Maps to the Stars
Regie: David Cronenberg
Mit: Julianne Moore, Mia Wasikowska, Olivia Williams, John Cusack
Länge: 111 Minuten
USA 2013
Glitzer, Glamour, Trauma
David Cronenbergs Hollywood-Demontage "Maps to the Stars", die Fluchtgeschichte "Der junge Siyar" des kurdischen Filmemachers Hisham Zaman und Vanessa Jopps Komödie "Lügen und andere Wahrheiten" - die Kinostarts der kommenden Woche.
Der Kinderstar Benjie Weiss lebt mit seinen Eltern in Hollywood, seine Mutter Christina kümmert sich aufopfernd um die Karriere ihres Sohnes, sein Vater Stafford arbeitet als Psychoanalytiker. Staffords neue Patientin, die egozentrische Schauspielerin Havana will die Schatten der Vergangenheit loswerden und unbedingt die Rolle in einem Film übernehmen, die ihre tote Mutter vor 30 Jahren berühmt gemacht hat.
Eines Tages kehrt Benjies Schwester Agatha von einem langjährigen Psychiatrieaufenthalt zurück nach Beverly Hills und die Situation eskaliert.
In "Maps to the Stars" demontiert der kanadische Regisseur David Cronenberg die marode Fassade der Traumfabrik, bis nichts mehr davon übrig ist. Trotz der beeindruckenden schauspielerischen Leistungen von Julianne Moore, Mia Wasikowska, John Cusack und Robert Pattinson wird die diabolische Mixtur aus Träumen und Traumata, Missbrauch und Glamour irgendwann zur filmischen Tortur.
Seit dem Tod seines Vaters ist der 16-jährige Siyar das Familienoberhaupt der kurdischen Familie im Nordirak und übergibt die Hand seiner Schwester Nermin an den Sohn eines benachbarten Stammesführers. Doch am Morgen der Hochzeitsfeierlichkeiten ist Nermin verschwunden. Sie ist mit ihrem Geliebten in die Türkei geflohen. Der Stammesführer Agha schickt Siyar hinterher, um seine Schwester zu ermorden und so die Ehre der Familie wieder herzustellen.
In Istanbul trifft Siyar auf das kurdische Straßenmädchen Evin, die nach Berlin weiter will, um dort ihren Vater zu treffen. Auch seine Schwester ist bereits auf dem Weg nach Europa.
"Der junge Siyar", der erste lange Spielfilm des kurdischen Filmemachers Hisham Zaman, ist eine atemlose Fluchtgeschichte quer durch Europa in opulenten Bildern über Ehre, Verrat und Freundschaft.
Der junge Siyar
Regie: Hisham Zaman
Mit: Taher Abdullah Taher, Suzan Ilir, Bahar Özen
Länge: 105 Minuten
Norwegen, Deutschland, Irak 2013
Die Zahnärztin Coco steht kurz vor der Hochzeit mit dem Immobilienmakler Carlos und hat ein Problem, ihrem Zukünftigen zu vertrauen. Ihre russische Zahnarzthelferin Vera bekommt unerwarteten Besuch von ihrem Bruder, ihre labile Nachbarin Cindy ist lebensmüde und ihre Freundin, die Künstlerin Patti hat eine unbefriedigende Affäre mit dem Yogalehrer Andi.
In "Lügen und andere Wahrheiten" lässt die Regisseurin Vanessa Jopp 106 Minuten lang Männer und Frauen am Rande des Nervenzusammenbruchs ziellos umher irren. Eine erschreckend humorlose filmische Bestandsaufnahme, in der ein Klischee ans andere gereiht wird. Fazit: Es gibt kein richtiges Leben im Falschen, aber das wussten wir eigentlich schon.
Lügen und andere Wahrheiten
Regie: Vanessa Jopp
Mit: Meret Becker, Florian David Fitz, Jeanette Hain, Thomas Heinze
Länge: 106 Minuten
Deutschland 2014