Mit Bäumen gegen dicke Luft und Artensterben
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Großstädte brauchen Bäume - fürs Klima, für die Artenvielfalt. An ausgewählten Orten ganze Wälder entstehen zu lassen, die von Bürgern und Gärtnern gemeinschaftlich angelegt und gepflegt werden, ist das Ziel von Landschaftsplanerin Jennifer Schulz.
Ja, sind wir hier im Wald?, fragen sich Besucher des Fußballstadions in Klagenfurt zur Zeit. Dort nämlich sieht man den Rasen vor lauter Bäumen nicht. "For Forest" heißt die Installation, die ein Mahnmal gegen Naturzerstörung und Klimawandel sein soll. Und vor diesem Hintergrund ist auch das Wald Gardening im Kommen: Herkömmliche Stadtgärten - Urban Gardening - bekommen Gesellschaft von "urbanen Waldgärten".
Sie sollen bei der Bekämpfung gleich mehrerer Probleme helfen: das Klima in Großstädten verbessern und für mehr Biodiversität zu sorgen, sprich: Vögel und Insekten sowie andere kleine Tiere sollen sich dort ansiedeln.
In Berlin gibt es derzeit zwei geplante Wald Gardening-Vorhaben: in einer Kleingartenkolonie am Rande der Britzer Gärten und mitten in der Stadt, in Charlottenburg.
Viele Laien mit gärtnerischen Ambitionen
Die Landschaftsplanerin Jennifer Schulz, Wissenschaftlerin an der Universität Potsdam, arbeitet an den Modell-Vorhaben mit, sie ist Initiatorin des Projektes "Urbane Waldgärten". Ein wichtiger Punkt ist für sie, dass die Bürger am Aufbau dieser Waldgärten und an deren Pflege beteiligt werden. Laien - von Rentnern bis zu Studierenden - werden also mit Profis zusammenarbeiten. "Wir sind positiv überrascht, wie viele Erfahrungen die Menschen schon mitbringen", sagt Schulz. "Menschen mit Pflanzenerfahrungen, gärtnerischen Ambitionen, viele die sich auch für soziale Fragen interessieren wie Generationengerechtigkeit und Umweltbildung." Auch solche Fragen ließen sich gut in die Waldgarten-Projekt einbinden.
Eine Herausforderung sei die Entwicklung der Rahmenbedingungen, sagt Schulz. Vor allem benötige man eine langfristig festgeschriebene Flächensicherung, denn: Ein Waldgarten brauche natürlich Jahrzehnte, bis er wirklich ein Wald sei. Auch brauche es stimmige Betreibermodelle für die Finanzierung. Vom Urban Gardening könne man sich gut abgucken, was funktioniere und was nicht.
(mkn)