Spaziergänge zwischen Schönheit und Schrecken
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Nebeneffekt der Coronapandemie: Wandern und Spazieren hat ein Revival erlebt. Viele haben dabei ihre eigene Umgebung entdeckt, sagt Spaziergangsforscher Bertram Weisshaar – und so auch ein Stück mehr von sich selbst.
Jeder musste während des Lockdowns mal raus, wegen der Coronaregeln war der Radius allerdings lang auch begrenzt. Also machten sich viele auf zum Laufen und Wandern in der eigenen Umgebung. Ein Erlebnis, das einigen in Erinnerung bleiben wird, ist Spaziergangsforscher Bertram Weisshaar überzeugt.
Keine Flucht in Wanderparadiese
"Mich freut es heute noch, dass in dieser Zeit viele Menschen die Freude am Gehen wiederentdeckt haben oder überhaupt erst neu entdeckt haben", sagt Weisshaar. Viele würden es sicher weiter praktizieren.
Entscheidend sei während des Lockdowns gewesen, dass man nicht in die Wanderparadiese habe flüchten können, weil Hotels und Gastronomie geschlossen gewesen seien. "Deswegen sind viele einfach in ihrem Wohnort an der Haustür losgegangen und haben die Alltagslandschaften neu entdeckt."
Klarheit über den eigenen Lebensweg
Der optimale Wanderweg muss auch gar nicht immer paradiesisch sein, sagt Weisshaar. Am besten sei eine "Mischung aus Schönheit und Schrecken". Wichtig sei einerseits, dass man dabei den Draht zu Natur wiederherstelle und sich wieder "als Teil des großen Ganzen" fühle.
Gleichzeitig sei das Wandern aber auch eine wichtige Methode, "um sich klar zu machen, warum ist denn die Welt so, wie sie uns begegnet? Was hat das vielleicht auch mit mir selber und dem eigenen Lebensweg zu tun?"
(ckü)