Warum das Theater noch politisch ist

Spielt das Geschehen auf deutschen Bühnen für den politischen Diskurs noch eine Rolle - gerade in diesen Krisenzeiten? Ein Gespräch mit Dieter Jaenicke, Leiter des Festivals "Politik im Freien Theater" in Dresden.
Hören Sie hier einen Auszug aus dem Gespräch:

Eckhard Roelcke: Morgen wird in Dresden die achte Ausgabe des Festivals "Politik im Freien Theater" eröffnet. Veranstalter sind das Zentrum der europäischen Künste Dresden Hellerau, die Bundeszentrale für politische Bildung und das Staatsschauspiel Dresden. Es ist das größte Festival für politisches Theater im deutschsprachigen Raum und einer der drei Leiter ist Dieter Jaenicke, ihn begrüße ich nun am Telefon, guten Abend, Herr Jaenicke.

Dieter Jaenicke: Schönen guten Abend.

Roelcke: In diesen Tagen erleben wir ja, dass die Politiker in Europa den Ereignissen hektisch hinterherarbeiten, man kann sagen, die Parlamentarier haben große Probleme, auf dem Laufenden zu sein. Ist das Theater nicht überfordert, in diesen Krisenzeiten auch aktuell politisch zu sein?

Jaenicke: Wenn es jetzt darum ginge, dass wir die Situation des Euros sofort immer kommentieren, dann ist das Theater in der Tat ein bisschen in Bredouille, weil so schnell ist es dann auch nicht, auch wenn es ziemlich schnell ist. Wir haben aber für dieses Festival ein ganz spezifisches Thema, nämlich wir setzen uns mit dem gesamten Thema "fremd" und "Fremde" in Deutschland auseinander. Das ist natürlich ein Thema, das eine ganz generelle Ausrichtung hat. Und da glaube ich schon, dass das Theater insgesamt vielleicht von allen Künsten die prädestinierteste ist, um sich überhaupt politisch zu äußern.

(...)

Hören Sie das vollständige Gespräch mit Dieter Jaenicke mindestens bis zum 26. März 2012 als mp3-Audio .