Sioux kämpfen gegen Öl-Pipeline
In den USA demonstrieren Sioux-Angehörige gegen den Bau einer Öl-Pipeline. Sie fürchten um ihr Trinkwasser. Nun geht die Polizei mit Wasserwerfern und Tränengas gegen die Demonstranten vor, die in den sozialen Medien unter #WaterIsLife, #NoDAPL und #StandingRock auf die Ereignisse aufmerksam machen.
Bei Protesten gegen eine Öl-Pipleline im Norden der USA ist es am Montag zu gewaltsamen Auseinandersetzungen mit der Polizei gekommen. Nach Angaben der Organisatoren wurden dabei 167 Menschen verletzt. Sieben von ihnen seien mit schweren Kopfverletzungen ins Krankenhaus eingeliefert worden. Der britische "Guardian" berichtet sogar von mehr als 300 Verletzten. Amnesty International verurteilte das gewalttätige Vorgehen der Polizei.
Verseuchtes Trinkwasser
Ein Großteil der mehreren hundert Demonstranten sind Angehörige der Sioux. Der Protest richtet sich gegen die Dakota-Access-Pipeline, die Roh-Öl über eine knapp 1900 Kilometer lange Strecke vom US-Bundesstaat North Dakota bis zu einem Erdöl-Terminal im Mittelweststaat Illinois befördern soll. Die Pipeline soll unterhalb des Missouri-Flusses und des Oahe-Sees verlaufen. Von dort bezieht der Stamm der Standing Rock Sioux sein Wasser. Die Gruppe befürchtet nun, dass die Gewässer durch Lecks in der Leitung künftig verseucht werden könnten.
Proteste in den sozialen Medien
Unter den Hashtags #NoDAPL, #StandingRock und #WaterIsLife sorgen die Proteste in den sozialen Medien wie etwa Twitter und Facebook derzeit für Aufmerksamkeit.
Einige der Videos zeigen, wie die Polizei mit Tränengas, Gummigeschossen und einem Wasserwerfer gegen unbewaffnete Demonstranten vorgeht.
Die Lokalzeitung "Bismarck Tribune" berichtet hingegen, aus der Menge heraus seien Steine und Holzstämme auf die Polizeikräfte geschleudert worden. Die Zeitung beruft sich dabei auf Angaben der Polizei.
Andere Videos wenden sich in ihrer Ansprache direkt an US-Präsident Barack Obama und machen auf die Situation und die insgesamt schwierige Lage für Mitglieder der Sioux und Angehörige anderer First Nations in den USA aufmerksam.
Prominente Unterstützung
Der Protestbewegung haben sich mittlerweile auch Prominente, wie die US-Schauspielerin Susan Sarandon und der Schauspieler Mark Ruffalo angeschlossen.
Angehörige der First Nations und ihre Unterstützer campieren seit Monaten an der Baustelle der Pipeline. Ihre Hoffnung, die Öl-Leitung verhindern zu können, bekam in den vergangenen Wochen Auftrieb, als die US-Regierung das Projekt vorläufig stoppte. Laut Regierung seien weitere Analysen und Debatten nötig. Die für die Pipeline verantwortlichen Unternehmen, Energy Transfer und Sunoco Logistics, versuchen nun vor Gericht, die Anordnung aus Washington annullieren zu lassen.