Weihnachtsmärkte

Verunsicherung bei den Schaustellern

07:30 Minuten
Ein Imbissstand auf dem Weihnachtsmarkt in Essen.
Für das Verzehren in einem Imbissstand gilt beim Weihnachtsmarkt in Essen die 2G-Regel. © imago images/NurPhoto
Kevin Kratzsch im Gespräch mit Ute Welty · 13.11.2021
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Weihnachtsmärkte seien in der Coronazeit sicherer als Gastronomie in Innenräumen, sagt der Schausteller Kevin Kratzsch. Die Branche setze auf bewährte Hygienekonzepte und hofft darauf möglichst überall weiterarbeiten zu können.
Einige Weihnachtsmärkte sind schon abgesagt und in vielen Städtern zittern Schausteller und Besucher, wie die rasant steigenden Infektionszahlen sich auswirken werden. Dabei seien die Weihnachtsmärkte gerade in der Coronazeit positiv, sagt der Vizepräsident des Schaustellerverbandes, Kevin Kratzsch. Draußen sei die Gefahr, sich anzustecken geringer als in den Innenräumen. "Wir hängen da nicht betrunken aufeinander", so der Schausteller.
Kratzsch hat seinen Stand auf dem Hamburger Dom bereits aufgebaut und plant in der Weihnachtszeit auch in Erfurt, Trier und Hannover präsent zu sein. Gerade hätten die Schausteller wieder neue Leute eingestellt, die Ware sei bestellt, die Stände dekoriert und das Geschäft soll wieder anlaufen.
Dass jetzt vielleicht weitere Absagen drohen können, sei chaotisch. "Das ist eine große Logistik, so einen Weihnachtsmarkt abzuhalten." Das alles werde langfristig geplant und sei mit vielen Kosten verbunden.

Ein bisschen planlos

"Ich höre von meinen Kollegen eine große Angst und Verunsicherung", sagt Kratzsch. Es gebe Angst vor Absagen, aber auch vor Einschränkungen. "Da wirkt es derzeit ein bisschen planlos." Natürlich stehe die Gesundheit der Bürger an erster Stelle, aber er appellierte an das Vertrauen in bewährte Hygienekonzepten.

"Wir tun alles Menschenmögliche, um Hygienekonzepte umzusetzen."

Kevin Kratzsch, Vizepräsident des Schaustellerverbandes

Ein Problem sei auch, wenn die Öffnungszeiten der Weihnachtsmärkte von 22 Uhr auf ein Ende um 20 Uhr oder sogar 18 Uhr vorverlegt würden. Dabei sei die Ansteckungsgefahr in den Innenräumen der Gastronomie höher als draußen auf den Weihnachtsmärkten. "Wir müssten eigentlich die Weihnachtsmärkte länger auflassen, damit die Leute länger draußen bleiben."
Sollten Weihnachtsmärkte abgesagt werden, müssten die entstehenden Kosten und der fehlende Umsatz ausgeglichen werden. "Der Schausteller geht danach wieder in die Winterpause, ohne Einnahmen bis Ostern", sagt Kratzsch. "Wir fordern, dass die Überbrückungshilfen bis Ostern verlängert werden." Außerdem müsste die November- und Dezemberhilfe wieder beantragt werden, damit die Schausteller diese Zeit überstehen könnten.

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