Wahlen in Weißrussland

"Es herrscht eine lethargische Stimmung"

Eine weißrussische Studentin gibt ihre Stimme bei den Präsidenschaftswahlen ab.
Eine weißrussische Studentin gibt ihre Stimme bei den Präsidenschaftswahlen ab. © dpa / picture alliance / Tatyana Zenkovich
Marina Napruschkina im Gespräch mit Vladimir Balzer |
Die Wahl in Weißrussland habe dort wenig Leute interessiert, sagt die in Berlin lebende weißrussische Künstlerin Marina Napruschkina. Künstlerin. "Sie sehen keinen Ausweg, keine Perspektive, warum sollten sie wählen?".
Vielen hätten Angst vor instabilen Zuständen und zögen deshalb die vermeintliche Sicherheit in einem autoritären Regime vor.
Zugleich übte Marina Napruschkina Kritik am Westen: "Es ist wichtig, dass die EU in Belarus genau hinschaut, aber es gibt wenig Interesse, im Land irgendetwas zu verändern."
Einziger Hoffnungsschimmer für sie seien zwei Frauen: die Nobelpreisträgerin Swetlana Alexijewitsch und die Präsidentschaftskandidatin der Opposition, Tatjana Korotkewitsch. "Das sind die ersten Zeichen vom Wechsel", findet sie. "Kultur führt zur Demokratisierung."
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