Noch ist es nicht offiziell bestätigt, aber vieles spricht dafür, dass der Niederländer Johan Simons, derzeit Leiter der Ruhrtriennale, neuer Intendant des Schauspielhauses Bochum wird. So meldete die Nachrichtenagentur dpa, der Verwaltungsrat des Theaters werde die Personalie in einer Sondersitzung am Freitag entscheiden.

Nach Meinung des Theaterkritikers Stefan Keim wäre dies eine überaus glückliche Wahl. Denn Simons könnte dem unterfinanzierten Theater neue Impulse geben und internationale Akzente durch den Ausbau deutsch-niederländischer Koproduktionen setzen, glaubt Keim. Zudem fühle sich Simons schon jetzt außerordentlich wohl im Ruhrgebiet.

Keim prophezeit jedoch "harte Verhandlungen". Denn obwohl es für das Theater gerade sehr gut laufe und viele Karten verkauft würden, "sollen zur Saison 2017/18, also die Saison, in der Johan Simons kommt, Sparbeschlüsse wirksam werden. Und es werden dann zum Beispiel auch nicht mehr - wenn das nicht noch umgeändert wird – die Tarifsteigerungen voll übernommen. Sodass ein ständiges Abschmelzen des eigentlichen Etats zu befürchten ist. Ich denke, dass sich Johan Simons das so nicht gefallen lassen wird. Und darüber wird gerade hart verhandelt." Weshalb es auch noch keine offizielle Bestätigung der Personalie gebe.

In den vergangenen Wochen sei zudem viel über den Regisseur Matthias Hartmann spekuliert worden, der schon einmal Intendant in Bochum war. Angeblich soll dieser seinen Hut ebenfalls in den Ring geworfen haben - mit der Zusicherung von Sponsorengeldern in nicht unbeträchtlicher Höhe.