Wassermusik-Festival

Exzentrisch, narzisstisch, erwartungsvoll

Arto Lindsay beim Wassermusik-Festival.
Arto Lindsay beim Wassermusik-Festival. © Deutschlandradio / Carsten Beyer
Carsten Beyer im Gespräch mit Gabi Wuttke |
Gitarre zu laut, fehlende Abstimmung - Arto Lindsays Eröffnungskonzert beim "Wassermusik"-Festival hat unseren Kritiker Carsten Beyer nicht überzeugt. Aber er freut sich auf die großen Namen der Weltmusik, die noch folgen werden.
Derzeit findet im Berliner Haus der Kulturen der Welt das zehnte "Wassermusik"-Festival statt. Den Auftakt bildete am Freitagabend ein Konzert des New Yorker Gitarristen und Sängers Arto Lindsay.
Leider habe sich Arto Lindsay dabei "von der Seite des lärmenden, manchmal geradezu atonalen Exzentrikers, der Avantgarde-Jazzer, der sein Handwerk in der New Yorker New-Wave-Szene gelernt hat" gezeigt, so unser Kritiker Carsten Beyer. Die andere Facette Arto Lindsays, die des "gefühlvollen Sambasängers und versierten Weltmusikers" sei dagegen nur in Ansätzen zu sehen gewesen, bedauert Beyer. "Das fand ich ein bisschen schade."

Narzisstische Nabelschau?

Im weiteren Programm des Festivals, das noch bis zum 13. August dauert, finden sich weitere große Namen aus aller Welt: "Oumou Sangaré zum Beispiel - tolle Sängerin aus Mail, hat auch gerade ein neues Album gemacht - oder auch der südafrikanische Jazz-Pianist Abdullah Ibrahim, auf den kann man sich, glaube ich, wirklich freuen", sagt Beyer. "Also, es geht wirklich so einmal quer durch den Gemüsegarten der sogenannten Weltmusik. Ich persönlich freue mich das eigentlich immer darauf, weil es eben viele Musiker sind, die man sonst nicht zu sehen bekommt."
Allerdings finde er es schade, dass man das Jubiläums-Festival nicht wie üblich unter ein Motto gestellt habe: "Es gab ja mal den Oberbegriff 'Wüstenmusik' oder 'Surf Rock' oder im vergangenen Jahr hieß das Motto 'Die andere Karibik'. Dadurch war dann auch so ein bisschen ein Profil vorgegeben, in dessen Rahmen die Veranstalter dann ihre Schwerpunkte setzen konnten. Und jetzt eben zum zehnjährigen Jubiläum so eine Nabelschau, das finde ich persönlich so ein bisschen narzisstisch."
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