Wie kleine Menschen gesehen werden
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"Ich kann mich unbeobachteter, freier bewegen", sagt Ninia LaGrande über ihr Leben in der Coronakrise. Die Autorin und Moderatorin hat mit 1,38 Meter Körpergröße eine ganz eigene Perspektive auf das Abstandsgebot in Zeiten der Pandemie.
Sehen und gesehen werden: Das stellt sich für kleine Menschen anders dar, als für die wie auch immer geartete Norm. Beim Überqueren von Straßen ist für die 1,38 m große Moderatorin und Autorin Ninia LaGrande Vorsicht geboten – auch weil die Autos immer größer werden. Beim Fahren ist das fur sie wiederum von Vorteil, aber nur, wenn die Motorhaube nicht zu lang ist.
Für sie ist es schwierig, wenn etwa größere Menschen sich vordrängeln oder ihr gar den Kopf tätscheln. Aus diesem Grund verbessert das Abstandsgebot in der Coronazeit das Leben von Ninia LaGrande: "Ich kann mich unbeobachteter, freier bewegen."
Von Barrierefreiheiten profitieren alle
Was die Belange von kleinen Menschen angeht, habe sich in den letzten Jahren einiges getan, erzählt sie. Es würde inzwischen häufiger zugehört.
Überhaupt sei es sinnvoll, so Ninia LaGrande, kleine Menschen frühzeitig in Planungen für Projekte einzubeziehen. So könne man Barrierefreiheit erreichen, von der dann alle profitieren: So könne man etwa Flaschencontainer nicht in der Stadt aufstellen, sondern in den Boden zu versenken; oder man könne Geldautomaten in einer Höhe anbringen, in der auch Menschen im Rollstuhl sie bedienen können.