Von Klaus Pokatzky
Unter dem Motto "Die Deutschen im Spiegel ihrer Redewendungen" hat die "Süddeutsche Zeitung" dem Volk aufs Maul geschaut. Der "Tagesspiegel" weist auf die "Wahl der Unverschämtheit des Fernsehjahres 2007" hin, über die im Internet abgestimmt werden kann. Die Feuilletons gratulieren Harald Schmidt zum 50. und Robert Redford zum 70. Geburtstag.
" Der charakteristische Satz unserer Gegenwart lautet: "Das geht überhaupt nicht." "
Das lesen wir in der SÜDDEUTSCHEN ZEITUNG.
" Oder: "Das ist absolut no go." "
Ijoma Mangold hat dem deutschen Volk aufs Maul geschaut unter dem Motto:
" Die Deutschen im Spiegel ihrer Redewendungen "
– mit jeder Menge Sprüche, die es nicht ins dritte Jahrtausend geschafft haben. Wobei "aufs Maul geschaut" absolut no go ist – wer redet heute denn noch so…
" Alle Sätze, die das Verhalten von Kindern kommentieren, haben sich eklatant gewandelt. "Das darf man erst gar nicht einreißen lassen" ist kein pädagogischer Leitsatz mehr (dabei wäre er bestimmt weiterhin sehr praktikabel). Man sagt nicht mehr über fremder Leute Kinder: "Wenn das mein Sohn wäre, ich wüsste aber, was ich machen würde." "
Wahrscheinlich sagt man das allein deshalb schon nicht mehr, weil man selber gar nicht weiß, was man mit dem eigenen Sohn machen soll.
" Erwachsene sagen im groben Wortwechsel nicht mehr zum Gegner: "Das ist Ehrabschneiderei!" "
Hier hätten wir eine Alternative zu bieten – sagen Sie einfach zu ihrem groben Gegner im Wortwechsel: "Das ist selbst unter Ihrem Niveau".
" Was war die größte Beleidigung im TV?, "
fragt der Berliner TAGESSPIEGEL – und weist uns auf eine verdienstvolle Initiative hin: die "Wahl der Unverschämtheit des Fernsehjahres 2007". Nominiert wurde bereits
" Dieter Bohlen, der als Juror in der RTL-Show"Deutschland sucht den Superstar" einem Kandidaten sagte, er klinge, als ob er "eine Klobürste im Arsch" hätte. "
Abgestimmt werden kann vom 20. August bis zum 21. September unter www.telekwatsch.de. "Kwatsch" mit "Kw" übrigens. Das alte, gute "Q" hat es im dritten Jahrtausend offenbar auch schwer.
" Die Ängste, die der Aufstieg Chinas heraufbeschwört, werden immer abgründiger und existentieller. "
Das steht in der FRANKFURTER ALLGEMEINEN ZEITUNG über eine der Mächte des dritten Jahrtausends –
" jetzt ist mit dem bekanntgewordenen Gift in Lebensmitteln und Spielzeugen aus China die Furcht beim Letzten angekommen: beim eigenen Leben und, mehr noch, beim Leben der Kinder. "
Das schreibt Mark Siemons, nach dem der Spielwarenhersteller Matell eine große Rückrufaktion wegen vergifteten Spielzeugs starten musste, das in China produziert wurde.
" Konsumenten und Bürger, Konzerne und Staaten müssen über verschärfte nationale Verbraucherschutzregeln und über die Nachfrage ihren Willen zum Ausdruck bringen, "
meint Mark Siemons in der FRANKFURTER ALLGEMEINEN:
" Mittelfristig wird wohl nur die verstärkte Verflechtung Chinas in die Erwartungen, Kriterien und Institutionen der übrigen Welt Abhilfe schaffen. Nicht eine Abschirmung von der Globalisierung wird das chinesische Risiko mindern, sondern deren Intensivierung. "
Zwei Jubilare gilt es noch zu würdigen.
" Harald Schmidt wird fünfzig Jahre alt. "
Das steht in der FRANKFURTER ALLGEMEINEN – und wir erinnern uns an das zweite Jahrtausend, in dem es üblich war, Geburtstagskinder in den Medien erst ab 60 aufwärts zu feiern.
" Harald Schmidt, "
schreibt Dieter Bartetzko,
" ist einem Millionenpublikum gewesen, was vor hundert Jahren Karl Kraus der Wiener und Berliner Hautevolee war - eine Mischung aus Prophet, Klassenclown, notorischem Spielverderber und pathologischem Nörgler, den man, je dreister seine Späße werden und je hartnäckiger er einem die Leviten liest, umso mehr bewundert. Gewesen. Denn inzwischen scheinen die Deutschen, glaubt man den sinkenden Einschaltquoten, ihres Dompteurs überdrüssig zu werden. "
Würdigungen zum 50. können also ganz schön zweischneidig sein. Widmen wir uns daher lieber einem 70-Jährigen.
" In seiner großen Zeit in den Siebzigern spielte er in einer Liga ganz für sich allein, wie keiner nach ihm. Und der Ruhm und die Reinheit gehörten zusammen. "
So gratuliert in der SÜDDEUTSCHEN Susan Vahabzadeh dem Schauspieler und Regisseur, Umweltschützer und Kritiker der
Bush-Regierung Robert Redford:
" Er hat eine neue Art von Star-Image erfunden, den Widerstandskämpfer für Amerika als Entwurf einer fairen, demokratischen Gesellschaft. "
Glückwunsch!
Das lesen wir in der SÜDDEUTSCHEN ZEITUNG.
" Oder: "Das ist absolut no go." "
Ijoma Mangold hat dem deutschen Volk aufs Maul geschaut unter dem Motto:
" Die Deutschen im Spiegel ihrer Redewendungen "
– mit jeder Menge Sprüche, die es nicht ins dritte Jahrtausend geschafft haben. Wobei "aufs Maul geschaut" absolut no go ist – wer redet heute denn noch so…
" Alle Sätze, die das Verhalten von Kindern kommentieren, haben sich eklatant gewandelt. "Das darf man erst gar nicht einreißen lassen" ist kein pädagogischer Leitsatz mehr (dabei wäre er bestimmt weiterhin sehr praktikabel). Man sagt nicht mehr über fremder Leute Kinder: "Wenn das mein Sohn wäre, ich wüsste aber, was ich machen würde." "
Wahrscheinlich sagt man das allein deshalb schon nicht mehr, weil man selber gar nicht weiß, was man mit dem eigenen Sohn machen soll.
" Erwachsene sagen im groben Wortwechsel nicht mehr zum Gegner: "Das ist Ehrabschneiderei!" "
Hier hätten wir eine Alternative zu bieten – sagen Sie einfach zu ihrem groben Gegner im Wortwechsel: "Das ist selbst unter Ihrem Niveau".
" Was war die größte Beleidigung im TV?, "
fragt der Berliner TAGESSPIEGEL – und weist uns auf eine verdienstvolle Initiative hin: die "Wahl der Unverschämtheit des Fernsehjahres 2007". Nominiert wurde bereits
" Dieter Bohlen, der als Juror in der RTL-Show"Deutschland sucht den Superstar" einem Kandidaten sagte, er klinge, als ob er "eine Klobürste im Arsch" hätte. "
Abgestimmt werden kann vom 20. August bis zum 21. September unter www.telekwatsch.de. "Kwatsch" mit "Kw" übrigens. Das alte, gute "Q" hat es im dritten Jahrtausend offenbar auch schwer.
" Die Ängste, die der Aufstieg Chinas heraufbeschwört, werden immer abgründiger und existentieller. "
Das steht in der FRANKFURTER ALLGEMEINEN ZEITUNG über eine der Mächte des dritten Jahrtausends –
" jetzt ist mit dem bekanntgewordenen Gift in Lebensmitteln und Spielzeugen aus China die Furcht beim Letzten angekommen: beim eigenen Leben und, mehr noch, beim Leben der Kinder. "
Das schreibt Mark Siemons, nach dem der Spielwarenhersteller Matell eine große Rückrufaktion wegen vergifteten Spielzeugs starten musste, das in China produziert wurde.
" Konsumenten und Bürger, Konzerne und Staaten müssen über verschärfte nationale Verbraucherschutzregeln und über die Nachfrage ihren Willen zum Ausdruck bringen, "
meint Mark Siemons in der FRANKFURTER ALLGEMEINEN:
" Mittelfristig wird wohl nur die verstärkte Verflechtung Chinas in die Erwartungen, Kriterien und Institutionen der übrigen Welt Abhilfe schaffen. Nicht eine Abschirmung von der Globalisierung wird das chinesische Risiko mindern, sondern deren Intensivierung. "
Zwei Jubilare gilt es noch zu würdigen.
" Harald Schmidt wird fünfzig Jahre alt. "
Das steht in der FRANKFURTER ALLGEMEINEN – und wir erinnern uns an das zweite Jahrtausend, in dem es üblich war, Geburtstagskinder in den Medien erst ab 60 aufwärts zu feiern.
" Harald Schmidt, "
schreibt Dieter Bartetzko,
" ist einem Millionenpublikum gewesen, was vor hundert Jahren Karl Kraus der Wiener und Berliner Hautevolee war - eine Mischung aus Prophet, Klassenclown, notorischem Spielverderber und pathologischem Nörgler, den man, je dreister seine Späße werden und je hartnäckiger er einem die Leviten liest, umso mehr bewundert. Gewesen. Denn inzwischen scheinen die Deutschen, glaubt man den sinkenden Einschaltquoten, ihres Dompteurs überdrüssig zu werden. "
Würdigungen zum 50. können also ganz schön zweischneidig sein. Widmen wir uns daher lieber einem 70-Jährigen.
" In seiner großen Zeit in den Siebzigern spielte er in einer Liga ganz für sich allein, wie keiner nach ihm. Und der Ruhm und die Reinheit gehörten zusammen. "
So gratuliert in der SÜDDEUTSCHEN Susan Vahabzadeh dem Schauspieler und Regisseur, Umweltschützer und Kritiker der
Bush-Regierung Robert Redford:
" Er hat eine neue Art von Star-Image erfunden, den Widerstandskämpfer für Amerika als Entwurf einer fairen, demokratischen Gesellschaft. "
Glückwunsch!