Weihbischof räumt Fehler der Katholischen Kirche ein
Der Weihbischof des Erzbistums Hamburg, Hans-Jochen Jaschke, hat Fehler der Katholischen Kirche im ökumenischen Dialog mit den Protestanten eingeräumt. Allerdings gebe es auf beiden Seiten, bei Katholiken und Protestanten, verhärtete Positionen, erklärte er.
Als ungeschickt bezeichnete er die "Dominus Iesus"-Erklärung des heutigen Papstes Bendikt XVI, damals noch Leiter der Kongregation für die Glaubenslehre, laut der die protestantischen Glaubensgemeinschaften keine echten Kirchen bildeten: "Es war sicherlich nicht gut und nicht geschickt und auch nicht liebevoll, in 'Dominus Iesus' das so zu sagen – Ihr seid nicht Kirche im eigentlichen Sinne. Der Heilige Vater Benedikt würde es heute mit Sicherheit anders sagen und er sagt es auch anders."
Die Profilierungs- und Abgrenzungsversuche bei beiden Konfessionen hält Jaschke für angstgetrieben. Gerade durch den ökumenischen Prozess der gegenseitigen Annäherung der christlichen Kirchen gebe es die Furcht, die eigene Identität zu verlieren: "Ich denke, wir müssen beide aus diesen Profilierungsneurosen rauskommen."
Sorgenvoll zeigte sich der Weihbischof über die wachsende Kritik aus den eigenen Reihen. Gerade im Verhältnis zu den Laien, die sich im Rahmen der Kirche engagieren, müsse ein neuer "Gesprächsanstoß" gefunden werden. Das ehemals selbstverständliche Vertrauen der Institution Kirche gegenüber sei verschwunden. Dieses Misstrauen reiche über die Fälle des Kindesmissbrauchs hinaus: "Das weitet sich dann aus auf eine Gefühlslage, die so manches anspricht." Der moralische Anspruch an die Katholische Kirche sei größer und ebenso sei die Enttäuschung größer, wenn dieser Anspruch nicht eingelöst werde: "Dann schafft das schon ganz böse und bittere Enttäuschungen und Beschämungen, gerade auch bei uns als Kirchenmenschen. Ich habe mich noch nie so schlecht gefühlt wie in diesem Jahr."
Den oft in diesem Zusammenhang kritisierten Zölibat verteidigte Jaschke. Der Anspruch der sexuellen Enthaltsamkeit sei nicht prinzipiell die Ursache für Missbrauchsfälle. Er räumte ein: "Aber der Zölibat mag auch dazu führen, dass Menschen, die eine nicht sehr stabile Sexualität haben, die sich sexuell unausgereift verhalten, (…) Gelegenheiten, die sich in der praktischen Seelsorge bieten, wo sehr viel Nähe und Vertrauen gegeben ist, (…) dann nutzen." Junge Leute, die sich für den Priesterberuf entscheiden, müssten "offener und offensiver" auf diese Aufgabe und die Bedeutung der eigenen Sexualität vorbereitet werden.
Jaschke sprach sich für eine Lockerung des Zölibats aus, wenn bereits Verheiratete Priester werden wollen. So gebe es bereits die Möglichkeit, wenn Geistliche anderer christlicher Konfessionen zum Katholizismus wechselten: "Aber den Zölibat jetzt mit Bausch und Bogen zu verabschieden, wäre nicht die richtige Lösung, weil der Zölibat in sich auch eine herausfordernde und, ich sage auch, für unsere Gesellschaft notwendige Lebensform ist."
Die Profilierungs- und Abgrenzungsversuche bei beiden Konfessionen hält Jaschke für angstgetrieben. Gerade durch den ökumenischen Prozess der gegenseitigen Annäherung der christlichen Kirchen gebe es die Furcht, die eigene Identität zu verlieren: "Ich denke, wir müssen beide aus diesen Profilierungsneurosen rauskommen."
Sorgenvoll zeigte sich der Weihbischof über die wachsende Kritik aus den eigenen Reihen. Gerade im Verhältnis zu den Laien, die sich im Rahmen der Kirche engagieren, müsse ein neuer "Gesprächsanstoß" gefunden werden. Das ehemals selbstverständliche Vertrauen der Institution Kirche gegenüber sei verschwunden. Dieses Misstrauen reiche über die Fälle des Kindesmissbrauchs hinaus: "Das weitet sich dann aus auf eine Gefühlslage, die so manches anspricht." Der moralische Anspruch an die Katholische Kirche sei größer und ebenso sei die Enttäuschung größer, wenn dieser Anspruch nicht eingelöst werde: "Dann schafft das schon ganz böse und bittere Enttäuschungen und Beschämungen, gerade auch bei uns als Kirchenmenschen. Ich habe mich noch nie so schlecht gefühlt wie in diesem Jahr."
Den oft in diesem Zusammenhang kritisierten Zölibat verteidigte Jaschke. Der Anspruch der sexuellen Enthaltsamkeit sei nicht prinzipiell die Ursache für Missbrauchsfälle. Er räumte ein: "Aber der Zölibat mag auch dazu führen, dass Menschen, die eine nicht sehr stabile Sexualität haben, die sich sexuell unausgereift verhalten, (…) Gelegenheiten, die sich in der praktischen Seelsorge bieten, wo sehr viel Nähe und Vertrauen gegeben ist, (…) dann nutzen." Junge Leute, die sich für den Priesterberuf entscheiden, müssten "offener und offensiver" auf diese Aufgabe und die Bedeutung der eigenen Sexualität vorbereitet werden.
Jaschke sprach sich für eine Lockerung des Zölibats aus, wenn bereits Verheiratete Priester werden wollen. So gebe es bereits die Möglichkeit, wenn Geistliche anderer christlicher Konfessionen zum Katholizismus wechselten: "Aber den Zölibat jetzt mit Bausch und Bogen zu verabschieden, wäre nicht die richtige Lösung, weil der Zölibat in sich auch eine herausfordernde und, ich sage auch, für unsere Gesellschaft notwendige Lebensform ist."