Empörung über Philologenverband Sachsen-Anhalt

Der Philologenverband Sachsen-Anhalt warnt in seiner Zeitschrift vor Sex mit Flüchtlingen und den angeblichen Gefahren einer "Immigranteninvasion". Politiker von SPD und Grünen reagieren empört.
Der Philologenverband in Sachsen-Anhalt hat mit einem Text zu Flüchtlingen und muslimischen Männern große Empörung ausgelöst. "Eine Immigranteninvasion überschwappt Deutschland", heißt es im Editorial der Zeitschrift des Verbandes, das von Verbandschef Jürgen Mannke und der Vize-Chefin Iris Seltmann-Kuke unterzeichnet ist. Im Text wird unter anderem gefragt, wie junge Mädchen vor Sex mit muslimischen Männern gewarnt werden könnten.
Es sei "nur ganz natürlich", heißt es in dem Text weiter, "dass diese jungen, oft auch ungebildeten Männer auch ein Bedürfnis nach Sexualität haben". Vor dem Hintergrund ihrer Vorstellungen von der Rolle der Frau in ihren muslimischen Kulturen bleibe die Frage, "wie sie, ohne mit den Normen unserer Gesellschaft in Konflikt zu geraten, ihre Sexualität ausleben oder Partnerschaften in Deutschland anstreben können".
Kultusminister Stephan Dorgerloh (SPD) kritisierte gegenüber der "Mitteldeutschen Zeitung", der Verband würde damit Gerüchte verstärken, Halbwahrheiten verbreiten und unsere Werte als Keule benutzen. Grünen-Fraktions-Chefin Claudia Dalbert nannte den Artikel unterirdisch. Er bediene Vorurteile und den rechten Rand. Mannke wies gegenüber der Zeitung die Kritik zurück. Er bediene keine rassistischen Ressentiments. "Ich habe mir vor 1989 nicht den Mund verbieten lassen und tue das jetzt auch nicht", sagte Mannke.
(beba/twa)

Der Philologenverband Sachsen-Anhalt warnt vor einer "Immigranteninvasion"© Screenshot