Hauchdünner Sieg für Hillary Clinton

Hillary Clinton setzt sich bei der Vorwahl der Demokraten in Iowa nur knapp gegen Bernie Sanders durch. Milliardär Donald Trump scheitert an dem erzkonservativen Ted Cruz - der eigentliche Gewinner bei den Republikanern ist aber ein Dritter.
Es wird schwer für sein übergroßes Ego zu verkraften sein. Bei der ersten Vorwahl im Bundesstaat Iowa konnte sich der Milliardär Donald Trump nicht gegen den erzkonservativen Senator Ted Cruz durchsetzen.
Die Rede Trumps nach der Verkündung des Ergebnisses war für seine Verhältnisse recht kurz. Er gratulierte Ted Cruz und bedankte sich bei seinen Anhängern.
"Wir sind als zweite durchs Ziel gegangen, und ich möchte Ted Cruz und allen anderen gratulieren."
Der Tea-Party Senator Cruz gewann bei den Republikanern 28 Prozent der Stimmen, während auf 24 Prozent kam. Das, so Trump relativierend, hätte vor 7 Monaten niemand für möglich gehalten.
Für Cruz wäre eine Niederlage eine Blamage gewesen
In der Tat wäre es für Cruz eine Blamage gewesen, in Iowa zu verlieren. Die republikanischen Wähler definieren sich hier zu 47 Prozent als konservative Evangelikale, hier musste Cruz punkten, zumal er den Bundesstaat komplett durchreist hat. Er stilisiert sich weiter als Kämpfer gegen das Washingtoner Establishment.
"Sein Sieg sei ein Sieg für alle, die mit den Politikern beider Parteien in Washington unzufrieden seien."
Der eigentliche Gewinner der republikanischen Vorwahl in Iowa ist der drittplatzierte, der Senator von Florida, Marco Rubio. Ihm gelang es mit 23 Prozentpunkten knapp zu Trump aufzurücken.
"Wir werden die Partei wieder einigen, und wir werden die konservative Bewegung vergrößern und unsere Botschaft auch an die weitergeben, die sich von einem Gehalt zum anderen weiterhangeln."
Rubio könnte Cruz oder Trump verhindern
Rubio versucht sich als Kandidat eines umfassenden Konservativismus darzustellen, der eben nicht so schroff und ausländerfeindlich daherkommt wie der von Cruz und Trump. Als Kind kubanischer Einwanderer aus kleinen Verhältnissen kann Rubio dies auch abbilden. Er könnte der Kandidat werden, um den sich die moderateren Republikaner scharen, um Cruz oder Trump zu verhindern.
Bei den Demokraten gab es zunächst kein klares Ergebnis: Die frühere Außenministerin Hillary Clinton rettete dann einen hauchdünnen Vorsprung vor dem selbsterklärten demokratischen Sozialisten Bernie Sanders ins Ziel.
"Sie habe erst einmal einen großen Seufzer der Erleichterung losgelassen, so Hillary Clinton, die sich kämpferisch und optimistisch gab."
Das Pflaster in Iowa war für ihren Konkurrenten Sanders kein schlechtes, die dortigen Demokraten gelten als relativ links von der Mitte, weil es in Iowa viele Universitätsstandorte gibt. Trotzdem ist es mehr als ein Achtungserfolg gegen die Wahlkampfmaschine Clintons, den Sanders erzielen konnte.
Rennen ist noch lang
"Das, so Sanders sei ein Ausdruck der Krise, in der sich Politik und Wirtschaft des Establishments befänden."
Iowa bekommt viel Aufmerksamkeit, weil hier die erste Vorwahl stattfndet. Doch das Rennen ist noch lang. In New Hampshire wird Sanders wahrscheinlich nochmals vor Clinton liegen, aber die Bundesstaaten, die dann kommen, werden schwierig für ihn.
South Carolina hat einen großen schwarzen Bevölkerungsanteil und Nevada eine Latino-Gemeinde. Beide sind stark mit Hillary Clinton verbunden. Doch Bernie Sanders hat Geld. Allein im Januar hat der Senator aus Vermont 20 Millionen Dollar an Spenden gesammelt.