"Politik ist wie das Wetter - es wechselt halt"
"Ciao!" heißt das neue Album von Wanda. Das wollen sie aber weder als Abschied von der Musik noch als Statement gegen die österreichische Politik verstanden wissen, sagen sie. Ihnen geht es um den Rock 'n' Roll.
Die "vielleicht letzte wichtige Rock 'n' Roll-Band unserer Generation" nannte die Zeitschrift "Musikexpress" die österreichische Band "Wanda". Das sei eine "verrückte Formulierung gewesen", sagen die Musiker im Deutschlandfunk Kultur, aber sie könnten dem Satz etwas abgewinnen.
"Es gibt nicht mehr so viele Bands, die dies Pathos der E-Gitarre so wie wir leben", begründen sie dieses Gefühl. Andere würden nicht so schnörkellos und konsequent spielen wie sie. Die E-Gitarre sei doch heute nur noch ein Versatzstück, Insigne einer vergangenen Zeit. Bei Wanda sei sie ganz auf Augenhöhe mit den anderen Instrumenten.
Rock 'n' Roll ist eine Möglichkeit, Gräben zu überwinden
Den Rock 'n' Roll verstünden sie nicht als Lebensstil, sondern als geistiges Idiom. "Der Rock 'n' Roll war immer kulturgeschichtlich und auch kulturpolitisch eine Möglichkeit, Gräben in der Gesellschaft zu überwinden", geben sie zu bedenken. Als Beispiel nennen sie die Rassentrennung in den USA. Aber auch heute sei er noch ein wichtiges Tool, um Menschen zusammenzubringen.
Ihr Song "Ciao Baby" sei nicht, wie von manchen Menschen interpretiert, eine Distanzierung von ihrem Heimatland. "Österreich ist immer noch ein kleines, tapferes, halbwegs liebenswertes Land", ist ihr Eindruck. Politik sei wie das Wetter. Es sei wechselhaft, was da auf die Österreicher niederregne oder niederschneie. Und die Österreicher nehmen das so hin.
(nis)