Wegen NS-Verstrickung: Goslar benennt Musikpreis "Paul-Lincke-Ring" um

    Der deutsche Komponist und Musikverleger Paul Lincke (1866–1946) in einer Aufnahme um 1905
    Der deutsche Komponist und Musikverleger Paul Lincke (1866–1946) in einer Aufnahme um 1905 © dpa / picture alliance
    Der Musikpreis der Stadt Goslar hieß bislang „Paul-Lincke-Ring“ - jetzt wird er umbenannt. Die Auszeichnung wird nun unter dem neuen Namen „Der Goldene Ton“ verliehen, wie die Stadt Goslar mitteilte. Der Grund: NS-Verstrickungen des Namensgebers, des Operettenkomponisten Paul Lincke. Im vergangenen Jahr waren sie von einem Symposium geprüft worden. Außerdem gab die Stadt eine Fachexpertise in Auftrag, die Linckes Haltung in der Zeit des Nationalsozialismus untersuchen sollte. Lincke war seit 1933 im Vorstand der von NS-Propagandaminister Goebbels gegründeten „Kameradschaft der Deutschen Künstler“. Im selben Jahr komponierte er den Marsch „Unsere braunen Jungens“, der zum Repertoire der sogenannten "SS-Leibstandarte Adolf Hitler" gehörte. Es folgten weitere Kompositionen mit ähnlichen Titeln. Die Goslarer Auszeichnung geht an Künstlerinnen und Künstler, die sich um die deutsche Unterhaltungsmusik verdient gemacht haben. Mit dem undotierten Preis wird in diesem Jahr der Musiker, Schriftsteller und Texter Sven Regener ausgezeichnet.