"Er ist ein Freund"
Der ehemalige Bundesaußenminister Hans-Dietrich Genscher hat an den verstorbenen Eduard Schewardnadse erinnert. "Für mich ist er ein Freund – und das bleibt", sagte Genscher über den ehemaligen sowjetischen Außenminister.
Schewardnadse sei kein einfacher Verhandlungspartner gewesen, aber ein seriöser, betonte der FDP-Politiker. Er habe bei Verhandlungen Neues möglich machen können – und das zu beiderseitigem Vorteil.
Der Georgier habe an der Seite von Michail Gorbatschow gestanden und sei ehemals sehr wichtig dafür gewesen, die Einsicht in Moskau durchzusetzen, dass eine neue Zeit begonnen habe, sagte Genscher. Schewardnadse sei im kommunistischen System groß geworden. Später sei er dann aber in der Lage gewesen, das System infrage zu stellen. "Das verlangt nicht nur Kritikfähigkeit und Offenheit für neue Entwicklungen, das verlangte damals Mut", betonte Genscher.
Schewardnadse war einer der Wegbereiter der Perestroika-Reformen. Er nahm auch an den Zwei-plus-Vier-Verhandlungen teil, die den Weg zur Wiedervereinigung Deutschlands frei machten. Später wurde er Präsident Georgiens. Nach seinem Sturz 2003 lebte er zurückgezogen.