Erinnerungen, Spuren und Narben
37:06 Minuten
Nie hinterlassen wir Menschen oder Orte so, wie wir sie vorgefunden haben. Immer bleibt etwas von uns zurück. Unnützes, Wertvolles, Schmerzhaftes und Beglückendes. Und die Welt, das Leben, was macht es mit uns? Die Echtzeit geht auf Spurensuche.
Was lassen wir zurück? Gewollt und ungewollt. An was halten wir fest, was verewigen wir, was lassen wir ziehen, wenn dann doch mal Platz für Neues her muss? Und welche Spuren hinterlassen andere Menschen, das Leben bei uns?
Als James Vlahos erfuhr, dass sein Vater nur noch kurze Zeit zu leben hat, wollte er ihn irgendwie am Leben halten. Er führte lange Gespräch mit ihm und speiste sie in eine Software ein. Jetzt hat er seinen toten Vater, seine Stimme als App auf dem Smartphone immer bei sich.
Erinnerungen an Chats und Kartoffelsalat
Seine eigenen Spuren macht unser Autor Matthias Finger sichtbar. Erzählt von Haaren, Haut, Chats und dem Kartoffelsalat seiner Oma. Und fragt, was wird bleiben und wie wird die Nachwelt mich dann lesen?
Auch Krankheiten hinterlassen tiefe Spuren. Ein Berliner Studio tätowiert Frauen, die sich wegen Brustkrebs Operationen unterziehen mussten. Blumen oder Vögel verdecken dann die Narben oder heben sie erst recht hervor.
Auch Krankheiten hinterlassen tiefe Spuren. Ein Berliner Studio tätowiert Frauen, die sich wegen Brustkrebs Operationen unterziehen mussten. Blumen oder Vögel verdecken dann die Narben oder heben sie erst recht hervor.
Und in Paris versucht eine ganze Straße möglichst wenig Spuren zu hinterlassen. In der Rue de Paradis wollen Anwohner und Gewerbe Abfälle reduzieren und alles, was übrig bleibt, wiederverwerten. Unterstützt werden sie dabei von der Stadtverwaltung und Umweltvereinen. Zero Waste ist das Ziel, aber geht das überhaupt, keinen Müll, keine Spuren zu hinterlassen?