Weil wir san
Eine Gang und wir halten z'samm
Wir san
Eine Gang, wir stehen Mann neben Mann
Wir san
Eine Gang und wir halten z'samm
Egal, was passiert, wir stehen Mann neben Mann
Wanda
Die Band Wanda bei einem Konzert 2015 in Berlin. Christian Hummer steht in der Mitte. Auf dem neuen Album haben sie einen Song aus dem Jahr 2012 als Statement: der Titel lautet "Eine Gang". © imago images / POP-EYE / Christian Behring
Wenn der Tod zu einer Gang kommt
06:22 Minuten
Vier Tage vor Erscheinen des neuen Wanda-Albums ist ihr Keyboarder Christian Hummer gestorben. Das Album soll wie geplant erscheinen, aber wie wird es jetzt weitergehen mit der Band? Antworten darauf gibt Susi Ondrušová, Musikchefin des ORF-Senders "FM4".
Der Keyboarder der Band Wanda, Christian Hummer, ist tot, nur vier Tage, bevor das neue und fünfte Album der Wiener Gruppe erscheint, ist er nach schwerer Krankheit mit nur 32 Jahren gestorben. Die Band hat entschieden, dass das Album mit dem Titel "Wanda" wie geplant erscheint, alle anderen Aktivitäten haben die Musiker abgesagt.
Etwas ganz Neues von fünf Freunden
Susi Ondrušová vom österreichischen Sender FM4 kennt die Band schon lange: Die Musikchefin der Welle sagt, die fünf Freunde hätten mit ihrer Musik seit ihrer Gründung 2012 etwas ganz Neues geschaffen. Die Anfangsphase sei dabei extrem wichtig und deshalb sei auch jedes Gründungsmitglied sehr bedeutsam:
„Da arbeitet man die Träume und Ideen aus, auf denen man dann später den Erfolg aufbaut. Und da hat jedes Mitglied – und natürlich auch Christian Hummer – eine extrem wichtige Rolle, weil alles, was später passiert, beruht eben auf dieser eingeschweißten Energie, die man als Band in diesem kleinen Proberaum oder am Küchentisch irgendwie hat."
In einem Interview aus dem Jahr 2014 sagte Hummer: „Ich glaube, dass die Musik von Wanda auf jeden Fall direkt Leben ist. Es sind keine Lieder über eine Straße oder über einen schönen Platz oder über einen Thomas oder über eine Waldlichtung. Es sind Lieder, mit denen man sich identifizieren kann, weil‘s Erfahrungen sind, die man einfach macht, wenn man lebt.“
Wanda-Fan Susi Ondrušová findet das Album im positiven Sinn selbstreferenziell: „Wanda haben auf das Album alles gepackt, was sie in den letzten zehn Jahren ausgemacht hat, also von 2012 bis 2022.“ So seien auf dem Album auch Songs, die die Band schon 2012 geschrieben habe.
Songs zum Festhalten
Die Musiker hätten ein Album machen wollen mit den typischen Wanda-Elementen, an denen man sich festhalten könne, meint sie: „Das ist total schlüssig, weil das Leben für uns alle in den letzten zwei Jahren komplett aus den Fugen geraten ist, durch Pandemie und Krise.“
Und das habe sich auch in den Gedanken der Band widergespiegelt. „Sie wollten eine Platte machen, die die HörerInnen in eine Welt einlädt, die sie schon kennen und die sie nicht überrascht.“
Der Statement-Song, der alles hat, was die Band ausmacht, sei „Eine Gang“ – ein Song aus dem Jahr 2012, der jetzt neu bearbeitet wurde – mit Christian Hummer am Keyboard.
Trauer und Emotion
Ondrušová geht davon aus, dass die Bandmitglieder weiter Musik machen werden. Der Tod von Hummer sei eine lebensverändernde Zäsur. "Es wird, glaube ich, nichts mehr so, wie es war bei Wanda", sagt sie. "Es wird keine leichte Zeit sein für die Band ohne ihren in erster Linie Freund, der das Wanda-Fundament mitaufgebaut hat."
Alles, was die Band jetzt erleben und was sie im Trauerprozess verarbeiten werde, werde Einfluss auf die weiteren Wanda-Aktivitäten haben.
"Wird es Wanda geben?", fragt sie rhetorisch. "Natürlich, die Musiker werden Musik machen. Wird Wanda anders klingen? Vielleicht, ich weiß es nicht", sagt sie. Es werde gewiss keine leichte Zeit und sie wünsche den Musikern alles Gute. Aber als Fan sei sie auch gespannt, wie sie den Tod verarbeiten.
"Denn was ist eine Band? Eine Band sagt mir etwas, was ich vorher noch nicht gewusst habe an Emotionen und Gefühlen, eine Geschichte und lässt mich teilhaben. Ich bin gespannt, in welcher Form wir an der Geschichte Wanda weiterhin teilhaben werden."
(mfu)
