Weihnachtsmärchen

Aschenbrödel ist mutig und schön zugleich

Von Noemi Schneider  · 24.12.2013
Seit 40 Jahren wird "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel" im Fernsehen ausgestrahlt - immer zur Weihnachtszeit. Die deutsch-tschechische Koproduktion hat Kultfilm-Status und betört auch durch die Filmmusik von Karel Svoboda.
Seit dem Tod ihrer Eltern lebt Aschenbrödel mit ihrer herrischen Stiefmutter und ihrer Stiefschwester Dora auf dem väterlichen Gutshof.
Aus dem Film "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel":
Stiefmutter: "Ich weiß wahrhaftig nicht, ob du so ungeschickt bist oder das alles zum Trotz machst. Dein Vater hat mir eine schöne Erbschaft hinterlassen. Na, ja, wie der Vater so ..."
Aschenbrödel: "Vater lasst aus dem Spiel! Ihr habt von ihm das ganze Gut bekommen."
Stiefmutter: "Wie sprichst du denn mit mir? Aber dass du’s nur weißt, die Zeiten sind vorbei, da dein Vater mit dir durch die Wälder geritten, dich mit der Armbrust schießen und noch allerlei andere Dummheiten gelehrt hat. Als ob Du ein Junge wärst. Jetzt bin ich hier die Herrin und Du bist die Magd. Nichts sonst! Versorg also den Herd und kümmere dich um die Asche!"
Libuse Safrancovas Aschenbrödel ist rothaarig, frech, voll Witz und Charme und hin- und wieder unendlich traurig. Schießen kann sie wie ein Jäger und reiten wie der Teufel.
Was sie gleich zu Beginn des Films unter Beweis stellt, wenn sie selbstvergessen zur Musik des tschechischen Komponisten Karel Svoboda auf ihrem Pferd Nikolaus durch den verschneiten Böhmerwald galoppiert, während der König mit seiner Gemahlin dem Gutshof einen Besuch abstattet.
König: "Wo ist der Prinz, Präzeptor? Und Karl und Willi?"
Präzeptor: "Äh ja. Das ist unerklärlich Majestät. Ich hatte ihnen gerade einen Vortrag gehalten über erhabenes Benehmen, und wie ich mich umsehe, als wir aus dem Wald kamen, waren sie verschwunden."
König: "Sofort auffinden, zurückbringen und scharf rügen! Nein das nicht, Letzteres werde ich selbst besorgen."
Zur selben Zeit im Wald begegnet Aschenbrödel „ihrem“ Prinzen zum ersten Mal. Als der seine Armbrust auf ein junges Reh anlegen will, macht sie ihm mit einem gezielten Schneeballwurf sein Jägerglück zunichte. Der Prinz und seine Begleiter nehmen die Verfolgung auf.
Aschenbrödel muss Wäsche waschen
Zurück auf dem väterlichen Schloss, muss sich der Prinz mit einem leidigen Thema auseinandersetzten. Auf dem anstehenden Ball soll sich er sich nämlich seine zukünftige Gemahlin aussuchen.
König: "Und vergiss nicht die Tanzfiguren zu üben, damit du mir beim Ball keine Schande machst. Und merke dir, als ich in deinem Alter war, hab ich ..."
Prinz: "... auf einem Ball drei Paar Schuhe durchgetanzt!"
Königin: "Wirklich?"
König: "Das war ehe wir einander kennen gelernt haben, selbstverständlich."
Königin: "Aber bei mir hast du dich damals entschuldigt, es sei dein erster Tanz im Leben, als du mir auf meine Schuhe getrampelt hast."
König: "Damit wird ich doch wahrhaftig nicht vor meinem Sohn prahlen, das wirst du doch verstehen!"
Aschenbrödel ist natürlich nicht zum Ball eingeladen, als die Stiefmutter den Kutscher in die Stadt schickt um Stoffe und Schmuck für sich und ihre Tochter zu besorgen, muss Aschenbrödel im eiskalten Fluss Wäsche waschen.
Kutscher: "Und du willst nichts? Soll ich dir nichts aus der Stadt mitbringen?"
Aschenbrödel: "Bring mir das mit, was dir auf deinem Weg vor die Nase kommt."
Kutscher: "Is gut, das mach ich."
Drei Haselnüsse fallen dem Kutscher direkt vor die Nase und diese drei Nüsse verhelfen Aschenbrödel dann auch zum traditionellen guten Ende mit ihrem Prinzen.
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