Vorsichtige Hoffnung in Somalia
Die Milizen sind aus der Hauptstadt Mogadishu vertrieben. Die Menschen bauen wieder Häuser auf, junge Männer und Frauen können wieder tanzen gehen. Das Land ist weit entfernt von Normalität, doch trotz Korruption und Armut setzen viele weiter auf eine bessere Zukunft.
Das Land am Horn von Afrika beginnt sich zu stabilisieren
Es ist kurz nach Mitternacht. Auf der Tanzfläche in einem kleinen Restaurant drängen sich junge Leute aus der halben Stadt. Mogadishu feiert:
"Die Party ist klasse. Ich hab einen tollen Abend. Man trifft jedes Mal neue Leute, Jungs und Mädchen. Es ist wirklich unglaublich."
Bis vor einem Jahr wäre das völlig undenkbar gewesen. Musik streng verboten, tanzen lebensgefährlich. Mogadishu war ein Schlachtfeld. Aber seit die Milizen der radikalislamischen Terrorgruppe Al-Shabaab aus der Stadt vertrieben wurden, ist ein Stückchen Normalität zurückgekehrt:
"Es hat sich wirklich viel verändert. Alles ist viel sicherer. Sogar der Verkehr fließt wieder. Somalia ist noch lange nicht friedlich - aber wir sind auf dem Weg dorthin."
Auf dem zentralen Bakara-Markt, wo Abdi Fitah seine Waren anbietet, suchen die Kunden in aller Ruhe nach Obst und Gemüse. In der ganzen Stadt räumen Freiwillige zwischen verkohlten und zerbombten Gebäuden den Schutt weg, bauen neue Häuser. Exil-Somalier kommen zurück in die Stadt:
"Ich habe einen Abschluss in Ökonomie. Und ich bin wieder hier, weil ich mein Wissen an andere Somalier weitergeben will."
Aber all das ist nur ein Anfang. Al-Shabaab ist in der Defensive, aber längst noch nicht besiegt. Selbstmordanschläge wie der bei der Wiedereröffnung des Nationaltheaters im April fordern immer wieder Opfer. Und in den ländlichen Regionen ist die Lage desolat. Über eine Million Somalier sind in ihrem eigenen Land auf der Flucht:
"Wir hausen hier ohne Toilette, ohne Wasser. Aber wir hatten zu viel Angst, in der letzten Notunterkunft zu bleiben. Ich musste für die Flucht 100 Dollar bezahlen. Aber das wichtigste ist, eine sichere Bleibe zu finden."
Über 20 Jahre Bürgerkrieg zwischen verfeindeten Clans und Bandenchefs haben das Land verwüstet. Felder liegen brach. Fällt nur ein bisschen zu wenig Regen, drohen sofort neue Hungersnöte. Die Übergangsregierung hat für die Bevölkerung wenig erreicht, sagt Jabril Ibrahim Abdullahe, der Leiter einer Denkfabrik in Mogadischu:
"Die Sicherheitslage hat sich verbessert, ja. Aber bei der Verwaltung des Landes hat die Regierung keine Fortschritte gemacht. Viele fragen sich: Ist jetzt der richtige Zeitpunkt für einen Machtwechsel? Aber wenn dieselben Leute weitermachen, wird auch nichts erreicht."
Große Teile der Milliarden internationaler Hilfe sind über die Jahre in dunklen Kanälen versickert. Kein gutes Zeichen für einen Neuanfang. Samia Laru, ein Aktivistin für die Rechte von Frauen in Somalia:
"Wir haben all diese Kriegsherren, diese Bandenchefs, die unsere Übergangsregierung bilden. Die geben die Macht niemals ab. Ganz sicher nicht."
Das Vertrauen der Somalier auch in internationale Hilfe ist nach unzähligen Konferenzen und Uno-Debatten nicht mehr groß. Aber, so Jabril Ibrahim Abdullahe:
"Wir Somalier sind ewige Optimisten. Wir glauben an Morgen. Das Beste wird noch kommen. Für Somalia und für ganz Afrika."
Es ist kurz nach Mitternacht. Auf der Tanzfläche in einem kleinen Restaurant drängen sich junge Leute aus der halben Stadt. Mogadishu feiert:
"Die Party ist klasse. Ich hab einen tollen Abend. Man trifft jedes Mal neue Leute, Jungs und Mädchen. Es ist wirklich unglaublich."
Bis vor einem Jahr wäre das völlig undenkbar gewesen. Musik streng verboten, tanzen lebensgefährlich. Mogadishu war ein Schlachtfeld. Aber seit die Milizen der radikalislamischen Terrorgruppe Al-Shabaab aus der Stadt vertrieben wurden, ist ein Stückchen Normalität zurückgekehrt:
"Es hat sich wirklich viel verändert. Alles ist viel sicherer. Sogar der Verkehr fließt wieder. Somalia ist noch lange nicht friedlich - aber wir sind auf dem Weg dorthin."
Auf dem zentralen Bakara-Markt, wo Abdi Fitah seine Waren anbietet, suchen die Kunden in aller Ruhe nach Obst und Gemüse. In der ganzen Stadt räumen Freiwillige zwischen verkohlten und zerbombten Gebäuden den Schutt weg, bauen neue Häuser. Exil-Somalier kommen zurück in die Stadt:
"Ich habe einen Abschluss in Ökonomie. Und ich bin wieder hier, weil ich mein Wissen an andere Somalier weitergeben will."
Aber all das ist nur ein Anfang. Al-Shabaab ist in der Defensive, aber längst noch nicht besiegt. Selbstmordanschläge wie der bei der Wiedereröffnung des Nationaltheaters im April fordern immer wieder Opfer. Und in den ländlichen Regionen ist die Lage desolat. Über eine Million Somalier sind in ihrem eigenen Land auf der Flucht:
"Wir hausen hier ohne Toilette, ohne Wasser. Aber wir hatten zu viel Angst, in der letzten Notunterkunft zu bleiben. Ich musste für die Flucht 100 Dollar bezahlen. Aber das wichtigste ist, eine sichere Bleibe zu finden."
Über 20 Jahre Bürgerkrieg zwischen verfeindeten Clans und Bandenchefs haben das Land verwüstet. Felder liegen brach. Fällt nur ein bisschen zu wenig Regen, drohen sofort neue Hungersnöte. Die Übergangsregierung hat für die Bevölkerung wenig erreicht, sagt Jabril Ibrahim Abdullahe, der Leiter einer Denkfabrik in Mogadischu:
"Die Sicherheitslage hat sich verbessert, ja. Aber bei der Verwaltung des Landes hat die Regierung keine Fortschritte gemacht. Viele fragen sich: Ist jetzt der richtige Zeitpunkt für einen Machtwechsel? Aber wenn dieselben Leute weitermachen, wird auch nichts erreicht."
Große Teile der Milliarden internationaler Hilfe sind über die Jahre in dunklen Kanälen versickert. Kein gutes Zeichen für einen Neuanfang. Samia Laru, ein Aktivistin für die Rechte von Frauen in Somalia:
"Wir haben all diese Kriegsherren, diese Bandenchefs, die unsere Übergangsregierung bilden. Die geben die Macht niemals ab. Ganz sicher nicht."
Das Vertrauen der Somalier auch in internationale Hilfe ist nach unzähligen Konferenzen und Uno-Debatten nicht mehr groß. Aber, so Jabril Ibrahim Abdullahe:
"Wir Somalier sind ewige Optimisten. Wir glauben an Morgen. Das Beste wird noch kommen. Für Somalia und für ganz Afrika."