Urteil des Berliner Landgerichts zum so genannten Ehrenmord an der Deutsch-Türkin Hatun Sürücü. "In den Augen der deutschen Öffentlichkeit erscheint die muslimische, türkische, kurdische Familie inzwischen wie eine kriminelle Vereinigung", bemängelt in der WELT der Schriftsteller Zafer Senocak - während in der FRANKFURTER ALLGEMEINEN ZEITUNG Patrick Bahners sich über jene Medien mokiert, die genüsslich Stimmen aus der "türkischen Community" zitierten, die die Jugendstrafe von neun Jahren und drei Monaten gegen einen der Brüder von Hatun Sürücü für zu milde halten.
"Man meint wohl, die Integration zu fördern, wenn man denjenigen Sprechern der 'Community' besonderes Gewicht gibt, die sagen, was 'die' Deutschen hören wollen", meint Patrick Bahners:
"So gut wie nie wird erwähnt, dass sie in der Regel auf dem Standpunkt eines radikalen Säkularismus stehen und ihre Einschätzungen der religionskulturellen Verhältnisse in der Türkei daher so unparteiisch sind wie Oskar Lafontaines Bewertung der deutschen Managergehälter."