Weltberühmte Schatzkammer
Mehr als 60 Jahre nach der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg befindet sich das so genannte Grüne Gewölbe im Dresdner Schloss wieder im Originalzustand von 1733. Sachsens Ministerpräsident Georg Milbradt übergab die in den vergangenen vier Jahren sanierte barocke Schatzkammer an die Staatlichen Kunstsammlungen.
Großer Bahnhof für einen großen Moment: Und der Direktor des Grünen Gewölbes, Dirk Syndram, war dann doch etwas nervös, als es endlich losging, mit der ersten großen Führung durch seine neue Schatzkammer.
Syndram: "Oh, das ist das Ende eines langen Weges, kann man schon sagen, also mein Vorgänger hat schon 1958 begonnen davon zu träumen, dass das Grüne Gewölbe wieder ins Schloss kommt, er hat wunderbare Arbeit geleistet, damit wir also auch auf die Spur gehen können, und nun eben nach diesen 48 Jahren sind wir soweit, und das ist ein wunderbares Gefühl."
61 Jahre nach der Zerstörung des Dresdner Residenzschlosses sollte sich nun erstmalig wieder ein großer, goldfarbener Schlüssel im Schloss zur Schatzkammer August des Starken drehen. Sachsens Ministerpräsident Georg Milbradt dürfte als Erster die schwere Tür zum wiedererstandenen Dresdner Bernsteinzimmer öffnen.
Milbradt: "Haben alle schon ihre Fotos gemacht? Dann wollen wir es mal probieren,... Schlüsseldrehen,.... Oh, wunderbar!"
Der erste Blick durch das Bernstein- in das Elfenbeinzimmer ist beeindruckend. Blattgold, unzählige funkelnde Spiegel, goldglänzende Kronleuchter, ornamentgeschmückte Konsolen, getäfelte Wände und reich bemalte Decken und Fensterlaibungen verschlugen manchem der ersten Besucher zunächst die Sprache. Und dabei fehlt das Wichtigste noch: die 3000 Exponate, die zum Teil noch im Depot oder in der Restauratoren-Werkstatt auf ihren großen Auftritt warten. Doch schon heute ist sicher: Dresden ist mit diesem Teil des Grünen Gewölbes um eine wichtige Attraktion bereichert. Nochmals der sächsische Regierungschef Georg Milbradt:
"Heute ist ein großer Tag für Sachsen. Heute ist das historische Grüne Gewölbe vollständig wieder hergestellt, 61 Jahre nachdem das Residenzschloss den Bomben zum Opfer gefallen ist, damit wird ein Traum wahr, der mittlerweile drei Generationen von Dresdnern geträumt haben. Der Traum nämlich, das barocke Ensemble von Dresden vollständig wieder herzustellen."
Als die Entscheidung fiel, das Dresdner Residenzschloss wieder komplett aufzubauen und zu einem Museumsschloss zu machen, war Georg Milbradt noch Finanzminister. Doch schon damals zeichnete sich ab, dass die immensen Schätze der Dresdner Kunstsammlungen weit mehr, als nur Museumsstücke sein würden, wenn sie denn eines Tages ihre provisorischen Quartiere verlassen und in einem adäquaten Rahmen präsentiert werden könnten.
Diesen Rahmen haben Parlament und Staatsregierung geschaffen, indem sie 330 Millionen Euro für die Sanierung des im Zweiten Weltkrieg zerstörten Wettiner Stadtschlosses freigaben. Damit ist dies die größte Baustelle im Freistaat, eine Baustelle der Superlative. Allein 45 Millionen Euro gingen in die Wiederherstellung bzw. Einrichtung des neuen und des historischen Grünen Gewölbes, eine weltweit einzigartige Schatzkammer, wie Martin Roth, Direktor der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, betont:
"Es gibt keine Schatzkammer auf der ganzen Welt, die diesen Zustand erreicht, dass sozusagen eine Zeit um 1730 herübergerettet wurde, in ihrer Authentizität das heißt, der Zusammenhang zwischen Sammlung und Ausstellung, der Erhalt der Objekte, das gibt es an keinem anderen Ort mehr, also hier ist Dresden vollkommen einzigartig in der ganzen Welt."
Das 1723 bis 1729 eingerichtete Grüne Gewölbe ist eine der reichsten Schatzkammern und eines der ältesten Museen Europas. Sachsens Kurfürst und zeitweiliger polnischer König, August der Starke nutzte seine Pretiosen um Macht zu demonstrieren. Dies hatte er sich bei Ludwig XIV. abgeschaut. Auch der Sonnenkönig nutzte Juwelen, um die Rangordnung anzuzeigen.
Dirk Syndram, Direktor des Grünen Gewölbes: "Juwelen als Zeichen der Macht"
August der Starke beauftragte den Architekten Matthäus Daniel Pöppelmann damit, tresorartige Räume im Schloss zu Dresden zu einem öffentlichen Schatzkammermuseum auszubauen. Dort wurden Meisterwerke der Juweliers- und Goldschmiedekunst sowie herausragende Unikate aus Elfenbein, wertvolle Steinschnitte und Bronzefiguren ausgestellt. Übrigens: Grün war das Gewölbe nie, seinen Namen verdankt es lediglich "malachitgrünen Abfärbungen einzelner Bauteile".
Zehn Räume umfasst das wiedererstandene Historische Grüne Gewölbe. Vom Bernsteinzimmer geht die Route in das Elfenbeinzimmer. Es folgen, das Weißsilber- und der silbervergoldete Zimmer, der Pretiosensaal, das Wappen- und Juwelenzimmer. Den Abschluss bilden das Bronzen- und Renaissancebronzenzimmer. Spektakulär ist das Ausstellungskonzept. Nicht wie sonst üblich werden dicke Glasscheiben den Betrachter von den Pretiosen trennen:
Syndram/Roth: "Die Glaswände sind rausgefallen, nun haben wir nur noch diese Abspannungen, und damit eben die Möglichkeit, im Grünen Gewölbe wie in einer Zeitreise, wieder das zu erleben, was August der Starke hier haben wollte.
Aber das heißt auch, maximal 100 Leute zeitgleich hier drinnen, durch die Schleusen da durch, die Schleusen nehmen wir sehr ernst. da geht es nicht nur um Sicherheit sondern auch um Staub, Feuchtigkeit und vieles andere mehr,... das heißt, die Besucher müssen sich vorher anmelden, aber dafür haben sie dann auch die Zeit sich in aller Ruhe darauf einzulassen, nur nichts einzustecken, das ist die Hauptsache."
Anmelden kann man sich schon jetzt im Internet. Die offizielle Eröffnung des historischen Grünen Gewölbes findet am 15. September statt. Und schon jetzt freut sich der Urenkel des letzten sächsischen Königs, Alexander Prinz von Sachsen, sein ganz persönliches Lieblingsstück hier wieder zu sehen.
Prinz von Sachsen: "Ja es ist die Kinderrassel von meinem Urgroßvater von Friedrich August III."
Syndram: "Oh, das ist das Ende eines langen Weges, kann man schon sagen, also mein Vorgänger hat schon 1958 begonnen davon zu träumen, dass das Grüne Gewölbe wieder ins Schloss kommt, er hat wunderbare Arbeit geleistet, damit wir also auch auf die Spur gehen können, und nun eben nach diesen 48 Jahren sind wir soweit, und das ist ein wunderbares Gefühl."
61 Jahre nach der Zerstörung des Dresdner Residenzschlosses sollte sich nun erstmalig wieder ein großer, goldfarbener Schlüssel im Schloss zur Schatzkammer August des Starken drehen. Sachsens Ministerpräsident Georg Milbradt dürfte als Erster die schwere Tür zum wiedererstandenen Dresdner Bernsteinzimmer öffnen.
Milbradt: "Haben alle schon ihre Fotos gemacht? Dann wollen wir es mal probieren,... Schlüsseldrehen,.... Oh, wunderbar!"
Der erste Blick durch das Bernstein- in das Elfenbeinzimmer ist beeindruckend. Blattgold, unzählige funkelnde Spiegel, goldglänzende Kronleuchter, ornamentgeschmückte Konsolen, getäfelte Wände und reich bemalte Decken und Fensterlaibungen verschlugen manchem der ersten Besucher zunächst die Sprache. Und dabei fehlt das Wichtigste noch: die 3000 Exponate, die zum Teil noch im Depot oder in der Restauratoren-Werkstatt auf ihren großen Auftritt warten. Doch schon heute ist sicher: Dresden ist mit diesem Teil des Grünen Gewölbes um eine wichtige Attraktion bereichert. Nochmals der sächsische Regierungschef Georg Milbradt:
"Heute ist ein großer Tag für Sachsen. Heute ist das historische Grüne Gewölbe vollständig wieder hergestellt, 61 Jahre nachdem das Residenzschloss den Bomben zum Opfer gefallen ist, damit wird ein Traum wahr, der mittlerweile drei Generationen von Dresdnern geträumt haben. Der Traum nämlich, das barocke Ensemble von Dresden vollständig wieder herzustellen."
Als die Entscheidung fiel, das Dresdner Residenzschloss wieder komplett aufzubauen und zu einem Museumsschloss zu machen, war Georg Milbradt noch Finanzminister. Doch schon damals zeichnete sich ab, dass die immensen Schätze der Dresdner Kunstsammlungen weit mehr, als nur Museumsstücke sein würden, wenn sie denn eines Tages ihre provisorischen Quartiere verlassen und in einem adäquaten Rahmen präsentiert werden könnten.
Diesen Rahmen haben Parlament und Staatsregierung geschaffen, indem sie 330 Millionen Euro für die Sanierung des im Zweiten Weltkrieg zerstörten Wettiner Stadtschlosses freigaben. Damit ist dies die größte Baustelle im Freistaat, eine Baustelle der Superlative. Allein 45 Millionen Euro gingen in die Wiederherstellung bzw. Einrichtung des neuen und des historischen Grünen Gewölbes, eine weltweit einzigartige Schatzkammer, wie Martin Roth, Direktor der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, betont:
"Es gibt keine Schatzkammer auf der ganzen Welt, die diesen Zustand erreicht, dass sozusagen eine Zeit um 1730 herübergerettet wurde, in ihrer Authentizität das heißt, der Zusammenhang zwischen Sammlung und Ausstellung, der Erhalt der Objekte, das gibt es an keinem anderen Ort mehr, also hier ist Dresden vollkommen einzigartig in der ganzen Welt."
Das 1723 bis 1729 eingerichtete Grüne Gewölbe ist eine der reichsten Schatzkammern und eines der ältesten Museen Europas. Sachsens Kurfürst und zeitweiliger polnischer König, August der Starke nutzte seine Pretiosen um Macht zu demonstrieren. Dies hatte er sich bei Ludwig XIV. abgeschaut. Auch der Sonnenkönig nutzte Juwelen, um die Rangordnung anzuzeigen.
Dirk Syndram, Direktor des Grünen Gewölbes: "Juwelen als Zeichen der Macht"
August der Starke beauftragte den Architekten Matthäus Daniel Pöppelmann damit, tresorartige Räume im Schloss zu Dresden zu einem öffentlichen Schatzkammermuseum auszubauen. Dort wurden Meisterwerke der Juweliers- und Goldschmiedekunst sowie herausragende Unikate aus Elfenbein, wertvolle Steinschnitte und Bronzefiguren ausgestellt. Übrigens: Grün war das Gewölbe nie, seinen Namen verdankt es lediglich "malachitgrünen Abfärbungen einzelner Bauteile".
Zehn Räume umfasst das wiedererstandene Historische Grüne Gewölbe. Vom Bernsteinzimmer geht die Route in das Elfenbeinzimmer. Es folgen, das Weißsilber- und der silbervergoldete Zimmer, der Pretiosensaal, das Wappen- und Juwelenzimmer. Den Abschluss bilden das Bronzen- und Renaissancebronzenzimmer. Spektakulär ist das Ausstellungskonzept. Nicht wie sonst üblich werden dicke Glasscheiben den Betrachter von den Pretiosen trennen:
Syndram/Roth: "Die Glaswände sind rausgefallen, nun haben wir nur noch diese Abspannungen, und damit eben die Möglichkeit, im Grünen Gewölbe wie in einer Zeitreise, wieder das zu erleben, was August der Starke hier haben wollte.
Aber das heißt auch, maximal 100 Leute zeitgleich hier drinnen, durch die Schleusen da durch, die Schleusen nehmen wir sehr ernst. da geht es nicht nur um Sicherheit sondern auch um Staub, Feuchtigkeit und vieles andere mehr,... das heißt, die Besucher müssen sich vorher anmelden, aber dafür haben sie dann auch die Zeit sich in aller Ruhe darauf einzulassen, nur nichts einzustecken, das ist die Hauptsache."
Anmelden kann man sich schon jetzt im Internet. Die offizielle Eröffnung des historischen Grünen Gewölbes findet am 15. September statt. Und schon jetzt freut sich der Urenkel des letzten sächsischen Königs, Alexander Prinz von Sachsen, sein ganz persönliches Lieblingsstück hier wieder zu sehen.
Prinz von Sachsen: "Ja es ist die Kinderrassel von meinem Urgroßvater von Friedrich August III."