Unter Druck

Der Druck wächst. Seit Jahrzehnten steigt der weltweite Ausstoß von Treibhausgasen immer weiter an - trotz der Versprechen auf dem UN-Klimagipfel in Rio 1992, trotz des Kyoto-Protokolls von 1997. In Japan haben sich damals viele Industriestaaten auf verbindliche Treibhausgasziele geeinigt. Aber das hat keine Wende gebracht. Deshalb sollen sich nun erstmalig alle UN-Mitgliedsstaaten im Dezember in Paris auf ein verbindliches Klimaabkommen einigen.
Die großen Klimasünder
Verantwortlich für den Klimawandel sind vor allem die Menschen in den USA, der Europäischen Union und China. Aus diesen drei Gebieten erfolgt mehr als die Hälfte des globalen Treibhausgasausstoßes. Sie allein könnten die Erderwärmung auf zwei Grad begrenzen. Noch setzen diese Länder jedoch weiterhin auf Kohle, Gas und Öl. Das ist auch ein weltweiter Trend. So hat die Regierung des größten Pro-Kopf-Treibhausgas-Emittenten Australien den Erneuerbaren ganz den Rücken gekehrt und beschränkt sich in der Energiepolitik auf die Kohleförderung.
In China hat die kommunistische Führung durch den massiven Ausbau von Photovoltaik, Wind- und Wasserkraft inzwischen einen höheren Anteil von Erneuerbaren im Strommix erreicht als zum Beispiel Deutschland. China baut die meisten neuen Photovoltaik-Kraftwerke weltweit. Trotzdem ist der Energiehunger so groß, dass das Land aufgrund der Kohleverbrennung demnächst auf den zweiten Platz der größten Treibhausgas-Emittenten rückt.
Die Sendungen zum UN-Klimagipfel im Überblick:
Schlagwörter des Klimawandels
Von der Dekarbonisierung bis zum Zwei-Grad-Ziel: Begleitend zum Klimagipfel in Paris erklären wir die wichtigsten Begriffe der Klimadiskussion.
Von der Dekarbonisierung bis zum Zwei-Grad-Ziel: Begleitend zum Klimagipfel in Paris erklären wir die wichtigsten Begriffe der Klimadiskussion.

Paris erlebt die größte UNO-Klimakonferenz der Geschichte© AFP/Alain Jocard
CO2-Bilanz eines Babyboomers - Muss ich mein Leben ändern?
Von Martin Hartwig
Von Martin Hartwig
Die eigene Ökobilanz einzuschätzen, ist nicht einfach. Martin Hartwig versucht umweltschonend zu leben – doch im Laufe der Jahrzehnte hat auch er die eine oder andere Umweltsünde begangen. Wie fällt seine CO2-Bilanz aus?

Mülltrennung - der Effekt für die Umwelt ist gering.© picture-alliance / dpa / Patrick Pleul
"Wir sind noch weit entfernt vom Zwei-Grad-Klimaziel"
Gespräch mit Klimaforscher Mojib Latif
Gespräch mit Klimaforscher Mojib Latif
Das Ziel der Weltklimakonferenz in Paris ist es, die Erderwärmung auf zwei Grad zu begrenzen - doch es geht dort nur um freiwillige Selbstverpflichtungen. Die 195 Länder der UN-Klimakonferenz werden wohl einen "Gipfel der Unverbindlichkeit" abhalten, prophezeit der Klimaexperte Mojib Latif.

Mojib Latif© picture alliance / dpa / Erwin Elsner
In der nordwestchinesischen Provinz Gansu sind in den vergangenen Jahren gigantische Windparks und Solarkraftwerke entstanden. Dort gibt es Wind, Sonne und Platz im Überfluss – der ideale Ort für nachhaltige Energien. Allerdings leben in dieser Region kaum Menschen.

Solarkraftwerk in Chinas nordwestlicher Provinz Gansu© dpa / picture alliance / Wang Jiang
Chinas Wassertank trocknet aus
Von Axel Dorloff
Von Axel Dorloff
Chinas Zisterne wird die seenreiche Region im tibetischen Hochland genannt. Es ist der Ursprung der drei wichtigsten Flüsse des Landes. Doch der Klimawandel hinterlässt auch dort seine Spuren: Gletscher schmelzen ab, Seen werden kleiner.

Der Fluss Jangtsekiang hat seinen Ursprung im Hochland von Tibet, dem Wassertank Chinas.© dpa / picture alliance / Soeren Stache
Tunesiens Oasen - Das bedrohte Wunder
Von Alexander Göbel
Von Alexander Göbel
Seit Jahrhunderten wächst im südtunesischen Gafsa so ziemlich alles: Datteln an den Palmen, Radieschen und Kürbisse unter der Erde. Dank der intelligenten Bewässerungssysteme bietet die Oase eine Vielfalt an Lebensmitteln. Doch die Zukunft des ökologischen Wunderwerks ist in Gefahr.

Die Oase von Nefta in Nafta (Tunesien). © picture alliance / dpa / Oliver Berg
China - Smog über Peking
Von Axel Dorloff
Von Axel Dorloff
Schutzmasken, Luftreiniger, Smog-Apps – für viele Menschen in Peking gehört das trotz einiger Erfolge im Kampf gegen den Smog weiter zum Alltag. Zwar hat Chinas Führung der Umweltverschmutzung offiziell den Kampf angesagt. Die Fortschritte sind bislang allerdings nur mäßig.

Dichter Smog in Peking © picture alliance / dpa / Stephan Scheuer
Wüste Aussichten - Portugal und der Klimawandel
Von Jochen Faget
Von Jochen Faget
In Portugal kommt es mehr und mehr zu Wetterextremen. In heißen Sommern brennen im Norden die Wälder, im Süden herrscht Wasserknappheit. Im Alentejo müssen im Hochsommer ganze Landstriche von der Feuerwehr mit Trinkwasser versorgt werden.

Auch die Tiere leiden unter der Dürre in Alentjo, im Süden von Portugal.© picture alliance / dpa
Dänen drehen durch - Gesundheitsbedenken im Windkraftland
Von Axel Schröder
Von Axel Schröder
Im vergangenen Jahr war Dänemark mit einem Anteil von knapp 40 Prozent Windkraft am Strommix das weltweit führende Land. Noch viel weiter soll der Ausbau allerdings nicht gehen - aus Gesundheitsgründen.

Windräder auf der Mole der dänischen Gemeinde Bonnerup. © picture alliance / dpa / Patrick Pleul
Wasserkraft und sonst? Erneuerbare Energien in Brasilien
Von Anne Herrberg
Von Anne Herrberg
Brasilien deckt fast 80 Prozent seines Strombedarfs mit Wasserkraft. Doch diese Energiegewinnung ist nicht so sauber, wie es auf den ersten Blick scheint. Der Widerstand wächst und die Suche nach Alternativen hat längst begonnen.

Demonstration gegen das Staudamm-Projekt Belo Monte am Rio Xingu in Brasilien© picture-alliance / dpa / Joedson Alves
Der energiehungrige Riese USA - Energieproduktion und Klimaschutz
Von Andreas Horchler
Von Andreas Horchler
Barack Obama wollte eigentlich als Klima-Präsident in die Geschichte eingehen, in den USA haben Kohle-, Öl- und Gas-Industrie jedoch weiterhin Priorität.

Fracking-Bohrturm nahe Tunkhannoclk, Pennsylvania, USA© dpa/picture alliance/Jim Lo Scalzo