Von Sternen und lebenden Wesen
Was Immanuel Kant genial voraus gedacht hatte, die Evolution des Universums, wurde auf der Grundlage von Einsteins Theorien naturwissenschaftlich fassbar und belegbar. Evolution, dieser Grundgedanke moderner Naturanschauung, beginnt und endet immer wieder beim Leben – und so auch unser Fragen.
Einstein: " Verehrte An- und Abwesende. "
Wen meint Einstein in seiner Ansprache zur 7. Deutschen Funkausstellung mit den "Abwesenden"? Meint er wirklich nur die Radiohörer, die zu Hause mit dem Ohr direkt am Empfänger dem immer wieder fliehenden Wortschwall zu folgen versuchen? Oder bezieht er in seine Würdigung der neuesten Errungenschaften der Unterhaltungselektronik anno 1930 fremde Intelligenzen mit ein? Spricht er, der mit seinen Gleichungen die Grundlage der modernen Auffassungen vom Universum geschaffen hat, ins All hinaus? Zu den Außerirdischen?
Einstein: " Verehrte An- und Abwesende. "
Es ist klar. Vor Einstein war alles anders im Kosmos. Eine kontinuierlich ablaufende Zeit, ein Raum, der keine Grenzen kannte. Alles wohlgeordnet und aus der Alltagserfahrung hochgerechnet. So wie für uns das Leben und auch jeder Tag zu einer bestimmten Zeit t1 beginnt und bei t2 endet, sollte es auch für die Planeten und Sterne sein. Die Zeit vergeht. Der Raum hingegen bleibt. Man kann ihn relativ konsequenzlos durchqueren.
Ernst Peter Fischer: " Vor Einstein war das Universum, der Kosmos, der Raum, der da war passiv. Und der hat selbst gar nichts gemacht. Bei Einstein ändert sich das etwas. Der Raum wird selbsttätig. Er hängt mit uns zusammen. Er hält uns fest."
Ernst Peter Fischer. Wissenschaftshistoriker und von seinem Verlag, in dem er zum Jubiläum das Buch "Einstein für die Westentasche" herausgebracht hat, als Bildungsentertainer apostrophiert.
Ernst Peter Fischer: " Wenn Sie das Ganze auf eine Fläche projizieren, kann man auch sagen: Vor Einstein hat man gedacht, dass das Universum wie so ein Fußballfeld ist, wie es vom letztem Platz auf der Südkurve aus aussieht. Nämlich ganz glatt und eben. Aber wenn Sie hinschauen und den Rasen selbst anfassen, dann werden Sie merken, dass der etwas gekrümmt ist, verzerrt ist, Biegungen drin sind. In dieser Form sieht dann Einstein beim genaueren Hinschauen auch die Struktur des Weltalls.
Es hängt allerdings auch ein bisschen davon ab, wer und was dann da ist. Es ist nicht so einfach, dass man sich die Welt ganz ohne uns vorstellen kann. Das ist vielleicht die zentrale Aussage. Die hat Einstein auch mal zusammengefasst in einem Satz: Vor ihm habe man geglaubt, dass wenn man alle Dinge aus Raum und Zeit entfernt, bleibt zum Schluss noch der leere Raum übrig und die Zeit, die dahinfließt. Nach Einstein geht das nicht mehr. Da passiert folgendes: Wenn Sie die Dinge aus Raum und Zeit entfernen, dann verschwindet Raum und Zeit mit. "
Doch noch sind die Dinge da. Und wir rasen wie wild geworden als Spielball immer größerer Massen durchs All.
Erwin Sedlmayr: " Die Erde rotiert an einem Tag ein Mal um ihre Achse. "
Erwin Sedlmayr ist Direktor des Instituts für Astronomie und Astrophysik an der Technischen Universität Berlin.
"Während wir hier reden, haben wir uns jede Sekunde um 300 Kilometer bewegt in dieser Rotationsbewegung. Die Erde fliegt mit 30 Kilometern pro Sekunde um die Sonne. Die Sonne bewegt sich mit zweihundertfünfzig Kilometern in der Sekunde um das Milchstraßenzentrum. Und so weiter. "
Milchstraße ist das deutsche Wort für Galaxie, das sich vom griechischen galaktos ableitet. Galaktos heißt schlicht Milch, und somit trägt die Bezeichnung dem Umstand Rechnung, dass in einer dunklen und klaren Nacht die dicht gedrängten galaktischen Sterne wie eine Spur aus verschütteter Milch am Himmel erscheinen.
Die Astronomen aber interessiert besonders, wie es jenseits unserer heimischen Galaxie aussieht. Dafür haben sie seit fünfzehn Jahren ein grandioses Instrument: Das Hubbleteleskop. Elf Tonnen schwer. Dreizehn Meter lang. Der Hauptspiegel mit einem Durchmesser von zweieinhalb Metern. Dieses Meisterwerk funkt seine Bilder aus 600 km Höhe zur Erde herunter. Von dort oben, wo niemals Wolken oder andere atmosphärische Störungen sind.
Die Fotos des Hubbleteleskops wurden auf Grundlage der Allgemeinen Relativitätstheorie ausgewertet. Die Resultate überraschten selbst die Experten. Galaxien, so wurde bald klar, sind nicht die größten Strukturen im Universum. Und sie sind auch nicht gleichmäßig im Raum verteilt. Vielmehr klumpen einige tausend Galaxien zu so genannten Superhaufen zusammen. Dazwischen gibt es gewaltige Leerräume im All.
Das Ganze sieht von Ferne aus wie Strukturen von organischem Material. Wie Zellformationen oder Bienenwaben. Dabei bilden die Galaxienhaufen die Wände. An den Schnittpunkten der Waben konzentrieren sich dann mehrere tausend Galaxien. Das Licht braucht hier mehrere hundert Millionen Jahre, um von der einen zur anderen Seite hindurch zu dringen. Von uns bis zur Sonne benötigt das Licht übrigens acht Minuten.
Unsere Milchstraße ist auch Teil eines solchen Galaxienhaufens, den die Astronomen Virgo-Haufen getauft haben. Wir wohnen also irgendwo an einer Schnittstelle zwischen zwei gewaltigen Galaxienwaben, deren Größe unser Vorstellungsvermögen weit übersteigt.
Im März 2004 errechneten die Astrophysiker aufgrund der Daten des Hubble-Teleskops, dass sie theoretisch etwa fünfzig Milliarden Galaxien beobachten können, in denen wiederum durchschnittlich je hundert Milliarden Sterne herumrasen. Hundert Milliarden Sonnen für Planetensysteme. Vielleicht auch irgendwo eine zweite Erde?
Galaxie, auch das ein Ergebnis der modernen Himmelskunde, ist nicht gleich Galaxie. Es gibt elliptisch geschwungene Galaxien, Linsenförmige, dann Spiralgalaxien mit einem Kern und mehreren Spiralarmen. In einem jener Arme soll sich übrigens unsere Milchstraße befinden. Schließlich Balkengalaxien, die nach einem langen Balken benannt sind, der vom Zentrum aus in den Raum ragt. Und dann noch jede Menge Sonderformen.
In einem allerdings gleichen sich alle Galaxien. In ihrem Zentrum haben sie ein schwarzes Loch. In unserer Milchstraße hat man es bereits gefunden. Auch in einigen Nachbargalaxien.
Hinsichtlich der Entstehung der Galaxien sind sich die Astrophysiker weitgehend einig. Nach dem Urknall soll sich das entstehende Gas rasch abgekühlt haben. Unter dem Einfluss der Gravitation entstanden Gaswolken, aus denen schließlich Sterne kondensierten. Durch die Rotation entwickelten sich dann Spiralgalaxien. Oder, je nach Masseverteilung, andere Formen.
Weniger Einigkeit herrscht in der Wissenschaftlergemeinde, wenn es um die Masseverteilung im All geht. In der Frühphase nach dem Urknall - vor dreizehn Komma sieben Milliarden Jahren - herrschte nämlich eine absolut gleichmäßige Materieverteilung. Das Universum hätte niemals seine jetzige Größe erreichen können, wenn es nicht zu einem sehr frühen Zeitpunkt seiner Entwicklung mit Überlichtgeschwindigkeit auseinander geflogen wäre. Diese so genannte Inflationstheorie kann zwar die gegenwärtige Struktur unseres Universums erklären, hat dafür aber damit zu kämpfen, dass ein solches Tempo nach der Relativitätstheorie gar nicht möglich ist, da Massen derart beschleunigter Körper unendlich groß werden würden.
Einstein selbst sagte über die wichtigste Gleichung der Allgemeinen Relativitätstheorie einmal:
"Die linke Seite … "
Sie stellt die Mathematik der Raumzeit dar, die rechte Seite der Gleichung beschreibt die Verteilung von Masse und Energie im Universum:
"Die linke Seite ist auf Granit gebaut, die rechte auf Sand. "
Überzeugen Sie sich am besten selbst:
"Groß G Index Alpha Beta plus Lambda mal klein g Index Alpha Beta ist gleich Kappa mal groß T Index Alpha Beta. "
Erwin Sedlmayr: " Das kann Einstein gesagt haben aus einer heiteren Regung heraus, aber auch die rechte Seite ist wenigstens konzeptionell auch auf einer sehr starken Basis gebaut. Die rechte Seite ist die Summe der physikalischen Vorgänge, die in der Lage sind, Raumzeit – also die linke Seite zu krümmen. … In diesem Sinne ist sie fest. … Es ist allerdings ein Problem mit diesem Lambda-Glied. "
Lambda geht unter dem Namen kosmologische Konstante in die Annalen der Physik ein, obwohl ihr Einstein einen ganz anderen Namen gibt:
"Die größte Eselei. "
Doch der Reihe nach:
Heere von Mathematikern machten sich über die Einsteinschen Gleichungen her und testeten sie durch. Bestimmte Werte wurden eingesetzt und daraus Modelle für die Massenverteilung im All und die Struktur des Universums errechnet. Das erstaunliche Ergebnis dieser Untersuchungen war nun, dass die Allgemeine Relativitätstheorie keine statischen Weltmodelle errechnete, sondern dynamische. Das Universum, so das Ergebnis der Mathematiker, ist ebenso Entwicklungsprozessen unterworfen wie das Leben.
Ein dynamisches Universum aber war für Einstein, in diesem Punkt ganz Kind seiner Zeit, unvorstellbar. Er fügte in seine Gleichungen das Lambda ein. Die kosmologische Konstante. Eine Art Druckkraft, die der Gravitation entgegenwirkt und so das Weltall im Gleichgewicht halten sollte.
Nun schien alles wieder harmonisch im All. Bis dann Edwin Powell Hubble beobachtete, dass die Spektrallinien anderer Galaxien zum roten Licht hin verschoben sind. Und zwar je weiter weg, desto langwelliger – beziehungsweise "röter", um diese nur den Physikern erlaubte Steigerung hier einmal anzubringen.
Hubbles Entdeckung wurde als Doppler-Effekt interpretiert. Jener Effekt, der das Geräusch eines herannahenden Autos höher klingen lässt, das eines wegfahrenden tiefer. Für die Galaxien bedeutete das: Die Rotverschiebung, also die Verringerung der Frequenz des Lichtes, war ein Indiz für die Fluchtbewegung der Galaxien. Die Galaxien rasen von einander weg. Und das hieß: Das All expandiert.
Einstein gab sich geschlagen. Nahm das expandierende Universum hin und das Lambda aus seiner Gleichung wieder heraus. Die Sache war vergessen.
Erwin Sedlmayr: " Erst heute ist es wieder aktuell geworden."
Genauer gesagt: 1998. Da nämlich entdeckten die Astronomen, dass sich das Weltall nicht nur ausdehnt, sondern dass es sich sogar immer schneller ausdehnt. Entfernte Galaxien flüchten, je weiter sie fort sind, umso rascher. Es muss also eine ominöse, dunkle Kraft geben, die das Universum auseinandersprengen möchte.
Eine Kraft, die, so ein weiterer Befund des Hubble-Teleskops, auch die Milchstraßen schneller rotieren lässt, als sie das von ihrer Masse her dürften. Dunkel-Energie nennen die Astrophysiker diese Kraft, von der man heute im Wesentlichen gar nichts weiß, außer dass sie existiert. Man verfährt hier nach dem alten Leitspruch:
"An ihren Taten sollt ihr sie erkennen. "
Ohne dunkle Energie, das lässt sich berechnen, würde sich durch die Gravitationswirkung der Materie die Expansion des Universums verlangsamen und schließlich umkehren. Das Universum würde dann in einem fürchterlichen "Big Crunch" kollabieren.
Kurioserweise scheint die Dunkel-Energie eng mit jenem Lambda-Glied verbunden zu sein, das Einstein schließlich als Eselei abtat. An dieser Stelle war seine Theorie auf dunkle, völlig ungeklärte Weise schlauer als er selbst. Die Wissenschaftler stehen hier vor einem der größten Rätsel. Denn das All scheint nur zu einem verschwindend geringen Teil aus der gut erforschten, sichtbaren Materie und der dazugehörigen Energie zu bestehen. Der gewaltige Rest liegt im Dunkeln, und alles wird von einer Art Anti-Gravitation auseinander getrieben.
Erwin Sedlmayr: " Ich würde nicht sagen: Antigravitation, weil da gibt’s nun gar keine Theorie dazu, aber einen Zusatzdruck. Und dieser Zusatzdruck ist genau interpretiert als das von Einstein eingeführte Lambda, dieses Einstein-Glied. Das hat genau … diese Eigenschaft, dass es anzieht bei näheren Distanzen und dass es abstößt bei größeren Distanzen und dann im Großen die Expansion des Universums beschleunigt. So dass man heute wieder diese Art von Betrachtung hat und dem Lambda-Glied einen neuen Sinn gibt.
Das Lambda-Glied ist eine Art Druck, auch eine Art Energiedichte – der Druck entspricht ja einer Energiedichte – und das nennt man dann die dunkle Energie.
Wir haben also drei Formen der Energie im Universum: Die Energie der sichtbaren Materie. Die macht drei Prozent aus im Universum. Die Energie der dunklen Materie. Die macht dreißig Prozent aus. Und die Energie der dunklen Energie, die Energie des Lamba-Glieds, die macht 70 % aus. Dumm ist es, dass wir weder die dunkle Materie noch diese Dunkelenergie bis heute identifiziert haben, was das sein soll. "
Ernst Peter Fischer: " Wie man so schön heute sagt: Lambda lebt eben."
Erwin Sedlmayr: " Lambda lebt, ja!"
Verbunden mit dem lebenden Lambda ist eine Art Offenbarungseid der modernen Astrophysik. Denn man muss heute zugestehen, dass siebenundneunzig Prozent dessen, was existiert, unbekannt ist. Und zwar nicht in dem vordergründigen Sinn, dass man es nur noch nicht mit den Teleskopen eingefangen hat, sondern im prinzipiellen Sinn, dass man nicht einmal weiß, wonach man suchen soll. Arten von Materie und Energie scheinen die Abläufe und Strukturen des Weltalls zu beherrschen, die mit den uns bekannten Formen überhaupt nichts zu tun haben. Keine Elektronen, keine Protonen, keine Neutronen. Wahrscheinlich gelten in diesen dunklen Regionen nicht einmal die Gesetze unserer Physik. Nur das Lambda vom Alten.
In der Astrophysik gibt es weit mehr offene Fragen denn je. Jene drei Prozent des gesamten Materials, aus dem das All besteht, die sichtbare Materie nämlich, ist mittlerweile ganz gut durchleuchtet. Redet man über die Dimension des Universums, kommt man rasch zu jenem Kometenschweif von Nullen, von dem Thomas Mann einmal gesprochen hat.
Der Stern in unserer unmittelbaren Nachbarschaft beispielsweise heißt Alpha Centauri und ist gerade einmal vier Komma drei Lichtjahre entfernt. Zur Veranschaulichung kann man die Distanzen im Verhältnis eins zu einer Milliarde verkleinern. Die Erde schrumpft zur Haselnuss. Und die "Erbse" Pluto wäre dann immerhin noch sechs Kilometer von der nur noch anderthalb Meter großen Sonnenkugel entfernt. Bis zu Alpha Centauri aber wären es 42.900 Kilometer. Der ICE-Sprinter würde sich in diesem Maßstab bei voller Fahrt lediglich um einen halben Millimeter pro Stunde bewegen.
Allein in unserer Galaxie soll es 100 Milliarden Sterne geben. Wenn man das mit der Zahl der Galaxien multipliziert, entsteht wieder eine diese astronomischen Zahlen, die uns kaum noch etwas sagen. Diese riesige Menge an Sternen sagt jedoch indirekt etwas über die Zahl der Planeten aus. Denn Sterne haben die Eigenart, Planetensysteme zu entwickeln. So, wie wir das von unserer Sonne her kennen. Aus gutem Grund.
Erwin Sedlmayr: " Das Prinzip, dass ein Stern ein Planetensystem anlegt, ist eigentlich sehr einsichtig. Denn ein Stern entsteht ja aus einer sehr ausgedehnten Wolke durch Kollaps der Materie zum Schwerpunkt hin. Da die Wolke auch rotiert, besitzt die kollabierende Wolke Drehimpuls. Und diesen Drehimpuls muss sie loswerden. Denn wenn sie ihn nicht loswird, würde ihn die eigene Rotation wieder vernichten.
Und ein geniales Prinzip ist das, was der Eiskunstläufer auch macht: Er streckt die Arme aus und dann wird er langsamer in der Rotation. Und so macht es ein Stern auch. Er verlagert während seines Entstehens Massen nach außen. Zum Beispiel die Sonne hat es ja geschafft durch ihr Planetensystem, dass sie zwar 99% der Masse hat, aber dafür auch 99 % des Drehimpulses in den Planeten ist und nur noch 1 % in der Sonne. So hat sie sich vor der eigenen Zerstörung geschützt.
Das heißt, ein Planetensystem ist eigentlich nichts besonderes, sondern etwas Natürliches. Und deswegen sollte es auch viele geben. So wäre eine erste Grundvoraussetzung für das Leben schon einmal erfüllt. "
Einstein: " Verehrte An- und Abwesende. "
Ernst Peter Fischer: " Als man merkte, dass die Welt immer größer wurde, konnte man berechnen, wie viel erdähnliche Planeten es geben könnte. Und dann hat man irgendwann einmal die Zahl 10 hoch 20 oder 10 hoch 22 mögliche Planeten von Erdgestalt berechnet. Und dann kam die Idee, da muss doch die Wahrscheinlichkeit, dass noch irgendwo Leben entstanden ist, nicht gleich null sein. Und dann hat man angefangen, danach zu suchen. "
10 hoch 20 erdähnliche Planeten. Wohlgemerkt: Das ist eine Zehn, die einen Schweif von zwanzig Nullen hinter sich herzieht. Zehn hoch zweiundzwanzig wäre übrigens gleich hundert Mal mehr als zehn hoch zwanzig.
Planeten zu beobachten erweist sich allerdings als äußerst schwierig. Denn sie strahlen kein Licht ab. Und so entdeckte man erst 1994 die ersten Planeten. Sie umkreisen den Pulsar mit dem etwas prosaischen Namen PSR 1257+12. Durch genaue Messung der Wiederkehrzeit des Strahls, der uns von diesem Stern erreicht, konnten drei Planeten mit Massen von 0.02, 4.3 und 3.9 Erdmassen indirekt nachgewiesen werden.
Auch wenn wir die Planeten nicht sehen können, wir wissen, dass es sie gibt. Und angesichts von zehn hoch zwanzig Stück sagt es doch schon der gesunde Menschenverstand, dass wir nicht allein im Universum sein können. Und vielleicht gibt es irgendwo da draußen sogar eine Rundfunkanstalt.
Auf der Erde ist das international agierende SETI-Institut für die Erforschung von außerirdischem Leben eingerichtet worden. SETI heißt:
"Search for Extraterrestrial Intelligence."
Zu Deutsch also:
"Suche nach außerirdischer Intelligenz. "
Mit Hilfe gewaltiger Radioteleskope wird das Universum systematisch auf Signale abgehört, die von außerirdischen Lebensformen stammen könnten. Bisher allerdings wurde noch kein solches Signal empfangen.
Das beweist nichts. Denn warum sollten die Außerirdischen ausgerechnet solche Signale absenden, die wir auch verstehen können? Hier liegt die Crux der Spekulationen über die Außerirdischen: Wir Menschen können sie uns nur als mehr oder minder menschenähnlich vorstellen. Als kleine grüne Männchen etwa. Die Wahrscheinlichkeit, dass man nach etwas ganz Falschem sucht, wird in etwa so hoch sein wie die Wahrscheinlichkeit, dass es überhaupt erdenfernes Leben gibt.
Erich von Dänicken: " Vorerst suche ich nach möglichst guten und unwiderlegbaren Indizien, die halt die Theorie erhärten könnten. Und davon habe ich eine ganze Menge. Ich weiß schon, wovon ich rede. Es sind fünfundzwanzig Bücher draus geworden. "
Erich von Dänicken ist den Außerirdischen sein Leben lang auf der Spur.
Erich von Dänicken: " Nur bin ich der Meinung, irgendwo muss ein objektiver Beweis zu finden sein. Denn wenn sie schon da waren, diese Außerirdischen, vor Jahrtausenden, dann sind die nicht einfach wieder abgerauscht und haben nichts zurück gelassen. Die Frage muss lauten: Wo könnten wir einen objektiven Beweis finden. Denn was immer die zurückgelassen haben, muss zwei minimale Voraussetzungen erfüllen: Der Gegenstand darf über die Jahrtausende nicht kaputt gehen. Auf der Erde geht eigentlich alles kaputt. Selbst wenn es aus unverwüstlichem Material ist. Es geht kaputt, weil es Erdbeben gibt und Kontinentalverschiebungen und Überflutungen und was weiß ich alles.
Und zweitens: Der Beweis müsste so angelegt sein, dass erst die Generation, die gezielt danach sucht, ihn findet. Und das wäre erst die raumfahrende Generation. Beispiel: Erst die raumfahrende Generation hätte die Möglichkeit, einen winzigen Fußball in einem Orbit um die Erde anzupeilen und einzufangen. Und auch die Frage, ob es so was gibt, stellt sich erst einer raumfahrenden Generation. Alle anderen kämen gar nicht auf die Idee. … "
Wir sind also noch ein wenig früh dran. Denn was Dänicken unter raumfahrender Generation versteht, ähnelt eher den Science-Fiction-Visionen a la Star Trek. Die Erdbevölkerung wären dann im Wesentlichen im All unterwegs und würde nur hin und wieder mal auf dem guten alten blauen Planeten vorbeischauen.
Doch Außerirdische gibt es auf alle Fälle. Zumindest unter einigen menschlichen Schädeldecken.
Fred Hoyle, Cambridge-Professor für Astronomie und Philosophie entwarf mit seinem Science Fiction "Die schwarze Wolke" das Szenario einer möglichen Kontaktaufnahme mit außerirdischem Leben. Eine Gaswolke nähert sich unserem Sonnensystem und bleibt schließlich genau zwischen Erde und Sonne stehen. Als das Licht auf der Erde erlischt, dämmert den Erdenbewohnern langsam, dass die Wolke aus intelligentem Leben besteht.
Szene aus "Die schwarze Wolke":
"Wenn die Wolke bloß einen ganz kleinen Teil der Energie, über die sie verfügt gegen uns richtete, dann wäre es mit uns und allen Tieren aus.
Aber warum sollte sie das tun?
Machst du dir Gedanken über den kleinen Käfer oder die Ameise, die du auf einem Nachmittagsspaziergang zertrittst? "
Leider aber ist nicht nur die Energie, sondern auch die Intelligenz der Wolke um Potenzen höher als die der Menschen. Und so endet die Kontaktaufnahme mit der Wolke tödlich.
Szene aus "Die schwarze Wolke":
"Dann wurde Kingsley auf meine Anweisung hin zu Bett gebracht. Seine Temperatur stieg auf 39, auf 40 Grad. Aber dann blieb sie stehen. … 36 Stunden, nachdem die Wolke ihre Sendung beendet hatte, kehrte sein Bewusstsein zurück. Einige Minuten wechselte sein Gesicht auf unheimliche Weise den Ausdruck. Manchmal schien es dem Betrachter wohl vertraut, manchmal völlig fremd. Plötzlich begann das Delirium, er murmelte zusammenhangsloses Zeug. … Ich konnte ihm mit Injektionen Erleichterung verschaffen, am Abend war er tot. … Wir haben nicht genügend bedacht, dass die Wolke eine ungeheure Menge neuen Stoffes in das Gehirn zu pressen in der Lage ist. … Er wurde durch eine Reihe unvorstellbar heftiger Gehirnstürme getötet."
Ernst Peter Fischer: " Angenommen, wir würden ein solches Signal empfangen, das wär wahrscheinlich das wichtigste Ereignis in der Geschichte der Menschen. Wenn wirklich Kontakt mit einem anderen intelligenten Leben außerhalb der Erde aufgenommen werden würde, dann können Sie die gesamte Geschichte der Menschheit vergessen. Dann fängt sie komplett neu an. "
Erwin Sedlmayr: " Was innerhalb des Lichthorizontes liegt, kann ja auch mit Lichtgeschwindigkeit erreicht werden. Wenn wir da nichts finden, sollten wir pessimistisch sein, vielleicht sogar daran zweifeln, ob es uns überhaupt gibt. Ich kann das schwer glauben, dass wir völlig allein sind. … Wenn es so wäre, dass diese kleine Fluktuation hier - und nur diese – das intelligente Leben hervorgebracht hat, dann ist das für mich gleichbedeutend mit einem Gottesbeweis. "
Es ist wohl das Vorrecht eines Genies, einen Horizont aufzureißen und zugleich klar zu machen, dass er in unerreichbarer Ferne liegt. So hat uns Einsteins Relativitätstheorie ein völlig neues Verständnis des Universums ermöglicht, zugleich aber dieses Universum unerreichbar für uns gemacht. Hat er doch nachgewiesen, dass wir uns selbst mit den phantastischsten Triebwerken niemals an die Lichtgeschwindigkeit annähern können. Die Massenzunahme steht dagegen.
Und wenn selbst das Licht stolze hunderttausend Jahre benötigt, um allein unsere Milchstraße zu durchmessen, brauchen wir uns doch gar nicht erst auf den Weg zu machen.
Doch auch hier hat Einstein noch einen Trumpf im Ärmel. Bereits 1935 erkannten Albert Einstein und Nathan Rosen, dass die Relativitätstheorie prinzipiell "Brücken" in der Raumzeit zulässt. Einstein-Rosen-Brücken wurden diese merkwürdigen Kausalitätslöcher genannt. Später machten diese Rechenexempel auch im Science-Fiction-Bereich unter dem Namen Wurmlöcher Karriere. Denn sie könnten das Tor in ein anderes Universum sein.
Der englische Mathematiker Penrose zeigte, dass Einsteins Physik solche Brücken beispielsweise im Zentrum rotierender Schwarzer Löcher zulässt:
Erwin Sedlmayr: " Und jetzt gibt es bei den so genannten rotierenden Schwarzen Löchern, und man kennt ja viele rotierende schwarze Löcher, die so genannte Penrose-Darstellung, welche zeigt, dass die Singularität im Zentrum, also der Punkt, wo die ganze Physik zusammenbricht, hier nicht zusammenbricht, sondern hier durchlässig ist. Man kann also Lösungen konstruieren, Einsturzlösungen einer Rakete in das Schwarze Loch, durch das Zentrum hindurch in ein anderes Universum.
Und Penrose hat gezeigt, dass, wenn man jetzt dort wieder ein Schwarzes Loch findet und wieder in ein anderes Universum geht und dann wieder – dass das vierte Universum, in dem man ist, mit unserem wesenhaft wieder identifizieren kann, so dass ich dann wieder da wäre. Das würde Raumreisen erlauben. Nur natürlich muss man da aufpassen, dass … ich nicht früher da bin, als dass ich losgefahren bin. "
Natürlich darf man Einstein und seine Erben auch in diesem Punkt wiederum nicht wörtlich nehmen. Niemand würde die Annäherung an ein Schwarzes Loch überleben. Die dort wirkenden Kräfte würden uns pulverisieren. Und das wahrscheinlich schon, bevor wir angekommen wären, da im Schwarzen Loch Raum und Zeit völlig verrücktspielen.
Wenn man wirklich Sternenreisen machen möchte, dann hilft nur das alte religiöse Muster: Hoffen und Warten! Vielleicht kommen ja die Außerirdischen doch irgendwann und haben praktikablere Lösungen für uns.
Einstein: " Verehrte An- und Abwesende. "
Wen meint Einstein in seiner Ansprache zur 7. Deutschen Funkausstellung mit den "Abwesenden"? Meint er wirklich nur die Radiohörer, die zu Hause mit dem Ohr direkt am Empfänger dem immer wieder fliehenden Wortschwall zu folgen versuchen? Oder bezieht er in seine Würdigung der neuesten Errungenschaften der Unterhaltungselektronik anno 1930 fremde Intelligenzen mit ein? Spricht er, der mit seinen Gleichungen die Grundlage der modernen Auffassungen vom Universum geschaffen hat, ins All hinaus? Zu den Außerirdischen?
Einstein: " Verehrte An- und Abwesende. "
Es ist klar. Vor Einstein war alles anders im Kosmos. Eine kontinuierlich ablaufende Zeit, ein Raum, der keine Grenzen kannte. Alles wohlgeordnet und aus der Alltagserfahrung hochgerechnet. So wie für uns das Leben und auch jeder Tag zu einer bestimmten Zeit t1 beginnt und bei t2 endet, sollte es auch für die Planeten und Sterne sein. Die Zeit vergeht. Der Raum hingegen bleibt. Man kann ihn relativ konsequenzlos durchqueren.
Ernst Peter Fischer: " Vor Einstein war das Universum, der Kosmos, der Raum, der da war passiv. Und der hat selbst gar nichts gemacht. Bei Einstein ändert sich das etwas. Der Raum wird selbsttätig. Er hängt mit uns zusammen. Er hält uns fest."
Ernst Peter Fischer. Wissenschaftshistoriker und von seinem Verlag, in dem er zum Jubiläum das Buch "Einstein für die Westentasche" herausgebracht hat, als Bildungsentertainer apostrophiert.
Ernst Peter Fischer: " Wenn Sie das Ganze auf eine Fläche projizieren, kann man auch sagen: Vor Einstein hat man gedacht, dass das Universum wie so ein Fußballfeld ist, wie es vom letztem Platz auf der Südkurve aus aussieht. Nämlich ganz glatt und eben. Aber wenn Sie hinschauen und den Rasen selbst anfassen, dann werden Sie merken, dass der etwas gekrümmt ist, verzerrt ist, Biegungen drin sind. In dieser Form sieht dann Einstein beim genaueren Hinschauen auch die Struktur des Weltalls.
Es hängt allerdings auch ein bisschen davon ab, wer und was dann da ist. Es ist nicht so einfach, dass man sich die Welt ganz ohne uns vorstellen kann. Das ist vielleicht die zentrale Aussage. Die hat Einstein auch mal zusammengefasst in einem Satz: Vor ihm habe man geglaubt, dass wenn man alle Dinge aus Raum und Zeit entfernt, bleibt zum Schluss noch der leere Raum übrig und die Zeit, die dahinfließt. Nach Einstein geht das nicht mehr. Da passiert folgendes: Wenn Sie die Dinge aus Raum und Zeit entfernen, dann verschwindet Raum und Zeit mit. "
Doch noch sind die Dinge da. Und wir rasen wie wild geworden als Spielball immer größerer Massen durchs All.
Erwin Sedlmayr: " Die Erde rotiert an einem Tag ein Mal um ihre Achse. "
Erwin Sedlmayr ist Direktor des Instituts für Astronomie und Astrophysik an der Technischen Universität Berlin.
"Während wir hier reden, haben wir uns jede Sekunde um 300 Kilometer bewegt in dieser Rotationsbewegung. Die Erde fliegt mit 30 Kilometern pro Sekunde um die Sonne. Die Sonne bewegt sich mit zweihundertfünfzig Kilometern in der Sekunde um das Milchstraßenzentrum. Und so weiter. "
Milchstraße ist das deutsche Wort für Galaxie, das sich vom griechischen galaktos ableitet. Galaktos heißt schlicht Milch, und somit trägt die Bezeichnung dem Umstand Rechnung, dass in einer dunklen und klaren Nacht die dicht gedrängten galaktischen Sterne wie eine Spur aus verschütteter Milch am Himmel erscheinen.
Die Astronomen aber interessiert besonders, wie es jenseits unserer heimischen Galaxie aussieht. Dafür haben sie seit fünfzehn Jahren ein grandioses Instrument: Das Hubbleteleskop. Elf Tonnen schwer. Dreizehn Meter lang. Der Hauptspiegel mit einem Durchmesser von zweieinhalb Metern. Dieses Meisterwerk funkt seine Bilder aus 600 km Höhe zur Erde herunter. Von dort oben, wo niemals Wolken oder andere atmosphärische Störungen sind.
Die Fotos des Hubbleteleskops wurden auf Grundlage der Allgemeinen Relativitätstheorie ausgewertet. Die Resultate überraschten selbst die Experten. Galaxien, so wurde bald klar, sind nicht die größten Strukturen im Universum. Und sie sind auch nicht gleichmäßig im Raum verteilt. Vielmehr klumpen einige tausend Galaxien zu so genannten Superhaufen zusammen. Dazwischen gibt es gewaltige Leerräume im All.
Das Ganze sieht von Ferne aus wie Strukturen von organischem Material. Wie Zellformationen oder Bienenwaben. Dabei bilden die Galaxienhaufen die Wände. An den Schnittpunkten der Waben konzentrieren sich dann mehrere tausend Galaxien. Das Licht braucht hier mehrere hundert Millionen Jahre, um von der einen zur anderen Seite hindurch zu dringen. Von uns bis zur Sonne benötigt das Licht übrigens acht Minuten.
Unsere Milchstraße ist auch Teil eines solchen Galaxienhaufens, den die Astronomen Virgo-Haufen getauft haben. Wir wohnen also irgendwo an einer Schnittstelle zwischen zwei gewaltigen Galaxienwaben, deren Größe unser Vorstellungsvermögen weit übersteigt.
Im März 2004 errechneten die Astrophysiker aufgrund der Daten des Hubble-Teleskops, dass sie theoretisch etwa fünfzig Milliarden Galaxien beobachten können, in denen wiederum durchschnittlich je hundert Milliarden Sterne herumrasen. Hundert Milliarden Sonnen für Planetensysteme. Vielleicht auch irgendwo eine zweite Erde?
Galaxie, auch das ein Ergebnis der modernen Himmelskunde, ist nicht gleich Galaxie. Es gibt elliptisch geschwungene Galaxien, Linsenförmige, dann Spiralgalaxien mit einem Kern und mehreren Spiralarmen. In einem jener Arme soll sich übrigens unsere Milchstraße befinden. Schließlich Balkengalaxien, die nach einem langen Balken benannt sind, der vom Zentrum aus in den Raum ragt. Und dann noch jede Menge Sonderformen.
In einem allerdings gleichen sich alle Galaxien. In ihrem Zentrum haben sie ein schwarzes Loch. In unserer Milchstraße hat man es bereits gefunden. Auch in einigen Nachbargalaxien.
Hinsichtlich der Entstehung der Galaxien sind sich die Astrophysiker weitgehend einig. Nach dem Urknall soll sich das entstehende Gas rasch abgekühlt haben. Unter dem Einfluss der Gravitation entstanden Gaswolken, aus denen schließlich Sterne kondensierten. Durch die Rotation entwickelten sich dann Spiralgalaxien. Oder, je nach Masseverteilung, andere Formen.
Weniger Einigkeit herrscht in der Wissenschaftlergemeinde, wenn es um die Masseverteilung im All geht. In der Frühphase nach dem Urknall - vor dreizehn Komma sieben Milliarden Jahren - herrschte nämlich eine absolut gleichmäßige Materieverteilung. Das Universum hätte niemals seine jetzige Größe erreichen können, wenn es nicht zu einem sehr frühen Zeitpunkt seiner Entwicklung mit Überlichtgeschwindigkeit auseinander geflogen wäre. Diese so genannte Inflationstheorie kann zwar die gegenwärtige Struktur unseres Universums erklären, hat dafür aber damit zu kämpfen, dass ein solches Tempo nach der Relativitätstheorie gar nicht möglich ist, da Massen derart beschleunigter Körper unendlich groß werden würden.
Einstein selbst sagte über die wichtigste Gleichung der Allgemeinen Relativitätstheorie einmal:
"Die linke Seite … "
Sie stellt die Mathematik der Raumzeit dar, die rechte Seite der Gleichung beschreibt die Verteilung von Masse und Energie im Universum:
"Die linke Seite ist auf Granit gebaut, die rechte auf Sand. "
Überzeugen Sie sich am besten selbst:
"Groß G Index Alpha Beta plus Lambda mal klein g Index Alpha Beta ist gleich Kappa mal groß T Index Alpha Beta. "
Erwin Sedlmayr: " Das kann Einstein gesagt haben aus einer heiteren Regung heraus, aber auch die rechte Seite ist wenigstens konzeptionell auch auf einer sehr starken Basis gebaut. Die rechte Seite ist die Summe der physikalischen Vorgänge, die in der Lage sind, Raumzeit – also die linke Seite zu krümmen. … In diesem Sinne ist sie fest. … Es ist allerdings ein Problem mit diesem Lambda-Glied. "
Lambda geht unter dem Namen kosmologische Konstante in die Annalen der Physik ein, obwohl ihr Einstein einen ganz anderen Namen gibt:
"Die größte Eselei. "
Doch der Reihe nach:
Heere von Mathematikern machten sich über die Einsteinschen Gleichungen her und testeten sie durch. Bestimmte Werte wurden eingesetzt und daraus Modelle für die Massenverteilung im All und die Struktur des Universums errechnet. Das erstaunliche Ergebnis dieser Untersuchungen war nun, dass die Allgemeine Relativitätstheorie keine statischen Weltmodelle errechnete, sondern dynamische. Das Universum, so das Ergebnis der Mathematiker, ist ebenso Entwicklungsprozessen unterworfen wie das Leben.
Ein dynamisches Universum aber war für Einstein, in diesem Punkt ganz Kind seiner Zeit, unvorstellbar. Er fügte in seine Gleichungen das Lambda ein. Die kosmologische Konstante. Eine Art Druckkraft, die der Gravitation entgegenwirkt und so das Weltall im Gleichgewicht halten sollte.
Nun schien alles wieder harmonisch im All. Bis dann Edwin Powell Hubble beobachtete, dass die Spektrallinien anderer Galaxien zum roten Licht hin verschoben sind. Und zwar je weiter weg, desto langwelliger – beziehungsweise "röter", um diese nur den Physikern erlaubte Steigerung hier einmal anzubringen.
Hubbles Entdeckung wurde als Doppler-Effekt interpretiert. Jener Effekt, der das Geräusch eines herannahenden Autos höher klingen lässt, das eines wegfahrenden tiefer. Für die Galaxien bedeutete das: Die Rotverschiebung, also die Verringerung der Frequenz des Lichtes, war ein Indiz für die Fluchtbewegung der Galaxien. Die Galaxien rasen von einander weg. Und das hieß: Das All expandiert.
Einstein gab sich geschlagen. Nahm das expandierende Universum hin und das Lambda aus seiner Gleichung wieder heraus. Die Sache war vergessen.
Erwin Sedlmayr: " Erst heute ist es wieder aktuell geworden."
Genauer gesagt: 1998. Da nämlich entdeckten die Astronomen, dass sich das Weltall nicht nur ausdehnt, sondern dass es sich sogar immer schneller ausdehnt. Entfernte Galaxien flüchten, je weiter sie fort sind, umso rascher. Es muss also eine ominöse, dunkle Kraft geben, die das Universum auseinandersprengen möchte.
Eine Kraft, die, so ein weiterer Befund des Hubble-Teleskops, auch die Milchstraßen schneller rotieren lässt, als sie das von ihrer Masse her dürften. Dunkel-Energie nennen die Astrophysiker diese Kraft, von der man heute im Wesentlichen gar nichts weiß, außer dass sie existiert. Man verfährt hier nach dem alten Leitspruch:
"An ihren Taten sollt ihr sie erkennen. "
Ohne dunkle Energie, das lässt sich berechnen, würde sich durch die Gravitationswirkung der Materie die Expansion des Universums verlangsamen und schließlich umkehren. Das Universum würde dann in einem fürchterlichen "Big Crunch" kollabieren.
Kurioserweise scheint die Dunkel-Energie eng mit jenem Lambda-Glied verbunden zu sein, das Einstein schließlich als Eselei abtat. An dieser Stelle war seine Theorie auf dunkle, völlig ungeklärte Weise schlauer als er selbst. Die Wissenschaftler stehen hier vor einem der größten Rätsel. Denn das All scheint nur zu einem verschwindend geringen Teil aus der gut erforschten, sichtbaren Materie und der dazugehörigen Energie zu bestehen. Der gewaltige Rest liegt im Dunkeln, und alles wird von einer Art Anti-Gravitation auseinander getrieben.
Erwin Sedlmayr: " Ich würde nicht sagen: Antigravitation, weil da gibt’s nun gar keine Theorie dazu, aber einen Zusatzdruck. Und dieser Zusatzdruck ist genau interpretiert als das von Einstein eingeführte Lambda, dieses Einstein-Glied. Das hat genau … diese Eigenschaft, dass es anzieht bei näheren Distanzen und dass es abstößt bei größeren Distanzen und dann im Großen die Expansion des Universums beschleunigt. So dass man heute wieder diese Art von Betrachtung hat und dem Lambda-Glied einen neuen Sinn gibt.
Das Lambda-Glied ist eine Art Druck, auch eine Art Energiedichte – der Druck entspricht ja einer Energiedichte – und das nennt man dann die dunkle Energie.
Wir haben also drei Formen der Energie im Universum: Die Energie der sichtbaren Materie. Die macht drei Prozent aus im Universum. Die Energie der dunklen Materie. Die macht dreißig Prozent aus. Und die Energie der dunklen Energie, die Energie des Lamba-Glieds, die macht 70 % aus. Dumm ist es, dass wir weder die dunkle Materie noch diese Dunkelenergie bis heute identifiziert haben, was das sein soll. "
Ernst Peter Fischer: " Wie man so schön heute sagt: Lambda lebt eben."
Erwin Sedlmayr: " Lambda lebt, ja!"
Verbunden mit dem lebenden Lambda ist eine Art Offenbarungseid der modernen Astrophysik. Denn man muss heute zugestehen, dass siebenundneunzig Prozent dessen, was existiert, unbekannt ist. Und zwar nicht in dem vordergründigen Sinn, dass man es nur noch nicht mit den Teleskopen eingefangen hat, sondern im prinzipiellen Sinn, dass man nicht einmal weiß, wonach man suchen soll. Arten von Materie und Energie scheinen die Abläufe und Strukturen des Weltalls zu beherrschen, die mit den uns bekannten Formen überhaupt nichts zu tun haben. Keine Elektronen, keine Protonen, keine Neutronen. Wahrscheinlich gelten in diesen dunklen Regionen nicht einmal die Gesetze unserer Physik. Nur das Lambda vom Alten.
In der Astrophysik gibt es weit mehr offene Fragen denn je. Jene drei Prozent des gesamten Materials, aus dem das All besteht, die sichtbare Materie nämlich, ist mittlerweile ganz gut durchleuchtet. Redet man über die Dimension des Universums, kommt man rasch zu jenem Kometenschweif von Nullen, von dem Thomas Mann einmal gesprochen hat.
Der Stern in unserer unmittelbaren Nachbarschaft beispielsweise heißt Alpha Centauri und ist gerade einmal vier Komma drei Lichtjahre entfernt. Zur Veranschaulichung kann man die Distanzen im Verhältnis eins zu einer Milliarde verkleinern. Die Erde schrumpft zur Haselnuss. Und die "Erbse" Pluto wäre dann immerhin noch sechs Kilometer von der nur noch anderthalb Meter großen Sonnenkugel entfernt. Bis zu Alpha Centauri aber wären es 42.900 Kilometer. Der ICE-Sprinter würde sich in diesem Maßstab bei voller Fahrt lediglich um einen halben Millimeter pro Stunde bewegen.
Allein in unserer Galaxie soll es 100 Milliarden Sterne geben. Wenn man das mit der Zahl der Galaxien multipliziert, entsteht wieder eine diese astronomischen Zahlen, die uns kaum noch etwas sagen. Diese riesige Menge an Sternen sagt jedoch indirekt etwas über die Zahl der Planeten aus. Denn Sterne haben die Eigenart, Planetensysteme zu entwickeln. So, wie wir das von unserer Sonne her kennen. Aus gutem Grund.
Erwin Sedlmayr: " Das Prinzip, dass ein Stern ein Planetensystem anlegt, ist eigentlich sehr einsichtig. Denn ein Stern entsteht ja aus einer sehr ausgedehnten Wolke durch Kollaps der Materie zum Schwerpunkt hin. Da die Wolke auch rotiert, besitzt die kollabierende Wolke Drehimpuls. Und diesen Drehimpuls muss sie loswerden. Denn wenn sie ihn nicht loswird, würde ihn die eigene Rotation wieder vernichten.
Und ein geniales Prinzip ist das, was der Eiskunstläufer auch macht: Er streckt die Arme aus und dann wird er langsamer in der Rotation. Und so macht es ein Stern auch. Er verlagert während seines Entstehens Massen nach außen. Zum Beispiel die Sonne hat es ja geschafft durch ihr Planetensystem, dass sie zwar 99% der Masse hat, aber dafür auch 99 % des Drehimpulses in den Planeten ist und nur noch 1 % in der Sonne. So hat sie sich vor der eigenen Zerstörung geschützt.
Das heißt, ein Planetensystem ist eigentlich nichts besonderes, sondern etwas Natürliches. Und deswegen sollte es auch viele geben. So wäre eine erste Grundvoraussetzung für das Leben schon einmal erfüllt. "
Einstein: " Verehrte An- und Abwesende. "
Ernst Peter Fischer: " Als man merkte, dass die Welt immer größer wurde, konnte man berechnen, wie viel erdähnliche Planeten es geben könnte. Und dann hat man irgendwann einmal die Zahl 10 hoch 20 oder 10 hoch 22 mögliche Planeten von Erdgestalt berechnet. Und dann kam die Idee, da muss doch die Wahrscheinlichkeit, dass noch irgendwo Leben entstanden ist, nicht gleich null sein. Und dann hat man angefangen, danach zu suchen. "
10 hoch 20 erdähnliche Planeten. Wohlgemerkt: Das ist eine Zehn, die einen Schweif von zwanzig Nullen hinter sich herzieht. Zehn hoch zweiundzwanzig wäre übrigens gleich hundert Mal mehr als zehn hoch zwanzig.
Planeten zu beobachten erweist sich allerdings als äußerst schwierig. Denn sie strahlen kein Licht ab. Und so entdeckte man erst 1994 die ersten Planeten. Sie umkreisen den Pulsar mit dem etwas prosaischen Namen PSR 1257+12. Durch genaue Messung der Wiederkehrzeit des Strahls, der uns von diesem Stern erreicht, konnten drei Planeten mit Massen von 0.02, 4.3 und 3.9 Erdmassen indirekt nachgewiesen werden.
Auch wenn wir die Planeten nicht sehen können, wir wissen, dass es sie gibt. Und angesichts von zehn hoch zwanzig Stück sagt es doch schon der gesunde Menschenverstand, dass wir nicht allein im Universum sein können. Und vielleicht gibt es irgendwo da draußen sogar eine Rundfunkanstalt.
Auf der Erde ist das international agierende SETI-Institut für die Erforschung von außerirdischem Leben eingerichtet worden. SETI heißt:
"Search for Extraterrestrial Intelligence."
Zu Deutsch also:
"Suche nach außerirdischer Intelligenz. "
Mit Hilfe gewaltiger Radioteleskope wird das Universum systematisch auf Signale abgehört, die von außerirdischen Lebensformen stammen könnten. Bisher allerdings wurde noch kein solches Signal empfangen.
Das beweist nichts. Denn warum sollten die Außerirdischen ausgerechnet solche Signale absenden, die wir auch verstehen können? Hier liegt die Crux der Spekulationen über die Außerirdischen: Wir Menschen können sie uns nur als mehr oder minder menschenähnlich vorstellen. Als kleine grüne Männchen etwa. Die Wahrscheinlichkeit, dass man nach etwas ganz Falschem sucht, wird in etwa so hoch sein wie die Wahrscheinlichkeit, dass es überhaupt erdenfernes Leben gibt.
Erich von Dänicken: " Vorerst suche ich nach möglichst guten und unwiderlegbaren Indizien, die halt die Theorie erhärten könnten. Und davon habe ich eine ganze Menge. Ich weiß schon, wovon ich rede. Es sind fünfundzwanzig Bücher draus geworden. "
Erich von Dänicken ist den Außerirdischen sein Leben lang auf der Spur.
Erich von Dänicken: " Nur bin ich der Meinung, irgendwo muss ein objektiver Beweis zu finden sein. Denn wenn sie schon da waren, diese Außerirdischen, vor Jahrtausenden, dann sind die nicht einfach wieder abgerauscht und haben nichts zurück gelassen. Die Frage muss lauten: Wo könnten wir einen objektiven Beweis finden. Denn was immer die zurückgelassen haben, muss zwei minimale Voraussetzungen erfüllen: Der Gegenstand darf über die Jahrtausende nicht kaputt gehen. Auf der Erde geht eigentlich alles kaputt. Selbst wenn es aus unverwüstlichem Material ist. Es geht kaputt, weil es Erdbeben gibt und Kontinentalverschiebungen und Überflutungen und was weiß ich alles.
Und zweitens: Der Beweis müsste so angelegt sein, dass erst die Generation, die gezielt danach sucht, ihn findet. Und das wäre erst die raumfahrende Generation. Beispiel: Erst die raumfahrende Generation hätte die Möglichkeit, einen winzigen Fußball in einem Orbit um die Erde anzupeilen und einzufangen. Und auch die Frage, ob es so was gibt, stellt sich erst einer raumfahrenden Generation. Alle anderen kämen gar nicht auf die Idee. … "
Wir sind also noch ein wenig früh dran. Denn was Dänicken unter raumfahrender Generation versteht, ähnelt eher den Science-Fiction-Visionen a la Star Trek. Die Erdbevölkerung wären dann im Wesentlichen im All unterwegs und würde nur hin und wieder mal auf dem guten alten blauen Planeten vorbeischauen.
Doch Außerirdische gibt es auf alle Fälle. Zumindest unter einigen menschlichen Schädeldecken.
Fred Hoyle, Cambridge-Professor für Astronomie und Philosophie entwarf mit seinem Science Fiction "Die schwarze Wolke" das Szenario einer möglichen Kontaktaufnahme mit außerirdischem Leben. Eine Gaswolke nähert sich unserem Sonnensystem und bleibt schließlich genau zwischen Erde und Sonne stehen. Als das Licht auf der Erde erlischt, dämmert den Erdenbewohnern langsam, dass die Wolke aus intelligentem Leben besteht.
Szene aus "Die schwarze Wolke":
"Wenn die Wolke bloß einen ganz kleinen Teil der Energie, über die sie verfügt gegen uns richtete, dann wäre es mit uns und allen Tieren aus.
Aber warum sollte sie das tun?
Machst du dir Gedanken über den kleinen Käfer oder die Ameise, die du auf einem Nachmittagsspaziergang zertrittst? "
Leider aber ist nicht nur die Energie, sondern auch die Intelligenz der Wolke um Potenzen höher als die der Menschen. Und so endet die Kontaktaufnahme mit der Wolke tödlich.
Szene aus "Die schwarze Wolke":
"Dann wurde Kingsley auf meine Anweisung hin zu Bett gebracht. Seine Temperatur stieg auf 39, auf 40 Grad. Aber dann blieb sie stehen. … 36 Stunden, nachdem die Wolke ihre Sendung beendet hatte, kehrte sein Bewusstsein zurück. Einige Minuten wechselte sein Gesicht auf unheimliche Weise den Ausdruck. Manchmal schien es dem Betrachter wohl vertraut, manchmal völlig fremd. Plötzlich begann das Delirium, er murmelte zusammenhangsloses Zeug. … Ich konnte ihm mit Injektionen Erleichterung verschaffen, am Abend war er tot. … Wir haben nicht genügend bedacht, dass die Wolke eine ungeheure Menge neuen Stoffes in das Gehirn zu pressen in der Lage ist. … Er wurde durch eine Reihe unvorstellbar heftiger Gehirnstürme getötet."
Ernst Peter Fischer: " Angenommen, wir würden ein solches Signal empfangen, das wär wahrscheinlich das wichtigste Ereignis in der Geschichte der Menschen. Wenn wirklich Kontakt mit einem anderen intelligenten Leben außerhalb der Erde aufgenommen werden würde, dann können Sie die gesamte Geschichte der Menschheit vergessen. Dann fängt sie komplett neu an. "
Erwin Sedlmayr: " Was innerhalb des Lichthorizontes liegt, kann ja auch mit Lichtgeschwindigkeit erreicht werden. Wenn wir da nichts finden, sollten wir pessimistisch sein, vielleicht sogar daran zweifeln, ob es uns überhaupt gibt. Ich kann das schwer glauben, dass wir völlig allein sind. … Wenn es so wäre, dass diese kleine Fluktuation hier - und nur diese – das intelligente Leben hervorgebracht hat, dann ist das für mich gleichbedeutend mit einem Gottesbeweis. "
Es ist wohl das Vorrecht eines Genies, einen Horizont aufzureißen und zugleich klar zu machen, dass er in unerreichbarer Ferne liegt. So hat uns Einsteins Relativitätstheorie ein völlig neues Verständnis des Universums ermöglicht, zugleich aber dieses Universum unerreichbar für uns gemacht. Hat er doch nachgewiesen, dass wir uns selbst mit den phantastischsten Triebwerken niemals an die Lichtgeschwindigkeit annähern können. Die Massenzunahme steht dagegen.
Und wenn selbst das Licht stolze hunderttausend Jahre benötigt, um allein unsere Milchstraße zu durchmessen, brauchen wir uns doch gar nicht erst auf den Weg zu machen.
Doch auch hier hat Einstein noch einen Trumpf im Ärmel. Bereits 1935 erkannten Albert Einstein und Nathan Rosen, dass die Relativitätstheorie prinzipiell "Brücken" in der Raumzeit zulässt. Einstein-Rosen-Brücken wurden diese merkwürdigen Kausalitätslöcher genannt. Später machten diese Rechenexempel auch im Science-Fiction-Bereich unter dem Namen Wurmlöcher Karriere. Denn sie könnten das Tor in ein anderes Universum sein.
Der englische Mathematiker Penrose zeigte, dass Einsteins Physik solche Brücken beispielsweise im Zentrum rotierender Schwarzer Löcher zulässt:
Erwin Sedlmayr: " Und jetzt gibt es bei den so genannten rotierenden Schwarzen Löchern, und man kennt ja viele rotierende schwarze Löcher, die so genannte Penrose-Darstellung, welche zeigt, dass die Singularität im Zentrum, also der Punkt, wo die ganze Physik zusammenbricht, hier nicht zusammenbricht, sondern hier durchlässig ist. Man kann also Lösungen konstruieren, Einsturzlösungen einer Rakete in das Schwarze Loch, durch das Zentrum hindurch in ein anderes Universum.
Und Penrose hat gezeigt, dass, wenn man jetzt dort wieder ein Schwarzes Loch findet und wieder in ein anderes Universum geht und dann wieder – dass das vierte Universum, in dem man ist, mit unserem wesenhaft wieder identifizieren kann, so dass ich dann wieder da wäre. Das würde Raumreisen erlauben. Nur natürlich muss man da aufpassen, dass … ich nicht früher da bin, als dass ich losgefahren bin. "
Natürlich darf man Einstein und seine Erben auch in diesem Punkt wiederum nicht wörtlich nehmen. Niemand würde die Annäherung an ein Schwarzes Loch überleben. Die dort wirkenden Kräfte würden uns pulverisieren. Und das wahrscheinlich schon, bevor wir angekommen wären, da im Schwarzen Loch Raum und Zeit völlig verrücktspielen.
Wenn man wirklich Sternenreisen machen möchte, dann hilft nur das alte religiöse Muster: Hoffen und Warten! Vielleicht kommen ja die Außerirdischen doch irgendwann und haben praktikablere Lösungen für uns.
Einstein: " Verehrte An- und Abwesende. "

Der tiefste Blick des Weltraumteleskops Hubble ins Universum.© Hubble

In der Galaxie NGC 6303 werden gerade unzählige Sterne geboren.© Hubble

Dieses Bild vom Saturn hat die Sonde Cassini-Huygens am 16. Mai 2004 aufgezeichnet.© AP

Im Zentrum der Galaxie RX J1242-11 hat ein Schwarzes Loch auf diese Weise einen Stern zerfetzt.© NASA/CXC/M.Weiss