Die Musikindustrie lebt wieder
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Warner Music hat einen erfolgreichen Börsengang hingelegt. Die Erwartungen seien sogar übertroffen worden, sagt Hubert Wandjo. Der Musikwirtschaftler erwartet, dass es dank Rechtehandel und Streaming weiter nach oben geht.
Der Musikkonzern Warner Music Group ist an die Börse zurückgekehrt und erfreut die Anleger. Die an der New Yorker Nasdaq gehandelten Aktien waren stark gefragt - der erste Kurs lag acht Prozent über dem Ausgabepreis von 25 US-Dollar.
Es war sogar der bisher größte US-Börsengang in diesem Jahr. Das Label gehört mehrheitlich der Beteiligungsgesellschaft Access Industries.
Nur noch drei Majorlabels teilen sich den Markt
Warner-Papiere waren bis 2011 an der New York Stock Exchange gehandelt worden. Mit der jetzigen Rückkehr auf das Parkett gelang es, fast zwei Milliarden US-Dollar einzusammeln. Neben Warner Music gibt es nur noch zwei weitere Majorlabels in der Musikindustrie: Universal Music und Sony Music.
Der Börsengang von Warner habe die Erwartungen übertroffen, sagt Hubert Wandjo von der Popakademie Baden-Württemberg. Das Unternehmen habe bereits angekündigt, in Zukunft weitere Aktien verkaufen zu wollen.
Die Stimmung an den Börsen kippe momentan wieder ins Positive, ist Wandjo überzeugt. Auf der Investorenseite bescheinige man besonders dem Geschäft mit Musikrechten wieder eine gute Perspektive.
"Mit strammen Schritten" nach oben
Musik als Ware - das hatte viele Jahre nicht funktioniert, die Branche steckte in einer tiefen Krise. "Streaming hat den Markt wieder umgedreht", sagt Wandjo.
Nun gehe es "mit strammen Schritten" nach oben. Warner Music hatte 2019 einen Umsatz von 4,5 Milliarden US-Dollar erzielt, das waren zwölf Prozent mehr als im Vorjahr. Das Label hat Künstler wie Ed Sheeran, Coldplay oder Madonna unter Vertrag.
Das beim Warner-Börsengang eingenommene Geld gehe komplett an das Unternehmen Access Industries, das dem Milliardär Len Blavatnik gehört, berichtet der Experte für Musikwirtschaft. Was die Gesellschaft damit mache, sei derzeit noch nicht klar.
(ahe)