In seinem Song "Two Good Men" würdigte der US-amerikanische Sänger Woody Guthrie Sacco und Vanzetti:
Ein Fall von Klassenjustiz
Am 23. August 1927 wurden die beiden Anarchisten Nicola Sacco und Bartolomeo Vanzetti in den USA hingerichtet. Die Beweislage, die den beiden italienischen Einwanderern die Schuld an einem Raubmord gab, war brüchig. Sie mussten sterben - trotz weltweiter Proteste.
Staatsanwalt: "Wie sieht Ihre Anarchie in der Praxis eigentlich aus – oder wie sollte sie aussehen? Könnten Sie dem Gericht das erklären, Mr Vanzetti?
Bartolomeo Vanzetti: "Zunächst mal bedeutet sie Freiheit – und Achtung vor der Freiheit des Anderen. Abschaffung der Klassengesellschaft. Ein lebenswürdiges Leben für alle. So lange wir dieses Ziel nicht erreicht haben, werden wir weiterkämpfen!"
Als am 15. April 1920 Gangster in South Braintree nahe Boston den Zahlmeister einer Schuhfabrik und einen Wachmann überfallen, Lohngelder in Höhe von 15.000 Dollar klauen und die beiden erschießen, werden postwendend zwei stadtbekannte Anarchisten verhaftet, die vor gut einem Jahrzehnt in der Holzklasse über den Atlantik gekommen sind: Bartolomeo Vanzetti, der Bauernsohn aus Norditalien, ist gelernter Bäcker, liest Marx und Kropotkin und verkauft an eine Marktstand Fische. Nicola Sacco ist ein Bauernsohn aus Süditalien und arbeitet in einer Schuhfabrik. Die beiden haben Waffen bei sich, verwickeln sich in Widersprüche und werden wegen Raubmordes angeklagt. Die Beweislage ist äußerst dünn, die Verteidigung hat mehr Zeugen aufzubieten als die Staatsanwaltschaft, aber das sind fast alles Ausländer; und denen soll das Gericht glauben?
Bartolomeo Vanzetti: "Zunächst mal bedeutet sie Freiheit – und Achtung vor der Freiheit des Anderen. Abschaffung der Klassengesellschaft. Ein lebenswürdiges Leben für alle. So lange wir dieses Ziel nicht erreicht haben, werden wir weiterkämpfen!"
Als am 15. April 1920 Gangster in South Braintree nahe Boston den Zahlmeister einer Schuhfabrik und einen Wachmann überfallen, Lohngelder in Höhe von 15.000 Dollar klauen und die beiden erschießen, werden postwendend zwei stadtbekannte Anarchisten verhaftet, die vor gut einem Jahrzehnt in der Holzklasse über den Atlantik gekommen sind: Bartolomeo Vanzetti, der Bauernsohn aus Norditalien, ist gelernter Bäcker, liest Marx und Kropotkin und verkauft an eine Marktstand Fische. Nicola Sacco ist ein Bauernsohn aus Süditalien und arbeitet in einer Schuhfabrik. Die beiden haben Waffen bei sich, verwickeln sich in Widersprüche und werden wegen Raubmordes angeklagt. Die Beweislage ist äußerst dünn, die Verteidigung hat mehr Zeugen aufzubieten als die Staatsanwaltschaft, aber das sind fast alles Ausländer; und denen soll das Gericht glauben?
Bombendrohungen und Straßenschlachten
Am 31. Mai 1920 hatte der Prozess begonnen, und es brauchte sieben Jahre bis zur endgültigen Verurteilung und Hinrichtung der beiden Delinquenten. In der Zeit wurde der weltweite Protest immer stärker: In deutschen Städten gab es Massendemonstrationen, amerikanische Vertretungen wurden von Arbeiterdelegationen aufgesucht, es wurden Protestschreiben überreicht und Tausende von Unterschriften gesammelt. Es gab regelmäßige, zum Teil auch militante Protestaktionen in Marokko, Paraguay und Australien. Die meisten US-Botschaften wurden von Massenaufgeboten Polizei und Militär geschützt, es gab Bombendrohungen in Tokio und Straßenschlachten in Berlin.
Die Proletarier aller Länder vereinigten sich, und auch das bürgerliche Lager schickte Noten: Albert Einstein und H. G. Wells, Thomas Mann und Bernard Shaw, der Papst und Kurt Tucholsky, der Deutsche Reichstag und Frankreichs Nationalversammlung... Aber es half nichts. Am 23. August 1927 wurden die beiden Anarchisten Nicola Sacco und Bartolomeo Vanzetti mit dem elektrischen Stuhl hingerichtet.
Nicola Sacco: "Sie können zwar unsere Körper verbrennen, aber unsere Ideen können sie nicht zerstören. Unsere Ideen leben weiter für die Jugend der Zukunft."
Es wurde nie bewiesen, ob Sacco und Vanzetti schuldig waren oder nicht, aber in einem Rechtsstaat hätten genau deshalb sie nicht verurteilt werden dürfen. Und so steht ihr Fall tatsächlich für Klassenjustiz und staatliche Willkür – und Nicolas und Bartolomeo für Heiligenfiguren des Kampfes für eine bessere Welt, weil sie als Märtyrer für ihre Sache gestorben sind.
Vor der Hinrichtung auf dem elektrischen Stuhl verabschiedete sich Nicola Sacco mit einem Händedruck vom Direktor des Staatsgefängnisses und beteuerte noch einmal seine Unschuld. Bartolomeo Vanzetti hingegen rief, als ihn Wachmänner an den elektrischen Stuhl fesselten:
Vanzetti: "Es lebe die Anarchie!"
Arzt: "Im Namen des Gesetzes erkläre ich sie für tot."
Nicola Sacco: "Sie können zwar unsere Körper verbrennen, aber unsere Ideen können sie nicht zerstören. Unsere Ideen leben weiter für die Jugend der Zukunft."
Es wurde nie bewiesen, ob Sacco und Vanzetti schuldig waren oder nicht, aber in einem Rechtsstaat hätten genau deshalb sie nicht verurteilt werden dürfen. Und so steht ihr Fall tatsächlich für Klassenjustiz und staatliche Willkür – und Nicolas und Bartolomeo für Heiligenfiguren des Kampfes für eine bessere Welt, weil sie als Märtyrer für ihre Sache gestorben sind.
Vor der Hinrichtung auf dem elektrischen Stuhl verabschiedete sich Nicola Sacco mit einem Händedruck vom Direktor des Staatsgefängnisses und beteuerte noch einmal seine Unschuld. Bartolomeo Vanzetti hingegen rief, als ihn Wachmänner an den elektrischen Stuhl fesselten:
Vanzetti: "Es lebe die Anarchie!"
Arzt: "Im Namen des Gesetzes erkläre ich sie für tot."