"Ein schwarzer Tag für unsere Grundrechte"
Das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung ist in Kraft. Was das bedeutet und wie Menschen ihre Datenspuren minimieren können, verrät uns Markus Beckedahl, Netzpolitischer Aktivist und Gründer des Blogs netzpolitik.org.
Jahrelang wurde um die Vorratsdatenspeicherung gestritten, seit heute ist das Gesetz zur systematischen Speicherung von Telefon- und Internetdaten in Kraft getreten. Während Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) von einem "guten Tag für die Sicherheit in Deutschland" schwärmte, spricht Markus Beckedahl, netzpolitischer Aktivist und Gründer des Blogs netzpolitik.org von einem "schwarzen Tag für unsere Grundrechte".
Im Deutschlandradio Kultur erklärte Beckedahl, dass entgegen anderer Behauptungen durch das neue Gesetz auch Inhalte gespeichert würden. Das betreffe etwa SMS-Nachrichten. Zudem hätten wissenschaftliche Studien herausgefunden, dass die Verbindungsdaten - wer telefoniert wann mit wem? - viel aufschlussreicher seien als konkrete Inhalte.
Um Datenspuren zu minimieren, empfiehlt er, öfters mal den Akku aus dem Handy herauszunehmen. "Es gibt aber auch praktische Taschen, die verhindern, dass ein Handy nach Hause funkt durch spezielle Stoffe", erklärt Beckedahl. Nachteil: Man ist in der Zeit aber auch selbst nicht erreichbar. Außerdem empfiehlt er die Verwendung von Messenger- statt SMS-Diensten. Allerdings rät er von dem bekanntesten Anbieter WhatsApp ab, "weil da hat man dann das Problem, dass Facebook und die NSA mithören".