Die langen hellen Tage
Regie: Nana Ekvtimishvili und Simon Groß
Mit: lika Babluani, Mariam Bokeria, Data Zakareishvili
Länge: 102 Minuten
Georgen, Deutschland, Frankreich
Jugend und dunkle Geheimnisse
"Die langen hellen Tage" erzählen von einer gewaltsamen Kindheit in Georgien, "Sag nicht, wer du bist" handelt von düsteren Familien-Verhältnissen in Kanada und "When animals dream" ist eine bestialische Coming-of-Age-Geschichte aus Dänemark.
Tiflis 1992. Die beiden 14-jährigen Freundinnen Eka und Natia wachsen in krisengebeutelten politischen Zeiten und schwierigen Familienverhältnissen auf.
Die Gewalt ist alltäglich, selbst auf dem Schulweg müssen sich die beiden Mädchen in Acht nehmen.
"Was machst du?"
"Lass sie in Ruhe! Lass sie in Ruhe! Lass sie in Ruhe!"
"Lass sie in Ruhe! Lass sie in Ruhe! Lass sie in Ruhe!"
Während der Brotausgabe wird die schöne Natia vor den Augen ihrer Freundin von einem abgewiesenen Verehrer entführt, kurze Zeit später heiratet sie ihn. Doch dann taucht ein früherer Verehrer wieder auf und die Situation eskaliert.
"Die langen hellen Tage" ist ein stiller, sehr genau beobachtender Film über das Erwachsenwerden in einer patriarchalen Gesellschaft, in dem die georgische Regisseurin Nana Ekvtimishvili autobiographische Erinnerungen an ihre Kindheit verarbeitet.
Der Werbetexter Tom reist aus Montreal zum Begräbnis seines ehemaligen Liebhabers Guillaume in die kanadische Provinz. Beim Begräbnis trifft er auf Guillaumes Mutter Agathe und dessen Bruder Francis.
"Was willst du? Fass mich nicht an!"
"Was war mit deiner Rede? Meine Mutter war ganz traurig. Ich mag’s gar nicht, wenn sie so leidet, aber überhaupt nicht. Ich hab dir gesagt, was du tun sollst. War doch nicht so schwer. Hä? War das jetzt so schwer? Tom?"
"Lass das!"
Gewaltsam trichtert Francis, dem Gast ein, dass Agathe auf keinen Fall von seinem "Verhältnis" zu ihrem Sohn erfahren dürfe und verlangt stattdessen von ihm, seiner Mutter erfundene Geschichten über Guillaumes angebliche Freundin Sarah aufzutischen.
Bald merkt Tom, dass mit der Farm und ihren Bewohnern etwas nicht stimmt und Francis beginnt ein perverses Spiel mit ihm zu treiben.
"Sag nicht, wer du bist" ist die vierte Regiearbeit des 25-jährigen, kanadischen, enfant terrible Xavier Dolan, der sich auch als Hauptdarsteller in diesem beklemmenden Provinz-Thriller in Szene setzt. Dennoch gerät seine filmische Adaption des Theaterstücks "Tom auf der Farm" zu einem zunehmend ermüdenden Psychospiel zwischen Maisfeldern und Melkanlagen.
Sag nicht, wer du bist
Mit: Xavier Dolan, Pierre-Yves Cardinal, Lise Roy
Regie: Xavier Dolan
Länge: 105 Minuten
Kanada, FSK 16
Dass etwas in ihrem abgelegenen Heimatdorf an der dänischen Nordküste nicht stimmt, merkt die schüchterne Marie schnell, je älter sie wird. Ihre Mutter ist von einer seltsamen Krankheit befallen, die sie an den Rollstuhl fesselt, und auch ihr schweigsamer Vater verheimlicht etwas.
Als Marie merkwürdige Veränderungen an ihrem Körper entdeckt, die den Hausarzt Dr. Larsen nervös machen, beginnt sie auf eigene Faust Nachforschungen anzustellen.
"Felix?"
"Was willst du?"
"Ich muss dich was fragen?"
"Was denn?"
"Da liegt ein alter verrosteter Kutter im Hafen?"
"Weißt du, ob meine Mutter je auf diesem Schiff war?"
"Okay, deine Mutter war hübsch, aber die Leute hatten auch Angst vor ihr. So wie sie auch Angst haben vor dir Marie! Aber lassen wir das."
"Was willst du?"
"Ich muss dich was fragen?"
"Was denn?"
"Da liegt ein alter verrosteter Kutter im Hafen?"
"Weißt du, ob meine Mutter je auf diesem Schiff war?"
"Okay, deine Mutter war hübsch, aber die Leute hatten auch Angst vor ihr. So wie sie auch Angst haben vor dir Marie! Aber lassen wir das."
Alle im Dorf scheinen über Maries bestialische Familiengeheimnis Bescheid zu wissen und mysteriöse Mordfälle häufen sich.
"Dr. Larsen ist verschwunden?"
"Was?"
"Ja. Hast du ihn gesehen?"
"Nein."
"Hast du irgendwas gehört?"
"Nein, nichts."
"Was ist mit deiner Frau?"
"Sie sitzt hier in ihrem Stuhl."
"Hast du gestern nicht mit ihm geredet?"
"Nein, ich glaub es ist eine Woche her, dass ich mit ihm geredet hab."
"Seine Frau sagt, er wollte gestern zu euch kommen."
"Was?"
"Ja. Hast du ihn gesehen?"
"Nein."
"Hast du irgendwas gehört?"
"Nein, nichts."
"Was ist mit deiner Frau?"
"Sie sitzt hier in ihrem Stuhl."
"Hast du gestern nicht mit ihm geredet?"
"Nein, ich glaub es ist eine Woche her, dass ich mit ihm geredet hab."
"Seine Frau sagt, er wollte gestern zu euch kommen."
"When animals dream" des dänischen Regisseurs Jonas Alexander Arnby, ist nicht nur eine, gekonnt erzählte, animalische Coming-of-Age-Geschichte in imposanten Bildern, sondern vor allem eine märchenhafte Horror-Parabel über den Umgang mit Andersartigkeit und Außenseitertum in einer Dorfgemeinschaft.
When animals dream
Regie: Jonas Alexander Arnby
Mit: Sonia Suhl, Lars Mikkelsen
Länge: 84 Minuten
Dänemark