Wegen Antisemitismus-Vorwurf: Absage von Fotografie-Biennale

    Dicht gedrängte Menschengruppen mit palästinensischen und israelischen Flaggen
    Antisemitismus-Vorwürfe haben für ein weiteres renommiertes Kunstereignis schwere Folgen: Die Biennale für aktuelle Fotografie wird abgesagt. © IMAGO / ZUMA Wire / Gina M Randazzo
    Nach der Documenta haben Antisemitismus-Vorwürfe nun für ein weiteres renommiertes Kunstereignis schwere Folgen: Die Biennale für aktuelle Fotografie wird abgesagt. Der Vorstand erklärte dazu, einer der drei Kuratoren, Shahidul Alam, habe Inhalte auf Social Media gepostet, die den Krieg zwischen der Hamas und Israel mit dem Holocaust vergleichen und dem Staat Israel einen Genozid an den Palästinensern vorwerfen. Er habe auch Kommentare mit terroristischer Bildsprache veröffentlicht. Eine Zusammenarbeit sei darum auch mit Blick auf die besondere Verantwortung Deutschlands für den Staat Israel nicht mehr möglich. Der Vorstand hat demnach mit dem aus Bangladesch stammenden Kurator Alam gesprochen, er soll die Kritik aber nicht akzeptiert haben. Auch die anderen beiden Ausstellungsmacher distanzierten sich der Biennale zufolge nicht deutlich von den Posts. Zu einer Absage habe es daher keine Alternative gegeben. Die Biennale sollte im März in Mannheim, Ludwigshafen und Heidelberg stattfinden. Sie wird normalerweise alle zwei bis drei Jahre organisiert. Nun sehen Biennale-Vorstand und die Ausrichterstädte die Zukunft generell gefährdet. Schon vor der Absage und ohne Zusammenhang mit den aktuellen Antisemitismusvorwürfen hatte der bisherige Großsponsor BASF angekündigt, das Festival 2024 zum letzten Mal zu fördern.