"Die Menschen haben Angst"
In der Region Idlib blicken viele Menschen mit Panik der drohenden Offensive entgegen, sagt der Syrien-Kenner Kilian Kleinschmidt. Drei Millionen Menschen sitzen in der Region fest, weil die Grenzen in die Türkei und nach Jordanien zu sind. Syrien und Russland flogen bereits wiederholte Luftangriffe.
Russische und syrische Kampfflugzeuge haben ihre schweren Luftangriffe gegen Ziele in der syrischen Provinz Idlib fortgesetzt. Dabei seien ein Krankenhaus getroffen und ein Kleinkind getötet worden, teilten Beobachter und Retter mit. Nach Angaben von Augenzeugen sollen syrische Armee-Hubschrauber auch Fassbomben auf Dörfer im Süden abgeworfen haben.
Die Region Idlib mit rund drei Millionen Menschen sei voll mit Menschen, die aus anderen Teilen Syriens dorthin geflüchtet seien, sagte der Unternehmer und Syrien-Kenner Kilian Kleinschmidt, der in vielen Krisengebieten dieser Welt Flüchtlingslager aufgebaut hat, im Deutschlandfunk Kultur. Sie lebten in überfüllten Quartieren, Wohnungen und Häusern. "Da kommt jetzt diese Offensive und die Menschen haben Angst", sagte Kleinschmidt. Er habe selbst persönlich Kontakte zu Geflüchteten in Idlib, die in Panik warteten.
Alle Grenzen dicht
Viele Aktivisten fürchteten auch die Zeit nachdem die Region überrannt worden sei und es zu Vergeltung, Verhaftungen und Folter kommen werde. Diese Erfahrungen hätten viele schon in Aleppo und anderswo gemacht. "Sie wissen genau, dass die Grenzen dicht sind, dass man nicht mehr Flüchtling werden kann, dass man nicht mehr ins sichere Exil kommen kann." Die Türkei und Jordanien hätten die Grenzen geschlossen. "Man kommt aus Syrien gar nicht mehr heraus und das ist, glaube ich, das schreckliche."