Durch dick und dünn

Was bedeutet Ihnen Freundschaft?

82:12 Minuten
Ein Mann mit dem Bild seines Hundes auf dem T-Shirt geht mit seinem Hund spazieren.
Echte Freundschaften sind auch zwischen Mensch und Tier möglich. © imago / Action Pictures
Moderation: Gisela Steinhauer · 30.07.2022
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Sie sind da, wenn wir in Not sind, sie kennen unsere Sonnen- und Schattenseiten: Freunde. Manchen sind sie sogar wichtiger als die eigene Familie. Was macht eine echte Freundschaft aus? Wie können wir sie pflegen? Wodurch wird sie gefährdet?
„Freunde verdoppeln die Freude und halbieren das Leid“, sagte der englische Philosoph Francis Bacon. Mit guten Freunden können wir die Höhen und Tiefen unseres Lebens teilen, ihnen vertrauen wir mitunter mehr Geheimnisse und Sorgen an als unseren Partner*innen. Daran erinnert der „Internationale Tag der Freundschaft“ am 30. Juli.

Rettet die Freundschaft!

„Gute Freunde sind die, die man in sein Herz lässt“, sagt der Journalist Sebastian Schoepp, „sie sind das beste Heilmittel gegen die zunehmende Einsamkeit in unserer Zeit.“ In seinem Buch „Rettet die Freundschaft!“ beschreibt der Autor seine persönlichen Erfahrungen mit Freundinnen und Freunden über Jahrzehnte hinweg und blickt philosophisch auf Freundesbeziehungen von der Antike bis heute.

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Seine Beobachtung: Die wahre, tiefe Freundschaft ist bedroht. „Wir netzwerken zwar den ganzen Tag und ertrinken schier in Kontakten, aber die nerven uns eher. In unserem eng getakteten Alltag ist nur noch wenig Zeit für die große, das ganze Herz umfassende Freundschaft.“
Freundschaften beschränkten sich oft darauf, eine „schöne Nebensache zu sein, mal zusammen Fußball zu gucken oder ins Café zu gehen und zu quatschen", sagt er. "Aber dann ist es auch schon wieder erledigt, und wir ziehen uns zurück in den Alltag. Ich finde das sehr schade.“
Auch die Corona-Zeit habe Freundschaften auf eine harte Probe gestellt, so Schoepp. „Manche Freundschaften haben stark gelitten, vor allem auch wegen Auseinandersetzungen über die Maßnahmen. Andere wiederum haben sich intensiviert.“ Echte Freundschaft sollte Meinungsverschiedenheiten aushalten können. „Es müssen gemeinsame Werte da sein, aber auch genügend Kontrast, damit man neugierig aufeinander bleibt.“

„Das Vertrauen ist das Wichtigste“

„Da ist eine tiefe Verbundenheit, ein tiefes Verständnis füreinander“, so beschreibt Anke Helle ihre Beziehung zu ihrer besten Freundin aus Kindergarten-Zeiten. “Bei ihr muss ich mich nicht erklären. Sie kennt mich einfach.“ Sich lange Zeit nicht zu sehen ändert daran nichts.
Anke Helle beweist auch, dass Freundinnen Verantwortung im Job teilen können. Seit 2019 hat sie die Chefredaktion der Frauenzeitschrift „freundin“ gemeinsam mit Mateja Mögel inne. Die Beziehung habe dadurch nicht gelitten, berichtet Anke Helle:
„Das Vertrauen ist das Wichtigste, dass ich weiß, ich kann sie auch nachts um drei Uhr anrufen. Und ich kann alles sagen, ohne die Angst, etwas Falsches zu sagen.“

Durch dick und dünn – Was bedeutet Ihnen Freundschaft?
Darüber diskutiert Gisela Steinhauer am 30. Juli mit der Journalistin Anke Helle und dem Autor Sebastian Schoepp, live von 9 Uhr 05 bis 11 Uhr. Hörerinnen und Hörer können sich beteiligen unter der Telefonnummer 0800 2254 2254 sowie per E-Mail unter gespraech@deutschlandfunkkultur.de.

(sus)
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