Islamisten – alaaf!
Mit einem eigenen Wagen sollen beim Kölner Karneval diesmal die Attentäter von Paris aufs Korn genommen werden. Das ist das Ergebnis einer Facebook-Umfrage. Karnevalist und SZ-Journalist Hans Leyendecker sieht's gelassen: Karneval dürfe alles.
Ein Radikalislamist und ein mutiger Jeck - offenkundig ein Karikaturist des Satiremagazins "Charlie Hebdo" - stehen sich kämpferisch gegenüber: Bleistift gegen Kalaschnikow, und der grimmig-entschlossene Karikaturist stopft der Waffe mit seinem Stift dabei buchstäblich das Maul. So wird er aussehen, der Karnevalswagen, der den Islamismus und die Attentate von Paris thematisiert und in Köln die Karnevalisten begeistern soll.
"Karneval darf das", sagt Hans Leyendecker, Autor der "Süddeutschen Zeitung" und selbst bekennender Karnevalist. "Das ist die Grundidee des Karnevals: Dass man auch an schwierige Sachen anklopft und sagt: Wir sind jetzt humoristisch und versuchen, satirisch zu lösen, was uns bedrängt." Er berichtet im Deutschlandradio Kultur von alternativen Karnevalssitzungen, auf denen der Auftritt von "Burka-Mädchen" geplant sei - "völlig verhüllte Frauen, die dann tanzen, auch witzeln. Beispielsweise: Was ist ein Salafist zwischen zwei Frauen? Antwort: Eine Bildungslücke."
7000 Fans der Facebook-Seite Social Jeck des Kölner Karnevals hatten über 14 eingereichte Entwürfe über den Karnevalswagen abgestimmt, 2400 stimmten für den beschriebenen Entwurf.