"Eine wichtige Figur der liberalen Presse"
Die Reporter Carl Bernstein und Bob Woodward gelten als Enthüller der Watergate-Affäre, die 1974 US-Präsident Nixon zum Rücktritt zwang. Doch letztlich entscheidend sei ihr Chefredakteur Ben Bradlee gewesen, sagt Winfried Fluck. Am Dienstag starb Bradlee mit 93 Jahren.
Als die beiden Reporter der "Washington Post", Carl Bernstein und Bob Woodward, 1972 die "Watergate-Affäre" enthüllten, hieß ihr Chefredakteur Ben Bradlee. Am Dienstag starb er im Alter von 93 Jahren. Für den Amerikanisten Winfried Fluck war er der entscheidende Mann im Hintergrund.
Unvergessener Wächter der liberalen amerikanischen Pressetradition
Bradlee sei die Wächterfigur gewesen, die darüber entschieden habe, was getan und was gedruckt worden sei, sagte Fluck. In den USA sei das unvergessen:
"Da wird immer wieder darauf verwiesen, welche wichtige Rolle Ben Bradlee in der Entwicklung der Zeitung gespielt hat und dass er eine ganz, ganz wichtige Figur war in der Bewahrung liberaler Traditionen der amerikanischen Presse."
Nationale Sicherheitsinteressen oder Pressefreiheit?
Im Konflikt zwischen nationalen Sicherheitsinteressen und den liberalen Traditionen der amerikanischen Presse im Zuge der Watergate-Affäre sei die liberale Presse - "New York Times" und "Washington Post" - immer wieder dafür kritisiert worden, dass sie offensichtlich nationale Sicherheitsinteressen nicht hinreichend berücksichtige.
"Dagegen musste er sich vor allem wehren, das war die große Herausforderung."