Weiter Diskussionen über "Jedermann" in Salzburg

Dass die Salzburger Festspiele die jüngste "Jedermann"-Inszenierung nach nur einer Spielzeit absetzen, sorgt in der Kulturszene weiterhin für Irritationen. Die bisherige Schauspielchefin des bedeutenden Festivals, Bettina Hering, zeigte sich im "Standard" schockiert über die Unprofessionalität, die dabei an den Tag gelegt worden sei. Wörtlich sagte Hering: "Der Vorgang ist unerhört und in seiner Umsetzung respektlos". Regisseur Michael Sturminger äußerte die Vermutung, dass die Absetzung seiner Jedermann-Inszenierung mit der Tatsache zu tun habe, dass darin die Klimakrise verhandelt werde. Das sei den konservativen Kräften in Salzburg und anderswo ein Dorn im Auge. In einer offiziellen Pressemitteilung kurz nach Bekanntwerden der Entscheidung dagegen hieß es, der Schritt sei notwendig gewesen, "um einen künstlerischen Neustart zu ermöglichen". Wer den "Jedermann" als Aushänge-Stück der Festspiele im nächsten Sommer inszeniert und verkörpert, ist noch nicht bekannt.